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300.000 Dosen im April: Österreich kurz vor der Bestellung von Sputnik V


Hunderttausende Dosen angefragt
Österreich will kommende Woche Sputnik V bestellen

Von rtr, dpa, afp
31.03.2021Lesedauer: 2 Min.
Österreichs Kanzler Sebastian Kurz mit dem russischen Botschafter: Eine Kaufentscheidung ist noch nicht getroffen.Vergrößern des BildesÖsterreichs Kanzler Sebastian Kurz mit dem russischen Botschafter: Eine Kaufentscheidung ist noch nicht getroffen. (Quelle: photonews.at/imago-images-bilder)
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Nach der Slowakei will sich nun auch Österreich Hunderttausende Dosen des russischen Impfstoffs Sputnik V sichern. Was fehlt ist nur noch eins: die Zulassung der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA).

Österreich steht kurz vor einer Bestellung des russischen Corona-Impfstoffs Sputnik V. "Wir sind auf den letzten Metern und eine Bestellung von Sputnik kann wahrscheinlich schon nächste Woche erfolgen", sagte Bundeskanzler Sebastian Kurz am Mittwoch nach einem Treffen mit dem russischen Botschafter in Wien. Es gehe um 300.000 Dosen im April, 500.000 Dosen im Mai und 200.000 Dosen Anfang Juni. "Eine sehr zeitnahe Lieferung wäre hier somit möglich", meinte Kurz. Aktuell sei noch eine Abstimmung von Details nötig.

Bundeskanzler Sebastian Kurz sagte bereits am Dienstag: "Beim Impfstoff darf es keine geopolitischen Scheuklappen geben." Das Einzige, was zählen dürfe, sei, ob der Impfstoff wirksam und sicher ist, nicht, woher er kommt. Russland begrüßte die Pläne.

Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) prüft derzeit einen Antrag auf Zulassung von Sputnik V in der EU. Im April werden Experten der EMA in Russland zur Begutachtung der Produktion und Lagerung des Impfstoffs erwartet. Ungarn setzt das russische Präparat, das in mehr als 50 Ländern weltweit zugelassen ist, bereits auf Grundlage einer nationalen Genehmigung ein.

Auch die Slowakei wartet auf die EMA-Genehmigung

In Österreich geht es um insgesamt eine Million Dosen, von denen bereits im April 300.000 geliefert werden sollten. Eine Kaufentscheidung sei aber noch nicht getroffen worden, betonte das Kanzleramt. "Wenn Österreich eine Million Impfdosen zusätzlich bekommt, wäre eine frühere Rückkehr zur Normalität möglich, und wir können viele Menschenleben sowie Arbeitsplätze retten", sagte Kurz.

Das russische Außenministerium teilte in Moskau mit, die österreichischen Pläne zeigten, dass es nicht gelinge, Russland international zu isolieren. "Zusammenarbeit auf Grundlage gegenseitigen Nutzens und gegenseitiger Achtung – das ist die Devise russischer Politik in Aktion", sagte Ministeriumssprecherin Maria Sacharowa. Geprüft würden zurzeit alle Möglichkeiten, um möglichst rasch an weitere Impfdosen zu kommen, sagte Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne). "Klar ist: Jeder in Österreich eingesetzte Impfstoff muss wirksam und sicher sein", fügte er hinzu.

Kurz habe die Drähte bei einem Gespräch mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin am 26. Februar gelegt, hieß es aus dem Kanzleramt. Seitdem liefen Verhandlungen mit dem Russian Direct Investment Fund (RDIF), der den Impfstoff international vertreibt. RDIF-Chef Kirill Dmitrijew hatte gesagt, dass Russland 100 Millionen Dosen Sputnik V für 50 Millionen Bürger in der EU zur Verfügung stellen könne. Auch die Slowakei hat bereits 200.000 Dosen erhalten, sie aber wegen der fehlenden Genehmigung noch nicht eingesetzt.

Ministerpräsident in der Slowakei nach Sputnik-Debatte zurückgetreten

Unter anderem wegen Streit um Bestellungen des Sputnik-Impfstoffs ist in der Slowakei gerade die nur ein Jahr von Igor Matovic geführte Vier-Parteien-Koalition in eine schwere Krise geraten. Matovic hat seinen Rücktritt angeboten. Zwei kleinere Regierungsparteien hatten Matovic Selbstherrlichkeit und Unberechenbarkeit vorgeworfen.

Sie kritisierten auch, dass Matovic entgegen einem Beschluss der eigenen Regierung den in der EU nicht zugelassenen Impfstoff Sputnik V aus Russland bestellt und die erste Lieferung persönlich am Flughafen abgeholt hatte. Das Hauptproblem sei aber nicht Sputnik V gewesen, sondern der "unerträgliche Regierungsstil" von Matovic, betonten sie wiederholt.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen Reuters, dpa, AFP
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