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Nahost-Newsblog | Netanjahiu: "Wir löschen sie aus, einen nach dem anderen"


Newsblog zur Lage in Nahost
Netanjahu: "Wir löschen sie aus, einen nach dem anderen"

Von t-online
Aktualisiert am 16.06.2025 - 21:24 UhrLesedauer: 71 Min.
Pressekonferenz von NetanjahuVergrößern des Bildes
Der israelische Ministerpräsident Netanjahu bekräftigte auch seine Hoffnung auf einen Regime-Wechsel in Teheran. (Quelle: Maya Alleruzzo/AP/dpa/dpa-bilder)
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Israels Regierungschef droht Irans Top-Militärs mit Vernichtung. Auch Staatschef Chamenei sei ein mögliches Ziel. Alle Entwicklungen im Newsblog.

Montag, 16. Juni

Netanjahu: "Wir löschen sie aus, einen nach dem anderen"

Israel beabsichtigt laut Regierungschef Benjamin Netanjahu mit seinen Angriffen auf den Iran tiefgreifende Veränderungen im Nahen Osten. "Wir verändern gerade das Gesicht des Nahen Ostens", sagte Netanjahu am Montag vor Journalisten. Über die militärische Führung des Iran sagte er: "Wir löschen sie aus, einen nach dem anderen."

Netanjahu nannte drei Hauptziele der Angriffe: "die Beseitigung des iranischen Atomprogramms, die Beseitigung der Produktionskapazitäten für ballistische Raketen und die Beseitigung der Achse des Terrors". Sein Land werde hierfür "alles Notwendige tun" und sei dabei "gut mit den USA abgestimmt".

Erneute spielte Netanjahu zudem auf einen möglichen Regierungswechsel im Iran an. Über die Bevölkerung im Land sagte er: "Sie verstehen, dass das Regime viel schwächer ist, als sie dachten, sie verstehen es, und das kann zu Ergebnissen führen." Israel hatte in der Nacht zum Freitag einen Großangriff auf den Iran gestartet, unter anderem Atomanlagen und militärische Einrichtungen des Landes bombardiert und zahlreiche ranghohe Militärs getötet. Der Iran reagierte mit Vergeltungsangriffen und attackiert Israel seitdem mit Raketen und Drohnen.

US-Parlamentssprecher Mike Johnson verschiebt Israel-Reise

Der Präsident des US-Repräsentantenhauses, Mike Johnson, verschiebt seine für den 22. Juni geplante Reise nach Israel. Als Grund nennt Johnson den Konflikt zwischen Israel und dem Iran und die Sorge vor einer Ausweitung der Kämpfe.

"Aufgrund der komplexen Situation, die sich derzeit im Iran und in Israel entwickelt, haben Sprecher Ohana und ich beschlossen, die Sondersitzung der Knesset zu verschieben", teilt der Republikaner mit. Der "Speaker" – wörtlich "Sprecher" – des US-Repräsentantenhauses ist nach dem Präsidenten und Vizepräsidenten eines der höchsten Ämter in den USA.

Schiffe melden elektrische Störungen nahe Iran

Die Seehandelsaufsicht der britischen Marine (UKMTO) meldet elektrische Störungen von Schiffen im Persischen Golf und in der Straße von Hormus nahe dem Iran. Mehrere Berichte hätten die Aufsicht erreicht, heißt es in der kurzen Meldung. Es gebe erhebliche Auswirkungen auf die sogenannten automatischen Schiffsidentifizierungssysteme (AIS), mit denen über Funk Navigations- und Schiffsdaten ausgetauscht werden.

Die Behörde empfiehlt den Besatzungen, vorsichtig zu sein. Störungen sollen weiter der UKTMO gemeldet werden. Zu den Gründen der Störungen machte die Behörde keine Angabe.

Israel attackiert seit der Nacht zu Freitag den Iran. Der Iran reagiert mit Gegenangriffen auf Israel. Der Iran drohte in der Vergangenheit damit, die Straße von Hormus zu blockieren. Es handelt sich um eine wichtige Öltransportroute an der Südspitze des Landes. Die Passage ist weiter offen.

