Karneval 2018: Die verrücktesten Karnevalshochburgen der Welt

Karneval, Fasching, Fastnacht: Die fünfte Jahreszeit steuert in Deutschland ihrem Höhepunkt entgegen. Aber auch anderswo auf der Welt wird ausgiebig gefeiert. Wir zeigen die berühmtesten Karnevalshochburgen der Welt.

1. Mardi Gras New Orleans, USA, 6. Januar bis 13. Februar 2018

Seit Anfang Januar wird im Süden der USA schon gefeiert. Mardi Gras (zu deutsch: "Fetter Dienstag") heißt das Spektakel in der Jazzstadt New Orleans, das bis zum Faschingsdienstag dauert.

Statt Bonbons werden von den Umzugswagen "Beads", bunte Ketten mit Glasperlen geworfen. Eingeführt haben die Riesenparty katholische Einwanderer aus Frankreich im 17. Jahrhundert. Der Straßenkarneval ist eine wilde Mischung aus Jazz, Voodoo und Sex. Auf jeden Fall ist er einer der exzessivsten der Welt.

2. Carnevale di Venezia, Italien, 27. Januar bis 13. Februar 2018

Der weltberühmte Karneval in Venedig wird jedes Jahr mit dem traditionellen "Volo dell'Angelo", dem "Engelsflug", in der Woche vor Aschermittwoch offiziell eröffnet. Schon Tage vorher prägen edle Kostüme, kunstvolle Masken, Gondelparaden und prunkvolle Maskenbälle in den Palazzi den eleganten italienischen Karneval. Menschen aus aller Welt pilgern dafür in die Lagunenstadt, die zu dieser Zeit aus allen Nähten platzt. Wer nicht rechtzeitig bucht, muss mit astronomischen Hotelpreisen rechnen.

3. Carnaval de Tenerife, Teneriffa, 7. bis 18. Februar 2018

Warum bis nach Rio fliegen? Der "Carnaval de Tenerife" gilt als das zweitgrößte Karnevalsspektakel der Welt. Zehntausende Mitwirkende in kunterbunten Umzügen mit glamourösen Kostümen locken die Besucher aus der ganzen Welt auf die Kanareninsel. "La Fantasia" heißt das Motto des Karnevals 2018, der seine Ursprünge im 18. Jahrhundert hat. Höhepunkte sind die Wahl der Karnevalskönigin, der "Reina del Carnaval" am 7. Februar, die große Parade am 13. Februar und die „Beerdigung der Sardine“ am 14. Februar. Der Trauerzug verabschiedet lautstark die Karnevalssaison am Aschermittwoch.

4. Karneval und Fastnacht in Köln, Mainz, Düsseldorf, 8. bis 14. Februar 2018

Der 8. bis 14. Februar umfasst in den drei deutschen Epizentren des Karnevals nur den Endspurt der tollen Tage. Denn Hardcore-Narren feiern schon seit dem 11.11. um 11 Uhr 11. Während im Norden oder Osten viele Menschen mit Fasching & Co. überhaupt nicht in Berührung kommen, ist für die Bewohner entlang des Rheins das Lebensgefühl der "fünften Jahreszeit" von elementarer Bedeutung.

Höhepunkte sind die Rosenmontagsumzüge. Auf den Motivwagen werden Politiker aufs Korn genommen, während die Zugteilnehmer tonnenweise Bonbons in die Mengen werfen. In Mainz, Düsseldorf und Köln werden auch 2018 trotz erhöhter Sicherheitsvorkehrungen wieder Millionen Narren mit Prinzenpaar und Dreigestirn feiern.

5. Carribean Carnival,Trinidad und Tobago, 9. bis 13. Februar 2018

"The Greatest Show on Earth" nennen die Einwohner von Trinidad und Tobago die fünf Wochen nach Weihnachten. Dann feiern sie die fünfte Jahreszeit bei tropischen Temperaturen um 30 Grad ausgelassen bis in den Morgen. Besonders in der Hauptstadt Port of Spain tanzen die Einheimischen und ihre Gäste zu Soca-Rhythmen der Steelbands, trinken Rum und bemalen sich gegenseitig mit Schokolade, Schlamm oder Öl. So sollen zumindest äußerlich alle Unterschiede zwischen Arm und Reich verwischt werden.

