Erste Hilfe aus dem Haushalt: Hilft ein Steak gegen das blaue Auge?

Wenn es um die Spontanheilung körperlicher Leiden geht, kommen die vermeintlich besten Tipps von Oma. Das Steak gegen ein blaues Auge soll sich genauso bewährt haben, wie Natron gegen Sodbrennen und Cola gegen Durchfall. Aber stimmt das wirklich oder richten die Erste Hilfe-Tricks aus dem Haushalt mehr Schaden an, als dass sie helfen? Wir haben Omas Gesundheitstipps unter die Lupe genommen.

Rohes Steak kann dem Auge schaden

Dass ein rohes Steak gegen Veilchen helfen soll, ist nicht nur ein althergebrachter Oma-Mythos. Rohes Fleisch wird auch in Cartoons und Western immer wieder als Wunderwaffe gegen die blaue Schwellung dargestellt. Zu Unrecht, wie man heute weiß. Zwar ist Kühlung für geschwollene Hautpartien gut und sinnvoll, jedoch muss es kein Fleisch sein. Im Gegenteil: Rohes Fleisch enthält Fäulnisbakterien. Kommen sie in direkten Kontakt mit dem Auge, besteht ein Infektionsrisiko. Schlimmstenfalls ist die Sehkraft gefährdet. Besser ist es, eine kühle Kompresse auf die Prellung zu legen. Haben Sie einen groben Schlag auf die empfindliche Augenpartie abbekommen, sollten Sie in jedem Fall einen Arzt aufsuchen, denn auch das Augeninnere könnte verletzt sein.

Cola gegen Durchfall?

Der Mythos, Cola sei gut gegen Durchfall, basiert auf der Annahme, der enthaltene Zucker würde dem Körper helfen, den entstandenen Mineralstoffverlust auszugleichen. Gleichzeitig müsste er aber auch Salz aufnehmen, daher auch das Hausmittel Salzstangen sein gut bei Durchfall. Jedoch helfen Cola und Salzstangen, ob allein oder zusammen eingenommen, kaum gegen Durchfall. Bei Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes sollte man zwar generell viel trinken. Allerdings besser Säfte, Wasser oder Tee als stark kohlensäurehaltige Cola. Das Zuckerwasser ist und bleibt ungesund.

Bloß keine Butter auf verbrannte Haut!

Eine Oma-Weisheit ist auch, dass Butter gegen Brandwunden hilft. Sie könnte wie eine Versiegelung wirken. Ein Trugschluss, denn eine solches Vakuum ist nicht gut für die Brandblase, denn dabei kann ein Hitzestau entstehen. Zudem kann das Fett Keime enthalten, die eine Infektion auslösen und die Wundheilung aufhalten. Bei einer Brandverletzung hilft kühles aber nicht zu kaltes Wasser. Am besten ist es, die geschädigte Hautpartie 20 Minuten unter den fließenden Wasserstrahl zu halten. Anschließend können Sie einen Mullverband umlegen, der die geschädigte Haut schützt.

Natron hilft nicht gegen Sodbrennen

Natron hilft gegen Sodbrennen, glauben viele Betroffene und nehmen teelöffelweise das weiße Pulver, das auch als Backtriebmittel und Waffe gegen Ameisen angewandt wird. Eine Therapie, die gefährlich enden kann. Ist das Natriumhydrogencarbonat erst einmal im Verdauungstrakt gelandet, entsteht aus der chemischen Verbindung mit Verdauungssäften vermehrt Säure. Gerade sie aber ist das Problem, das zum Sodbrennen überhaupt führt - der Magen ist übersäuert. Hilfreicher im Kampf gegen das Sodbrennen ist es, den Genuss von Koffein, Nikotin, Zucker und fettigen Speisen einzuschränken.

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