Ankündigung von Macron Frankreich schaltet Pannenmeiler Fessenheim bis 2020 ab
Das französische Atomkraftwerk Fessenheim zählt zu den unsichersten Nuklearanlagen Europas – und steht direkt an der Grenze zu Deutschland. Doch nun ist das Ende der umstrittenen Anlage in Sicht.
Das älteste französische Atomkraftwerk in Fessenheim am Oberrhein wird im Sommer 2020 geschlossen. Das kündigte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron bei der Vorstellung eines Zehnjahres-Plans zur Energiewende in Paris an. Deutschland verlangt bereits seit Jahren die Abschaltung des pannenanfälligen Kraftwerks nahe Freiburg im Breisgau, das seit mehr als 40 Jahren am Netz ist.
Fessenheim ist laut Atomkraftgegnern eine der unsichersten Nuklear-Anlagen in Europa. Die Umweltschutzorganisation Greenpeace hat mehrfach vor einer Gefahr durch abgebrannte Brennelemente in französischen und belgischen Atomkraftwerken gewarnt. Atomkraftwerke wie Fessenheim in Frankreich und Tihange in Belgien haben wegen ihre Nähe zu Deutschland auch hierzulande Sorgen vor Atomunfällen genährt.
Macron läutet Teil-Atomausstieg ein
Mit der Abschaltung Fessenheims will Macron einen Teilausstieg seines Landes aus der Atomkraft einläuten: Bis zum Jahr 2035 soll fast jeder vierte Atomreaktor im Land abgeschaltet werden. Betroffen wären 14 von derzeit 58 Reaktoren. Mittelfristig soll so die Abhängigkeit von der Kernenergie verringert werden.
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"Ich wurde nicht mit dem Wahlversprechen zum Präsidenten, aus der Atomkraft auszusteigen, sondern deren Anteil am Energiemix auf 50 Prozent zu drücken", erklärte Macron. Derzeit liegt der Anteil von Atomstrom in Frankreich noch bei 75 Prozent. Bis 2022 sollen zunächst aber keine weiteren Anlagen außer Fessenheim vom Netz verschwinden.
- Nachrichtenagentur AFP