6. Carnaval in Rio de Janeiro, Brasilien, 9. bis 13. Februar 2018

Vermutlich gibt es keinen berühmteren Karneval als den in Rio de Janeiro. Sambarhythmen, fantasievolle Kostüme und Straßenpartys bis zum Morgengrauen prägen das Bild vom Fest am Zuckerhut. Im Sambódromo, dem Betontribünenmonster für 90.000 Zuschauer an der Avenue Marquês de Sapucaí, bewundern Zuschauer für viel Geld (je nach Platz zwischen 7 und 700 Euro) die Parade der Sambaschulen. Jede Schule hat 120 Minuten Zeit, seine bis zu 5.000 Teilnehmer zu präsentieren. Am Ende wählt eine 40-köpfige Jury die Siegergruppe. Die Entscheidung wird von ganz Brasilien live im Fernsehen verfolgt.

7. Carnaval de Barranquilla, Kolumbien, 10. bis 13. Februar 2018

Auch Kolumbien feiert ausgelassen Karneval. In der viertgrößten Stadt des Landes, der Millionenmetropole Barranquilla. Die tollen Tage im Norden Südamerikas sind wegen seiner großen kulturellen Bedeutung sogar von der Unesco als Weltkulturerbe anerkannt. Schon vor dem eigentlichen Höhepunkt in den Tagen vor Aschermittwoch beginnt im Januar der Karneval in Barranquilla mit vielen bunten Straßenfesten. 500 Folkloregruppen und insgesamt fast eine Million Zuschauer nehmen daran teil. Ähnlich wie beim deutschen Karneval sind viele Besucher selbst originell kostümiert.

8. Karneval in Nizza, Frankreich, 17. Februar bis 3. März 2018

In Nizza dominiert im Februar die Farbe Gelb. Denn dann blühen an der Côte d'Azur schon die Mimosen. Rund 400.000 Zuschauer zieht der Karneval in Nizza an der Côte d'Azur jedes Jahr an. 20 Wagen, 20 Tonnen Konfetti, tausend Tänzer und Musiker und viel Sonne sorgen für ausgelassene Stimmung bei der "Blumenschlacht". Um die prachtvollen Blumencorsos zu sehen, müssen Zuschauer allerdings zwischen 5 und 26 Euro Eintritt bezahlen. Mit einem gigantischen Feuerwerk endet das Fest am 3. März.

9. Basler Fastnacht, Schweiz, 19. bis 21. Februar 2018

Im protestantischen Basel wird nicht nur später, sondern auch ganz anders Fasching gefeiert, als in den katholischen Regionen. Am Montag nach Aschermittwoch, wenn in Deutschland "alles vorbei" ist, startet um 4 Uhr früh der "Morgestraich". Dazu wird in der Stadt die Beleuchtung ausgeschaltet und die sogenannten "Cliquen“, die Fastnachtsgruppen, übernehmen das Kommando. Mit dem "Ändstraich" endet das dreitägige Spektakel am Donnerstagmorgen. Im Unterschied zum Karneval in Deutschland sind hier außer den Kindern die Zuschauer unmaskiert.

10. Notting Hill Carnival, London, Großbritannien, 25. bis 27. August 2018

Anders als in den katholischen Karnevalshochburgen findet auch der Londoner Karneval im anglikanischen England nicht vor der Fastenzeit statt. Der größte Straßenkarneval Europas mit bis zu 1,5 Millionen Besuchern wird erst am letzten Wochenende im August gefeiert. 1959 als Protest gegen rassistische Übergriffe ins Leben gerufen, ist das ausgelassene Fest besonders für die afrikanisch-karibische Bevölkerung wichtig. Damals noch als Hallenveranstaltung für einen Abend organisiert, wird heute drei Tage lang ausgelassen auf den Straßen West-Londons gefeiert.