Netanjahu: Tötung von Chamenei nicht ausgeschlossen

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat nicht ausgeschlossen, dass Israel im Rahmen seines Militäreinsatzes auch das iranische Staatsoberhaupt Ajatollah Ali Chamenei töten könnte. Israel tue "das, was wir tun müssen", sagte Netanjahu dem amerikanischen Nachrichtensender "ABC News". Der Regierungschef gehe zudem nicht davon aus, dass der Tod Chameneis den Konflikt weiter eskalieren würde: "Es wird den Konflikt nicht eskalieren lassen, es wird den Konflikt beenden."

Der israelische Regierungschef warf der iranischen Führung vor, dass sie ein halbes Jahrhundert lang den Nahen Osten "terrorisiert" habe. "Der Iran will einen ewigen Krieg, und sie bringen uns an den Rand eines Atomkriegs." Israel wolle dies verhindern. Das sei allerdings nur möglich, wenn man sich "den Mächten des Bösen" entgegenstelle.

Von einem Medienbericht, dass der Iran angeblich wieder bereit für Verhandlungen über sein Atomprogramm sei, zeigte sich Netanjahu unbeeindruckt und sprach von "Scheingesprächen". Der Iran wolle trotz Beteuerungen weiter sein Arsenal an ballistischen Raketen und Atomwaffen ausbauen. "Sie wollen weiterhin zwei existenzielle Bedrohungen für Israel schaffen, während sie verhandeln. Das wird nicht passieren.“

Auswärtiges Amt organisiert Charterflug für Deutsche

Das Auswärtige Amt organisiert einen Charterflug von der jordanischen Hauptstadt Amman aus, damit Deutsche in Israel ausfliegen können. Eine Ministeriumssprecherin sagte, dieser erste Sonderflug solle am Mittwoch starten. "Auf der Krisenvorsorgeliste Elefand registrierte Deutsche in Israel wurden über diese Möglichkeit und die Modalitäten informiert", sagte die Sprecherin weiter.

Zuvor hatte das Ministerium alle Deutschen in Israel, dem Iran und angrenzenden Staaten aufgefordert, sich in die Elefand-Liste einzutragen, die Sie hinter diesem Link finden. Damit können die deutschen Auslandsvertretungen im Notfall schnell Kontakt zu den Menschen aufzunehmen. Ein Sprecher des Auswärtigen Amts sagte in Berlin, derzeit hätten sich knapp 4.000 Deutsche in Israel bei Elefand registriert, die Zahl steige. Im Iran seien knapp 1.000 Deutsche eingetragen. Konkrete Pläne für Evakuierungen gebe es derzeit nicht, man halte sich aber alle Optionen offen, sagte der Sprecher.

Seit Beginn der israelischen Militäroperationen berate der Krisenstab der Bundesregierung gemeinsamen mit den deutschen Auslandsvertretungen vor Ort ständig die aktuelle Lage, sagte die Sprecherin des Auswärtigen Amts weiter. Aufgrund der Sperrung des Luftraums sei eine Ausreise aus Israel per Flugzeug derzeit nicht möglich. Der Flughafen Amman und die Grenzübergänge nach Jordanien seien aber geöffnet. Allerdings erschwere die volatile Sicherheitslage derzeit eine Planung von Überlandfahrten. "Deshalb sind deutsche Staatsangehörige vor Ort aufgerufen, abhängig von ihrer individuellen Lage, verfügbaren Schutzräumen und den Anweisungen der lokalen Sicherheitsbehörden, in eigener Verantwortung diese Ausreisemöglichkeit auf dem Landweg für sich abzuwägen."

Bericht: Rakete schlug in größter Raffinerie Israels ein

Bei einem massiven iranischen Raketenangriff auf Israel ist einem Medienbericht zufolge auch eine wichtige Raffinerie in Haifa getroffen worden. Bei dem Angriff am Sonntag wurden nach Berichten vom selben Tag drei Menschen getötet. Nachdem die Zensur eine entsprechende Erlaubnis erteilt hat, durfte am Montag auch über den Einschlag in der größten Raffinerie des Landes informiert werden, wie das Nachrichtenportal ynet berichtete.


Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa, Reuters und AFP
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