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Heiße Zitrone: Wie sie wirklich bei Erkältung hilft


Mythos und Wahrheit
Hilft heiße Zitrone wirklich gegen Erkältung?

  • Ann-Kathrin Landzettel
Von Ann-Kathrin Landzettel

Aktualisiert am 21.12.2023Lesedauer: 3 Min.
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Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.

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Eine Tasse Heiße Zitrone unterstützt die Abwehrkräfte und lindert Erkältungsbeschwerden.Vergrößern des Bildes
Eine Tasse Heiße Zitrone unterstützt die Abwehrkräfte und lindert Erkältungsbeschwerden. (Quelle: imago stock&people)

Der Hals kratzt, die Nase kribbelt und Husten kündigt sich an: Viele trinken dann gerne eine heiße Zitrone. Doch verkürzt sie tatsächlich den Heilungsprozess?

Gerade wenn der Hals gereizt ist, wirken heiße Getränke beruhigend und können Linderung schaffen. Im Gegensatz zu herkömmlichen Tees versorgt die heiße Zitrone den Körper mit zusätzlichen Vitaminen. Wie das Heißgetränk tatsächlich bei Erkältung hilft und was die Zitrone wirklich kann, erklärt eine Ernährungswissenschaftlerin.

Heiße Zitrone als Hausmittel bei Erkältung

Eine große Tasse heißes Wasser mit dem Saft einer halben ausgepressten Zitrone ist ein beliebtes Hausmittel bei Erkältung. Der sogenannten "Heißen Zitrone" wird ein hoher Gehalt an Vitamin C zugesprochen, welcher dabei helfen soll, die Erkältungssymptome rascher auszukurieren.

"Auch wenn wissenschaftliche Beweise bislang fehlen, dass eine heiße Zitrone eine Erkältung rascher abklingen lässt, so wird das warme Getränk bei Erkältungsbeschwerden von vielen als wohltuend, wärmend und symptomlindernd empfunden", sagt Silke Restemeyer, Diplom-Oecothrophologin im Referat Öffentlichkeitsarbeit der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE).

Warum die heiße Zitrone so guttut

Trinken ist bei Erkältung wichtig. Sind die Schleimhäute gut durchfeuchtet, gelingt ihnen die Abwehr von Krankheitserregern besser. Die Sekretbildung in Nase und Rachen wird unterstützt. Über das Sekret werden Krankheitserreger abtransportiert. Außerdem sorgt eine gute Flüssigkeitszufuhr dafür, dass sich der gebildete Schleim nicht zu sehr verfestigt und beispielsweise die Nasennebenhöhlen verstopft.

"Ein warmes Getränk fördert die Durchblutung der Schleimhäute in Hals, Mund und Rachen. Das unterstützt die Abwehr. Außerdem kann Trinken sowohl das Kratzen im Hals als auch den Hustenreiz kurzzeitig lindern", sagt Restemeyer. "Eigentlich spielt es weniger eine Rolle, was Sie trinken. Wichtig ist, dass Sie trinken. Das kann eine heiße Zitrone, ein Kräutertee oder einfach nur warmes Wasser sein. Wir empfehlen eine tägliche Flüssigkeitszufuhr von rund 1,5 Litern."

Ist heiße Zitrone eine Vitamin-C-Bombe?

Es stimmt, dass Zitronen reichlich Vitamin C enthalten: circa 50 Milligramm Vitamin C pro 100 Gramm. Die empfohlene Zufuhr eines Erwachsenen liegt bei 110 Milligramm Vitamin C pro Tag für Männer und 95 Milligramm für Frauen. Schwangere und Stillende haben einen höheren Bedarf.

Die empfohlene Zufuhr für Schwangere liegt bei 105 Milligramm, für Stillende bei 125 Milligramm pro Tag.

Hilft heiße Zitrone akut gegen Erkältung?

