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Trockene Augen: Die besten Tipps für Kontaktlinsenträger


Augenarzt gibt Tipps
Trockene Augen: Das sollten Kontaktlinsenträger beachten

  • Ann-Kathrin Landzettel
Von Ann-Kathrin Landzettel

Aktualisiert am 14.08.2023Lesedauer: 4 Min.
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Frau nutzt Augentropfen: Wer zu trockenen Augen neigt, sollte für unterwegs immer ein paar Augentropfen zur Hand haben.Vergrößern des Bildes
Wer zu trockenen Augen neigt, sollte für unterwegs immer ein paar Augentropfen zur Hand haben. (Quelle: eternalcreative/getty-images-bilder)

Viele Kontaktlinsenträger kennen trockene Augen nur allzu zu gut. Besonders bei langer Bildschirmarbeit oder in der Nähe von Klimaanlagen und Lüftungen werden Augen und Kontaktlinsen rasch trocken. Die Folge sind Rötungen, Jucken und Augenbrennen.

Kontaktlinsen können durch den direkten Kontakt das empfindliche Auge reizen. Besonders dann, wenn die Linsen zu alt sind oder nicht richtig gepflegt werden. Ein Augenarzt erklärt, wie sich das Tragegefühl verbessern lässt und wie die Augen länger feucht bleiben.

Mit Kontaktlinsen besser nicht ins Bett

Es ist nicht ungewöhnlich, dass Kontaktlinsen reiben, wenn man müde ist. Bei müden Augen ist die Produktion der Tränenflüssigkeit reduziert. Da Kontaktlinsen auf der Tränenflüssigkeit schwimmen, kommt es zu einem unangenehmen Fremdkörpergefühl, sobald diese vermindert ist. Manchmal sind die Augen vor Müdigkeit sogar so trocken, dass man die Kontaktlinsen "rausblinzeln" kann. Dann hilft nur eins: Kontaktlinsen ausziehen und Brille an.

Mit Kontaktlinsen schlafen gehen? Davon raten Augenärzte ab: "Nur Linsen mit sehr hoher Sauerstoffdurchlässigkeit, also Linsen, die zum verlängerten Tragen geeignet und zugelassen sind, dürfen in Ausnahmefällen und unter Kontrolle des Augenarztes nachts im Auge bleiben", sagt Dr. Ludger Wollring, Facharzt für Augenheilkunde in der Augenklinik Altenessen sowie Pressesprecher des Berufsverbandes der Augenärzte Deutschlands e.V. (BVA). "Sonst drohen Sauerstoffmangel, Augenreizungen und im schlimmsten Fall Infektionen."

Kontaktlinsen gründlich reinigen

Kontaktlinsen müssen regelmäßig aus dem Auge genommen und gereinigt werden. Nicht nur, dass der Tränenfilm selbst Proteine enthält, die sich nach längerem Tragen auf der Linse ablagern. Auch können weitere Beläge wie Schmutzpartikel und fettähnliche Substanzen auf den Linsen haften, die beispielsweise vom Tränenfilm, aus der Umwelt oder vom Augen-Make-up stammen können.

"Solche Beläge auf den Kontaktlinsen führen dazu, dass diese weniger sauerstoffdurchlässig sind – was trockene Augen begünstigt. Die Kontaktlinsen werden schlechter ertragen", erklärt der Augenarzt. "Die regelmäßige Reinigung der Linsen ist unverzichtbar. Beläge und mögliche Keime, welche Augenreizungen und -entzündungen verursachen können, werden entfernt. Legen Sie die Kontaktlinse auf die Innenfläche Ihrer gewaschenen Hand und reiben Sie diese mit einigen Tropfen Reinigungslösung etwa 20 Sekunden mit dem kleinen Finger sternförmig aus."

Kontaktlinsen regelmäßig wechseln

Neben der gründlichen Reinigung sollten auch die Wechsel-Intervalle der Linsen berücksichtigt werden. Während Monatslinsen einen ganzen Monat getragen werden können, sind Tageslinsen nur für einen Tag geeignet und sollten entsprechend ausgetauscht werden. Wer Monatslinsen hat, diese aber nur selten trägt, sollte sie in einer geeigneten Kontaktlinsen-Desinfektionslösung aufbewahren, um der Keimbildung im Linsenbehälter entgegenzuwirken.

Finger weg von Leitungswasser

Leitungswasser ist zur Reinigung von Kontaktlinsen nicht geeignet, wie Wollring betont. Mit Leitungswasser lassen sich die Beläge auf den Kunstlinsen nicht gut lösen. Auch ist Leitungswasser mit einem erhöhten Infektionsrisiko verbunden, da es keine keimtötenden und desinfizierenden Eigenschaften besitzt wie spezielle Reinigungs- und Aufbewahrungslösungen für Kontaktlinsen. "Zudem riskieren Sie mit Leitungswasser zusätzliche Kalkablagerungen auf den Kunstlinsen – was sich negativ auf die Sauerstoffdurchlässigkeit auswirkt und ebenfalls zu trockenen und gereizten Augen führen kann."

