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Die Nacht im Ukraine-Krieg: Eine Zusammenfassung


Krisengespräche
Das geschah in der Nacht im Ukraine-Krieg

Von dpa, t-online, wan

06.03.2022Lesedauer: 3 Min.
Wohngebäude in Mariupol stehen mutmaßlich nach russischem Beschuss in Flammen. Die Stadt befindet sich seit Tagen im Belagerungszustand.Vergrößern des BildesWohngebäude in Mariupol stehen mutmaßlich nach russischem Beschuss in Flammen. Die Stadt befindet sich seit Tagen im Belagerungszustand. (Quelle: AyBurlachenko/Reuters/imago-images-bilder)
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Israels Ministerpräsident auf Blitzbesuch in Moskau und Berlin, ein verzweifelter Bürgermeister und eine wichtige Entscheidung der größten Kreditkartenunternehmen: Das sind die News aus der Nacht im Ukraine-Krieg.

Die diplomatischen Anstrengungen im Ukraine-Krieg halten an. Am Samstagabend flog der israelische Ministerpräsident Naftali Bennett zuerst zu Gesprächen mit Russlands Präsident nach Moskau. Kurz vor Mitternacht landete er dann in Berlin und unterrichtete Kanzler Olaf Scholz über seine Unterredung mit Putin. Israel und Deutschland wollen weiter daran arbeiten, den Krieg so schnell wie möglich zu beenden, hieß es in einer offiziellen Mitteilung. US-Außenminister Antony Blinken wird nach seinem Treffen mit dem ukrainischen Außenminister Dmytro Kuleba heute zu Beratungen mit dem Nato-Verbündeten Moldau in der Hauptstadt Chisinau erwartet.

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Hilferufe aus Mariupol

Humanitäre Hilfe wird offenbar immer wichtiger. Der Bürgermeister der von einer russischen Blockade abgeschnittenen Hafenstadt Mariupol hat einen verzweifelten Appell an die Welt gerichtet. "Helft und rettet Mariupol", sagte er in einem Fernsehinterview.

Seit fünf Tagen sei die Stadt ohne Strom und Wasser. Auch die Organisation Ärzte ohne Grenzen warnt vor einer humanitären Katastrophe.

Mehr über die dramatische Lage in der eingekreisten Stadt lesen Sie hier.

Mariupol scheint derzeit abgeschnitten von Hilfslieferungen. Um Hilfsgüter in die noch zugänglichen Teile Ukraine zu bringen, will die Bundesregierung sich stärker einsetzen. So soll nach Worten von Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) eine Schienenbrücke eingerichtet werden. Das sagte er der "Bild"-Zeitung. Die Deutsche Bahn sei Teil eines europäischen Netzes, mit dem Hilfslieferungen in und Flüchtlinge aus der Ukraine gebracht werden sollen.

Selenskyj: "Übel aus unseren Städten vertreiben"

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat seine Bürger in einer Videobotschaft aufgerufen, nach besten Kräften zu kämpfen."Wir müssen nach draußen gehen! Wir müssen kämpfen! Wann immer sich eine Gelegenheit bietet", sagte Selenskyj in einer weiteren Videobotschaft am Samstagabend. Die Ukrainerinnen und Ukrainer sollten wie in Cherson, Berdjansk oder Melitopol nach draußen gehen "und dieses Übel aus unseren Städten vertreiben". In einem Videocall dankte er dem US-Unternehmer Elon Musk für weitere Starlink-Terminals, um die Internetverbindungen aufrechtzuhalten – und lud ihn zu einem Besuch ein, wenn der Krieg vorbei sei. Er sprach in der Nacht noch mit US-Präsident Joe Biden, der weitere Sanktionen gegen Russland in Aussicht stellte.

Visa und Mastercard stellen Russlandgeschäft ein

Der wirtschaftliche Druck auf Russland hält an. Das Unternehmen Shell hat angekündigt, Gewinne im Zusammenhang mit Käufen von russischem Öl in einen humanitären Fonds für die Ukraine einzuzahlen. Der Energiekonzern kaufte am Freitag russisches Rohöl zu einem rekordgünstigen Preis und war dafür kritisiert worden.

In der Nacht zum Samstag kündigten die beiden größten Kreditkartenunternehmen, Visa und Mastercard, die Einstellung ihres Russlandgeschäfts an. In Russland ausgegebene Karten können im Ausland nicht mehr eingesetzt werden. Ausländische Karten funktionieren bald auch in Russland nicht mehr.

Der russische Präsident Wladimir Putin hat seine Regierung in einem Dekret gebeten, eine Liste "unfreundlicher Länder" zusammenzustellen. Ein Grund: Russische Firmen, die bei diesen Ländern oder Unternehmen aus diesen Schulden haben, dürfen diese per Anordnung in Rubel bezahlen. Da dies kaum im Interesse der betroffenen Firmen ist, dürfte Putin damit heimischen Firmen quasi einen Schuldenerlass bescheren.

Kraftwerke weiterhin russische Ziele

Nach Ansicht der ukrainischen Armee plant Russland, den Damm des Wasserkraftwerks Kaniw einzunehmen. Das teilte der Generalstab der ukrainischen Streitkräfte in einem Bericht in der Nacht zu Sonntag mit. Der Damm liegt rund 150 Kilometer südlich von Kiew am Fluss Dnipro.

Bisher haben russische Truppen mehrere Einrichtungen der Energie-Infrastruktur zerstört, angegriffen oder eingenommen, darunter das größte Kernkraftwerk Europas in Saporischschja.

Russische Einheiten unterließen zudem keinen Versuch, in die südwestlichen Außenbezirke der Hauptstadt Kiew einzudringen, heißt es in dem Bericht weiter. In der Stadt wurde in der Nacht zu Sonntag mehrmals Flugalarm ausgelöst. Russische Truppen versuchten zudem, sich der Autobahn von der Kiewer Vorstadt Browary nach Boryspil, wo der internationale Flughafen Kiews liegt, zu nähern. In Richtung Koselets, das rund 70 Kilometer nordöstlich von Kiew liegt, sei die Bewegung von 100 Einheiten an Waffen und anderer militärischer Ausrüstung beobachtet worden, darunter vor allem Raketenwerfer.

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