Newsblog zur Lage in Nahost USA verstärken Militärpräsenz – "Schutz der eigenen Interessen"

Donald Trump spricht Warnungen aus und verlässt den G7-Gipfel. Dennoch kommt es überraschend zu einer Einigung. Alle Entwicklungen im Newsblog.
Inhaltsverzeichnis
- Trump: Abreise von G7 hat nichts mit Waffenruhe in Nahost zu tun
- Iranischer Staatssender Irib: Drei Mitarbeiter bei israelischem Angriff getötet
- Grossi: Urananreicherungsanlage in Natans ist stark beschädigt
- Pentagon: Keine Angriffe des US-Militärs gegen den Iran
- USA verstärken Militärpräsenz in Nahost-Region
Der Iran feuert wieder Raketen auf Israel
Der Iran hat erneut Raketen auf Israel gefeuert. Der staatliche Rundfunk sprach von einem "Raketenregen" auf Ziele in Israel. Die israelische Armee teilte mit, die Luftabwehr sei im Einsatz, um die Bedrohung abzuwehren. Die Bevölkerung sei angewiesen, bis auf Weiteres in den Schutzräumen zu bleiben, teilte das israelische Militär am Morgen mit.
Trump: Abreise von G7 hat nichts mit Waffenruhe in Nahost zu tun
US-Präsident Donald Trump ist nach eigener Darstellung nicht wegen einer Vermittlung einer Waffenruhe zwischen Israel und dem Iran vorzeitig vom G7-Gipfel nach Washington abgereist. Er weist auf seiner Plattform Truth Social entsprechende Äußerungen des französischen Präsidenten Emmanuel Macron zurück. Macron habe "fälschlicherweise gesagt, ich hätte den G7-Gipfel in Kanada verlassen, um nach D.C. zurückzukehren und dort an einer 'Waffenruhe' zwischen Israel und dem Iran zu arbeiten", schreibt Trump. Macron zufolge hat Trump einen Vorschlag für eine Waffenruhe unterbreitet.
Iranischer Staatssender Irib: Drei Mitarbeiter bei israelischem Angriff getötet
Bei dem israelischen Angriff auf den staatlichen iranischen Fernsehsenders Irib sind nach Angaben des Mediums drei Mitarbeiter getötet worden. Mehrere weitere Menschen seien verletzt worden, teilte Irib am Dienstag mit. Irans Außenminister Abbas Araghtschi verurteilte den Angriff vom Montag als "feige". "Der Angriff auf den iranischen Rundfunk zeigt die Verzweiflung der Israelis", erklärte er. Israels Armee könne keine wirklichen Siege erringen und habe deswegen "ein ziviles Gebäude" angegriffen, in dem ein Sender sitze, der "nichts als die Wahrheit" verbreite.
Der Betrieb des Senders war nach dem israelischen Angriff unterbrochen worden, Irib ging aber bereits am Montag wieder auf Sendung. Iranischen Medien zufolge war der Sender in Teheran während einer Live-Übertragung getroffen worden, in der die Moderatorin Israel scharf kritisiert hatte. Kurz darauf verließ die Frau das Fernsehstudio und die Übertragung brach abrupt ab.
G7 einigt sich überraschend auf Erklärung zum Iran-Krieg
US-Präsident Donald Trump und die anderen G7-Chefs haben sich nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur unerwartet auf eine gemeinsame Erklärung zum Krieg zwischen Israel und dem Iran verständigt. In dem Text wird Israels Recht auf Selbstverteidigung betont und erklärt, dass der Iran niemals in den Besitz einer Atomwaffe gelangen dürfe. Hier lesen Sie mehr.
Macron bietet Trump Unterstützung bei Nahost-Initiative an
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat sich positiv zu den US-Bemühungen um ein Ende des Krieges zwischen Israel und dem Iran geäußert. Wenn die Vereinigten Staaten einen Waffenstillstand erreichen könnten, sei das eine sehr gute Sache, sagte Macron am Rande des G7-Gipfels in Kanada vor Journalisten. Frankreich werde das unterstützen.
Details zu den US-Bemühungen nannte Macron nicht. Er erklärte lediglich, dass US-Präsident Donald Trump sich geäußert habe und gesagt habe, dass Gespräche im Gange seien. Es sei ein Angebot für einen Waffenstillstand und Begegnungen und Gespräche unterbreitet worden. Jetzt müsse man sehen, ob die beteiligten Parteien mitzögen.
