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Blair House: Merz erhält besondere Ehre, die Scholz verwehrt blieb


Dort schlief schon die Queen
Merz darf ins Blair House – Scholz musste ins Hotel

Von t-online
04.06.2025 - 20:08 UhrLesedauer: 2 Min.
Kanzler Friedrich MerzVergrößern des Bildes
Friedrich Merz: Der Kanzler ist am Donnerstag zum Antrittsbesuch in Washington. (Quelle: Michael Kappeler/dpa/dpa-bilder)
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Friedrich Merz wird bei seinem Antrittsbesuch in Washington im prestigeträchtigen Blair House untergebracht. Damit erfährt der CDU-Kanzler eine besondere Ehre – anders als einst Olaf Scholz.

Bundeskanzler Friedrich Merz wird bei seinem Besuch in den USA von Donald Trump im präsidialen Gästehaus Blair House einquartiert. Der CDU-Politiker ist am Donnerstag zu seinem Antrittsbesuch in Washington. Auf Einladung von US-Präsident Donald Trump darf er im Blair House übernachten – einer Unterkunft, die traditionell ausländischen Staatsgästen vorbehalten ist. Wie das Gebäude auf seiner Webseite ausführt, haben dort bereits Queen Elizabeth II., der Schah von Persien und Frankreichs Präsident Charles de Gaulle residiert.

Das Blair House wurde 1824 erbaut und befindet sich gegenüber des Weißen Hauses. 1942 wurde es von der US-Regierung erworben und wird seitdem als offizielles Gästehaus genutzt. Zum 200-jährigen Jubiläum im Jahr 2024 wurde das Blair House umfassend renoviert, wobei der historische Charakter bewahrt und gleichzeitig moderner Komfort hinzugefügt wurde.

Der heute aus vier verbundenen Backsteingebäuden bestehende Komplex bietet rund 6.500 Quadratmeter Nutzfläche und umfasst 119 Zimmer. Vierzehn davon stehen für Staatsgäste zur Verfügung, der Rest dient diplomatischen Zwecken. Außerdem verfügt der Komplex über drei formelle Speisesäle, zwei Konferenzräume, eine Bibliothek, ein Fitnessstudio und einen Schönheitssalon.

Prestige und Protokoll

Die Unterbringung in unmittelbarer Nähe des Weißen Hauses ist für viele Staatsgäste ein Signal besonderer Wertschätzung. Auch Trump und seine Ehefrau Melania übernachteten dort – zuletzt vor seiner zweiten Amtseinführung. CSU-Landesgruppenchef Alexander Hoffmann sprach mit Blick auf Merz' Einquartierung von einem Zeichen für "ein partnerschaftliches, ein freundschaftliches Verhältnis auf Augenhöhe".

Gleichzeitig unterliegen die Gäste einem strengen diplomatischen Protokoll. Spontane Ausflüge sind nicht vorgesehen, Sicherheitsvorkehrungen beschränken die Bewegungsfreiheit deutlich. Das Blair House wird daher auch als "goldener Käfig" bezeichnet. Im Gegensatz zu Merz musste Ex-Kanzler Olaf Scholz bei seinem Antrittsbesuch unter US-Präsident Joe Biden in ein Hotel ausweichen.

Auf den Spuren von Churchill und Jelzin

Benannt ist das Blair House nach dem Zeitungsverleger Francis Preston Blair, der das Gebäude 1837 erwarb. Historische Episoden prägen seinen Ruf. Winston Churchill etwa soll die Villa während eines Aufenthalts mit Zigarrenrauch gefüllt und US-Präsident Roosevelt um drei Uhr morgens zu einem Gespräch geweckt haben. In den 1990er-Jahren sorgte Boris Jelzin für Aufsehen: Der damalige russische Präsident soll alkoholisiert in Unterwäsche ein Taxi herbeigewunken haben.

Nach dem Treffen mit Trump, das für Donnerstagvormittag angesetzt ist, sind ein gemeinsames Mittagessen sowie eine Pressebegegnung geplant. Diese könnte laut Bundesregierung im Oval Office stattfinden. Auch Vizepräsident JD Vance und Außenminister Marco Rubio könnten anwesend sein. Beide hatten zuletzt europäische Demokratiedefizite kritisiert und sich in einem ungewöhnlichen Schritt mit der AfD solidarisiert.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa und afp
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