Befeuchtende Augentropfen benutzen

Wer weiß, dass er zu trockenen Augen neigt, sollte für unterwegs immer ein paar Augentropfen dabeihaben, welche den Tränenfilm nachbilden und Befeuchter wie etwa Hyaluron enthalten. Wichtig ist, dass die Tropfen für die entsprechenden Kontaktlinsen – weich oder fest – geeignet sind und ohne Konservierungsstoffe auskommen. Konservierungsstoffe können die Augen reizen, Trockenheit begünstigen und sich zudem im Linsenmaterial ablagern. Wer weiterhin das Gefühl hat, dass die Augen durch die Linsen sehr trocken werden, sollte seinen Augenarzt ansprechen.

"Es gibt spezielle Kontaktlinsen, die besonders für trockene und empfindliche Augen geeignet sind. Diese Linsen sind besonders sauerstoffdurchlässig und sehr gut verträglich", sagt Wollring. "Viele empfinden es zudem als angenehm, wenn sie die Reinigungslösung oder die Lösung, in der die Linsen aufbewahrt werden, vor dem Einsetzen in das Auge mit einer entsprechenden Kochsalzlösung abspülen. Das kann mögliche Reizungen verhindern."

Lange Bildschirmarbeit? Besser mal zur Brille greifen

Wer lange Zeiten am Bildschirm arbeitet, sollte bei trockenen Augen öfter zur Brille greifen, um die Augen zu entlasten. Bei der Bildschirmarbeit blinzelt das Auge weniger und wird schneller trocken. Kontaktlinsen reiben und brennen dann im Auge. Befeuchtende Augentropfen helfen zwischendurch, Augen und Kontaktlinsen wieder mit Feuchtigkeit zu versorgen. In Bereichen, in denen Klimaanlagen oder Ventilatoren laufen, etwa im Auto, im Flugzeug, im Büro oder zuhause, sollten Kontaktlinsenträger darauf achten, dass der Luftstrom nicht direkt ins Auge geht.

(Quelle: Privat)


Dr. med. Ludger Wollring ist Facharzt für Augenheilkunde in der Augenklinik Altenessen sowie Pressesprecher des Berufsverbandes der Augenärzte Deutschlands e.V. (BVA).

Kosmetika richtig einsetzen

Damit die Augen nicht unnötig gereizt oder trocken werden, gilt es, auch bei der Verwendung von Kosmetika einiges zu beachten. So sollten die Linsen vor dem Schminken eingesetzt werden, damit keine Partikel unter die Linse gelangen und das Auge reizen können. Wer Lidschatten verwenden möchte, sollte zu Creme-Lidschatten greifen. Bei Puder-Lidschatten können kleine Partikel ins Auge gelangen, sich auf den Kontaktlinsen absetzen und die Augen reizen. Das gleiche gilt für Make-up: Creme-Make-up ist für die Augen schonender als loser Puder.

"Tragen Sie Kajalstift zudem nicht direkt auf dem Lidrand – der sogenannten Wasserlinie auf – sondern außerhalb der Wimpernreihe. Auch beim Auftragen von Wimperntusche sollten Sie darauf achten, dass nichts auf die Lidkanten gelangt und mit den Kunstlinsen in Berührung kommt", rät Wollring. "Außerdem befinden sich an den Lidrändern Drüsen, welche pflegendes und befeuchtendes Sekret bilden, etwa Lipide. Kosmetika können diese Drüsen verstopfen – was ebenfalls trockene Augen begünstigt."

Wann zum Augenarzt?

Treten beim Tragen von Kontaktlinsen Schmerzen, Rötungen, starkes Brennen oder Juckreiz am Auge auf, sollten die Linsen rausgenommen werden. "Solche Augenreaktionen sind immer ein Warnsignal", sagt Wollring. "Suchen Sie in jedem Fall einen Augenarzt auf, wenn sich die Beschwerden nicht bessern. Zudem sollten Kontaktlinsenträger regelmäßige Kontrolluntersuchungen wahrnehmen, um mögliche Komplikationen wie eine Sauerstoffunterversorgung frühzeitig zu erkennen. Oft kann mit einem Wechsel auf ein anderes Präparat geholfen werden."

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • 12 Tipps für Kontaktlinsenträger. Online-Broschüre des Berufsverbands der Augenärzte Deutschlands e. V. (BVA). (Stand: Aufgerufen am 21. Mai 2022)
  • Formstabile (harte) oder flexible (weiche) Kontaktlinsen? Online-Information des Berufsverbands der Augenärzte Deutschlands e. V. (BVA). (Stand: Aufgerufen am 21. Mai 2022)
  • Kontaktlinsen. Online-Broschüre der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG) und dem Berufsverband der Augenärzte Deutschlands e. V. (BVA). (Stand: Juli 2018)
  • Leitlinie "Trockenes Auge" des Berufsverbands der Augenärzte Deutschlands e. V. (BVA) und der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG). (Stand: 8. März 2019)
  • Das trockene Auge. Patientenbroschüre des Berufsverbands der Augenärzte Deutschlands e. V. (BVA). (Stand: Aufgerufen am 22. Mai 2022).
  • Augentropfen richtig anwenden. Online-Information des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). (Stand: 6. Mai 2020)
  • Wie funktioniert das Auge? Online-Information des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). (Stand: 20. Oktober 2021)
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