Eine gute Vitamin-C-Zufuhr unterstützt das Immunsystem. Dass Vitamin C die Heilung einer Erkältung beschleunigt, ist wissenschaftlich allerdings nicht bestätigt. Eine ausreichende Vitamin-Zufuhr hilft vermutlich vor allem vorbeugend und weniger akut.

"Vitamin C wirkt antioxidativ. Es fängt schädliche Verbindungen wie freie Radikale und reaktive Sauerstoffspezies ab und schützt so die Zellen und Moleküle im Körper vor Schäden. Achten Sie generell auf eine gute Vitaminversorgung und packen Sie viel frisches Gemüse, Salate und Obst auf Ihren Speiseplan", rät Restemeyer.

"Bei einer Erkältung dem Körper ein Plus an Vitamin C zuzuführen, schadet sicherlich nicht. Allerdings sollten Sie bei der Zubereitung der heißen Zitrone darauf achten, dass Sie den Zitronensaft nicht in kochendes Wasser geben und dass das Wasser eine angenehme Trinktemperatur hat. Hitze zerstört Vitamin C – und reizt zudem die Schleimhäute unnötig."

(Quelle: DGE/dpa)

Diplom-Oecothrophologin Silke Restemeyer arbeitet im Referat Öffentlichkeitsarbeit der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE).

Honig in heißer Zitrone: Balsam für den Hals

Um den sauren Geschmack der heißen Zitrone zu verbessern, kann man einen Teelöffel Honig hineinrühren. Der Honig verleiht dem Getränk nicht nur eine angenehme Süße, sondern legt sich wie Balsam über die Schleimhäute im Hals. Honig enthält zudem entzündungshemmende Wirkstoffe. Aber auch bei Honig gilt: Hitze zerstört diese. "Erwärmen Sie den Honig nicht über 40 Grad", rät die Ernährungsexpertin. "Am wohltuendsten ist die heiße Zitrone tatsächlich, wenn Sie diese lauwarm trinken."

Paprika hat mehr Vitamin C als Zitrone

Was viele nicht wissen: Paprika hat deutlich mehr Vitamin C als Zitrone. Um die 140 Milligramm stecken in 100 Gramm Paprika. "Mit einer halben roten Paprika und einem kleinen Glas Orangensaft führen Sie Ihrem Körper bereits mehr als 155 Milligramm Vitamin C zu", sagt Restemeyer.

Ebenfalls reich an Vitamin C sind Sanddornbeeren(saft), Schwarze Johannisbeeren und Petersilie. Aufgrund des hohen Vitamin-C-Gehalts und der verzehrten Menge sind der DGE zufolge für die Vitamin-C-Versorgung vor allem Kartoffeln, Kohl, Spinat, Tomaten und Zitrusfrüchte von Bedeutung.

Heiße Zitrone zu sauer? Suppe geht auch

Wem die heiße Zitrone zu sauer ist, oder wenn sie gar den rauen Hals reizt: Eine Suppe ist eine gute Alternative. Suppen wärmen ebenfalls angenehm und versorgen den Körper mit reichlich Flüssigkeit. Auch sind beispielsweise Gemüse- und Hühnersuppe leicht verdaulich und liegen nicht schwer im Magen – was angenehm ist, wenn man das Bett hütet und erkältungsbedingt weniger Appetit hat.

"Zudem gleichen Suppen den Mineralstoffverlust gut aus, der durch verstärktes Schwitzen bei einer Erkältung bedingt ist", sagt Restemeyer. "Die Zutaten einer Hühnersuppe beispielsweise enthalten Nährstoffe, die die Immunabwehr stärken können. Das fängt beim Hühnerfleisch mit seinem hohen Zinkanteil an und setzt sich fort mit den klassischen Gemüsen wie Lauch, Sellerie, Möhren und Zwiebeln. Das Gemüse liefert Vitamin K, Betacarotin und sekundäre Pflanzenstoffe."

Wer die Suppe zum Abschluss mit krauser Petersilie verfeinert, gibt eine Extraportion Vitamin C hinzu.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
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