Grossi: Urananreicherungsanlage in Natans ist stark beschädigt
Dem Leiter der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi, zufolge ist die Urananreicherungsanlage in Natans im Zentraliran durch israelischen Beschuss stark beschädigt worden. Dies erklärte Grossi gegenüber der BBC. Er geht davon aus, dass wahrscheinlich 15.000 Zentrifugen zerstört worden sind. Die iranische Anlage in Fordow sei allerdings weitgehend unversehrt geblieben.
Trump verlässt den G7-Gipfel vorzeitig
US-Präsident Donald Trump hat um Verständnis für seine vorzeitige Abreise vom G7-Gipfel in Kanada wegen der Nahost-Krise geworben. "Ich muss zurück, sehr wichtig", sagte Trump am Montagabend (Ortszeit) beim traditionellen "Familienfoto" mit den anderen Staats- und Regierungschefs der Staatengruppe auf eine Journalistenfrage. Er wolle dem "großartigen Gastgeber" Kanada danken, "aber Sie sehen wahrscheinlich, was ich sehe, und ich muss so schnell zurück sein, wie ich kann".
Pentagon: Keine Angriffe des US-Militärs gegen den Iran
Die US-Regierung hat Berichte über angebliche amerikanische Angriffe gegen den Iran als "falsch" zurückgewiesen. Die US-Truppen im Nahen Osten hielten weiter daran fest, sich bei Bedarf zu verteidigen, erklärte der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Sean Parnell, auf der Plattform X. "Wir werden amerikanische Truppen & unsere Interessen beschützen", schrieb er.
China fordert Bürger zum Verlassen Israels auf
Die chinesische Botschaft in Israel hat ihre Bürger im Land dazu aufgefordert, Israel "so schnell wie möglich" zu verlassen. Dies teilte die Botschaft am Dienstag im Onlinedienst WeChat mit. Chinesen in Israel sollten ausreisen, "sofern sie für ihre persönliche Sicherheit garantieren können". Die Ankündigung erfolgte, nachdem Israel und Iran am vierten Tag in Folge gegenseitige Angriffe mit unverminderter Härte fortgesetzt hatten. China unterhält enge Beziehungen zum Iran. Die Volksrepublik ist dessen größter Handelspartner und kauft so viel iranisches Öl wie kein anderes Land.
Iranische Medien melden mehrere Explosionen in Teheran
Der iranischen Nachrichtenwebsite Asriran zufolge ist das Luftabwehrsystem über dem Atomanlagen-Standort Natans im Zentraliran aktiviert worden. Zudem meldete Asriran mehrere Explosionen in Teheran.
Trump fordert Bewohner in Teheran zur Evakuierung auf
US-Präsident Donald Trump hat am Montag alle Bewohner Teherans zum Verlassen der Stadt aufgefordert. "Der Iran darf keine Atomwaffen haben. Ich habe es immer und immer wieder gesagt. Jeder sollte Teheran sofort verlassen", schrieb er in einem Beitrag auf seiner eigenen Social-Media-Plattform Truth Social. Trump bekräftigte außerdem, der Iran hätte ein Atomabkommen mit den USA unterzeichnen sollen.
Trump verlässt den G7-Gipfel in Kanada nach Angaben des Weißen Hauses vorzeitig. "Präsident Trump wird heute Abend nach Washington zurückkehren, um sich um viele wichtige Angelegenheiten zu kümmern", teilte Trumps Sprecherin Karoline Leavitt mit. Hier lesen Sie mehr.
USA verstärken Militärpräsenz in Nahost-Region
Angesichts der Eskalation zwischen Israel und dem Iran hat US-Verteidigungsminister Pete Hegseth angekündigt, die militärische Präsenz der USA im Nahen Osten auszubauen. Er habe am Wochenende "die Verlegung zusätzlicher Ressourcen" in das für den Nahen Osten zuständige US-Regionalkommando Central Command angeordnet, um die "Verteidigungsposition" der USA in der Region zu verstärken, zum "Schutz der eigenen Interessen" erklärte Hegseth am Montag im Onlinedienst X. Der Schutz der US-Streitkräfte habe dabei oberste Priorität.
Zuvor war bereits ein US-Kriegsschiff in die Region verlegt worden. Der Flugzeugträger "USS Nimitz" verließ am Montag Südostasien und befand sich Berichten zufolge auf dem Weg in den Nahen Osten. Das atombetriebene Schiff ist eines der größten Kriegsschiffe weltweit.
- Eigene Recherche
- Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa, Reuters und AFP