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Grippeimpfstoff: Darum sind 500 Millionen Eier dafür nötig


Teure Produktion
Grippeimpfstoff: Darum sind 500 Millionen Eier dafür nötig

Von dpa-afx
26.03.2018Lesedauer: 2 Min.
Hühnereier im Labor: Wegen der enormen Zahl der nötigen Eier für die Produktion eines Impfstoffes werde seit langem an Alternativen geforscht.Vergrößern des BildesHühnereier im Labor: Wegen der enormen Zahl der nötigen Eier für die Produktion eines Impfstoffes werde seit langem an Alternativen geforscht. (Quelle: Ralf Hirschberger/dpa-bilder)
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Osterzeit – Eierzeit. In der Impfstoffherstellung sind Eier aber das ganze Jahr über gefragt. 500 Millionen Stück sind dafür weltweit schätzungsweise nötig. Allerdings nicht die Bauernhofvariante.

Ohne Eier, kein Grippeimpfstoff. Forscher experimentieren für die Herstellung des Wirkstoffs zwar seit einiger Zeit mit Zellkulturen. Noch aber sind Eier aus der Impfstoffproduktion nicht wegzudenken. Im Jahr würden zwischen 450 und 500 Millionen Hühnereier dafür benötigt, sagt Martin Friede, Leiter der Abteilung Impfforschung bei der Weltgesundheitsorganisation WHO.

"Mehr als 90 Prozent des Grippeimpfstoffs weltweit wird mit Hilfe von Eiern produziert. Aus einem Ei lässt sich meist eine Impfdosis, manchmal etwas mehr, herstellen." Auch Gelbfieberimpfstoff werde mit Hilfe von Eiern gewonnen, dabei ließen sich aber aus einem Ei deutlich mehr Dosen gewinnen als beim Grippeimpfstoff.

So funktioniert die Impfstoffproduktion mit Eiern

WHO-Experten beraten zweimal im Jahr, welche Varianten der Grippeviren voraussichtlich in der kommenden Saison zu erwarten sind. Sie empfehlen dann die Zusammensetzung des Impfstoffs. Die zur Herstellung nötigen Viren werden in ausgewählten Labors hergestellt und an die verschiedenen Impfstofffabriken verschickt. Das Pharmaunternehmen GSK hat in Dresden so eine Fabrik.

In den Fabriken werden die Virenpartikel in das Eiweiß von Bruteiern injiziert, sagt Friede. Sie reiften dort über zehn bis elf Tage zu Milliarden Kopien des Virus heran. Dann werde das Eiweiß abgesogen. Die Viruspartikel würden durch Hitze oder Chemikalienzusätze deaktiviert, um daraus dann harmlosen, aber effektiven Impfstoff herzustellen.

Forscher verwenden besondere Eier

Die Forscher bedienen sich dabei nicht der Eier, die zum Verzehr verkauft werden. Vielmehr seien dafür Exemplare nötig, die von Hühnern in speziellen Farmen unter kontrollierten Bedingungen gewonnen werden. "Das ist teurer als die Produktion von Eiern für das Omelette", sagt Friede. Auch die Hühner seien nicht zum Verzehr geeignet. "Zu dürr", sagt Friede.

Wegen der enormen Zahl der nötigen Eier werde seit langem an Alternativen geforscht, so Friede. Rund fünf bis zehn Prozent der Grippeimpfstoffe würden weltweit bereits auf Zellkulturen entwickelt, die aus dem Nierentumor eines Hundes gewonnen wurden. Die Zelllinie könne endlos reproduziert werden. Bei einem anderen Verfahren wachsen die Viren auf Insektenzellen. "Dies sind hochkomplexe Prozesse, die bislang bei weitem nicht in ausreichendem Maße vorhanden sind", sagt Friede. "Eier werden in den nächsten 20 Jahren sicherlich weiter die entscheidende Rolle bei der Herstellung von Grippeimpfstoff spielen."

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • dpa-AFX
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