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Auswertung: Wie Negativzinsen und Inflation Ihre Mietkaution auffressen


Exklusive Auswertung
Wie Negativzinsen und Inflation Ihre Mietkaution auffressen

Von t-online, mak

04.03.2022Lesedauer: 2 Min.
Junges Paar beim Umzug (Symbolbild). Mieter müssen im Regelfall drei Monatskaltmieten als Kaution hinterlegen.Vergrößern des BildesJunges Paar beim Umzug (Symbolbild). Mieter müssen im Regelfall drei Monatskaltmieten als Kaution hinterlegen. (Quelle: Sergey Makashin/imago-images-bilder)
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Wer eine Wohnung mieten will, muss normalerweise drei Monatsmieten Kaution überweisen. Das Problem: Wegen der hohen Inflation verliert die stark an Wert. Doch Sie haben Alternativen.

Neue Wohnung, neues Glück? Die Wohnungssuche ist oftmals sehr stressig – vor allem dann, wenn man sich ums Geld Sorgen machen muss. Denn Mieter müssen im Regelfall drei Monatskaltmieten als Kaution hinterlegen.

Normalerweise legt Ihr Vermieter das Geld auf einem Mietkautionskonto an – "zum üblichen Zinssatz", ob er von seiner Bank Zinsen bekommt oder nicht. Der Zinssatz liegt aktuell etwa bei 0,05 Prozent pro Jahr. Möglich ist indes auch, dass Sie als Mieter das Konto oder ein spezielles Sparbuch eröffnen und es an Ihren Vermieter verpfänden. Hierfür erhalten Sie mittlerweile keine Zinsen mehr oder müssen gar noch Strafzinsen zahlen. Mehr dazu lesen Sie hier.

Durch die aktuell hohe Inflation verliert die Mietkaution allerdings kontinuierlich an Kaufkraft, wie der digitale Vermögensverwalter Growney für t-online berechnet hat. Bleibt die Inflation weiterhin hoch und beträgt in den nächsten Jahren durchschnittlich 2,5 Prozent pro Jahr, ergibt sich so bis 2040 ein Kaufkraftverlust von mehr als 35 Prozent.

Experte: Mietkautionskonto wird zu "bitterem Verlustgeschäft"

Das Statistische Bundesamt in Wiesbaden rechnet bisher mit einer Inflationsrate von 5,1 Prozent für Februar, Experten schätzen, dass die Teuerung wegen des Ukraine-Kriegs dieses Jahr gar noch weiter steigen könnte.

Konkret heißt das: Wer heute 1.200 Euro Mietkaution für eine Wohnung hinterlegt, kann im Jahr 2040, wenn das Geld zurückkommt, nur noch Waren kaufen, die heute den Wert von 776 Euro haben. Hierbei nimmt Growney eine Verzinsung von 0,05 Prozent pro Jahr an. Fallen Negativzinsen an, beträgt der Kaufkraftverlust sogar 37 Prozent.

"Eine Mietkaution ist eigentlich ein Instrument der Absicherung, doch durch Negativzinsen und die aktuell hohe Inflation wird daraus ein bitteres Verlustgeschäft", sagt Thimm Blickensdorf von der Growney-Geschäftsleitung t-online.

Breite Anlage in Aktien kann Kaufkraft sichern

Eine recht junge Alternative ist, dass Sie die Mietkaution in sogenannte ETFs anlegen, also computergesteuerte Fonds, die einen ganzen Aktienindex wie den Dax nachbilden. Sie eröffnen in dem Fall ein sogenanntes Mietkautionsdepot: Dabei wird der Kautionsbetrag breit gestreut an den Kapitalmärkten investiert, so können Sie eine stattliche Rendite erzielen.

Der Vermieter kann bei Bedarf auf das Depot zugreifen. Tut er es nicht, kann der Mieter nach Ende des Mietvertrags die ETFs verkaufen und sich das Geld auszahlen lassen.

Zugegeben: Die Möglichkeit ist noch nicht stark verbreitet und auch mit einigen Risiken verbunden. Denn anders als beim Kautionskonto mit Mini- oder Negativzinsen sollten sich Mieter dabei bewusst sein, dass ein Depotwert schwanken kann – weil sich die Aktienkurse an der Börse auf und ab bewegen.

Rendite könnte im Schnitt bei 6 Prozent liegen

In die Berechnungen von Growney sind mögliche Schwankungen bereits eingeflossen, sagt Blickensdorf: "Im vergangenen Jahr haben wir mit unseren Anlagestrategien bis zu 25,28 Prozent Rendite erzielt – aber das heiß nicht, dass man langfristig von einer solch starken Wertsteigerung ausgehen darf."

Durchschnittlich zwischen 6,5 und 7,0 Prozent pro Jahr bei 100 Prozent Aktien seien jedoch realistisch, so Blickensdorf. Das Risiko lässt sich aber auch minimieren, indem Sie den Aktienanteil reduzieren.

400 Euro Kaltmiete

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750 Euro Kaltmiete

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1.250 Euro Kaltmiete

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Hinweis: Die dargestellten Werte stammen aus Beispielrechnungen, die vereinfacht sind. Sollte die Teuerung die nächsten Jahre etwa wieder abklingen, dürfte der Kaufkraftverlust geringer ausfallen.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Auswertung von Growney
  • Statement von Thimm Blickensdorf
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