Newsblog zur Lage in Nahost USA verstärken Militärpräsenz – "Schutz der eigenen Interessen"

Donald Trump spricht Warnungen aus und verlässt den G7-Gipfel. Dennoch kommt es überraschend zu einer Einigung. Alle Entwicklungen im Newsblog.
Inhaltsverzeichnis
- G7 einigt sich überraschend auf Erklärung zum Iran-Krieg
- Grossi: Urananreicherungsanlage in Natans ist stark beschädigt
- Trump verlässt den G7-Gipfel vorzeitig
- Pentagon: Keine Angriffe des US-Militärs gegen den Iran
- Iranische Medien melden mehrere Explosionen in Teheran
- Trump fordert Bewohner in Teheran zur Evakuierung auf
- USA verstärken Militärpräsenz in Nahost-Region
- Berichte: Größte Raffinerie Israels nach Angriff stillgelegt
- Israels Armee: Neuer Raketenbeschuss aus Iran
G7 einigt sich überraschend auf Erklärung zum Iran-Krieg
US-Präsident Donald Trump und die anderen G7-Chefs haben sich nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur unerwartet auf eine gemeinsame Erklärung zum Krieg zwischen Israel und dem Iran verständigt. In dem Text wird Israels Recht auf Selbstverteidigung betont und erklärt, dass der Iran niemals in den Besitz einer Atomwaffe gelangen dürfe. Hier lesen Sie mehr.
Macron bietet Trump Unterstützung bei Nahost-Initiative an
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat sich positiv zu den US-Bemühungen um ein Ende des Krieges zwischen Israel und dem Iran geäußert. Wenn die Vereinigten Staaten einen Waffenstillstand erreichen könnten, sei das eine sehr gute Sache, sagte Macron am Rande des G7-Gipfels in Kanada vor Journalisten. Frankreich werde das unterstützen.
Details zu den US-Bemühungen nannte Macron nicht. Er erklärte lediglich, dass US-Präsident Donald Trump sich geäußert habe und gesagt habe, dass Gespräche im Gange seien. Es sei ein Angebot für einen Waffenstillstand und Begegnungen und Gespräche unterbreitet worden. Jetzt müsse man sehen, ob die beteiligten Parteien mitzögen.
Grossi: Urananreicherungsanlage in Natans ist stark beschädigt
Dem Leiter der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi, zufolge ist die Urananreicherungsanlage in Natans im Zentraliran durch israelischen Beschuss stark beschädigt worden. Dies erklärte Grossi gegenüber der BBC. Er geht davon aus, dass wahrscheinlich 15.000 Zentrifugen zerstört worden sind. Die iranische Anlage in Fordow sei allerdings weitgehend unversehrt geblieben.
Trump verlässt den G7-Gipfel vorzeitig
US-Präsident Donald Trump hat um Verständnis für seine vorzeitige Abreise vom G7-Gipfel in Kanada wegen der Nahost-Krise geworben. "Ich muss zurück, sehr wichtig", sagte Trump am Montagabend (Ortszeit) beim traditionellen "Familienfoto" mit den anderen Staats- und Regierungschefs der Staatengruppe auf eine Journalistenfrage. Er wolle dem "großartigen Gastgeber" Kanada danken, "aber Sie sehen wahrscheinlich, was ich sehe, und ich muss so schnell zurück sein, wie ich kann".
Pentagon: Keine Angriffe des US-Militärs gegen den Iran
Die US-Regierung hat Berichte über angebliche amerikanische Angriffe gegen den Iran als "falsch" zurückgewiesen. Die US-Truppen im Nahen Osten hielten weiter daran fest, sich bei Bedarf zu verteidigen, erklärte der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Sean Parnell, auf der Plattform X. "Wir werden amerikanische Truppen & unsere Interessen beschützen", schrieb er.
China fordert Bürger zum Verlassen Israels auf
Die chinesische Botschaft in Israel hat ihre Bürger im Land dazu aufgefordert, Israel "so schnell wie möglich" zu verlassen. Dies teilte die Botschaft am Dienstag im Onlinedienst WeChat mit. Chinesen in Israel sollten ausreisen, "sofern sie für ihre persönliche Sicherheit garantieren können". Die Ankündigung erfolgte, nachdem Israel und Iran am vierten Tag in Folge gegenseitige Angriffe mit unverminderter Härte fortgesetzt hatten. China unterhält enge Beziehungen zum Iran. Die Volksrepublik ist dessen größter Handelspartner und kauft so viel iranisches Öl wie kein anderes Land.
Iranische Medien melden mehrere Explosionen in Teheran
Der iranischen Nachrichtenwebsite Asriran zufolge ist das Luftabwehrsystem über dem Atomanlagen-Standort Natans im Zentraliran aktiviert worden. Zudem meldete Asriran mehrere Explosionen in Teheran.
Trump fordert Bewohner in Teheran zur Evakuierung auf
US-Präsident Donald Trump hat am Montag alle Bewohner Teherans zum Verlassen der Stadt aufgefordert. "Der Iran darf keine Atomwaffen haben. Ich habe es immer und immer wieder gesagt. Jeder sollte Teheran sofort verlassen", schrieb er in einem Beitrag auf seiner eigenen Social-Media-Plattform Truth Social. Trump bekräftigte außerdem, der Iran hätte ein Atomabkommen mit den USA unterzeichnen sollen.
Trump verlässt den G7-Gipfel in Kanada nach Angaben des Weißen Hauses vorzeitig. "Präsident Trump wird heute Abend nach Washington zurückkehren, um sich um viele wichtige Angelegenheiten zu kümmern", teilte Trumps Sprecherin Karoline Leavitt mit. Hier lesen Sie mehr.
USA verstärken Militärpräsenz in Nahost-Region
Angesichts der Eskalation zwischen Israel und dem Iran hat US-Verteidigungsminister Pete Hegseth angekündigt, die militärische Präsenz der USA im Nahen Osten auszubauen. Er habe am Wochenende "die Verlegung zusätzlicher Ressourcen" in das für den Nahen Osten zuständige US-Regionalkommando Central Command angeordnet, um die "Verteidigungsposition" der USA in der Region zu verstärken, zum "Schutz der eigenen Interessen" erklärte Hegseth am Montag im Onlinedienst X. Der Schutz der US-Streitkräfte habe dabei oberste Priorität.
Zuvor war bereits ein US-Kriegsschiff in die Region verlegt worden. Der Flugzeugträger "USS Nimitz" verließ am Montag Südostasien und befand sich Berichten zufolge auf dem Weg in den Nahen Osten. Das atombetriebene Schiff ist eines der größten Kriegsschiffe weltweit.
Trump: Der Iran sitzt praktisch schon am Verhandlungstisch
Im Konflikt zwischen dem Iran und Israel sieht US-Präsident Donald Trump Chancen auf eine Verhandlungslösung. "Ich denke, es wird ein Abkommen unterzeichnet werden", sagte Trump am Rande des G7-Gipfels in Kanada. Andernfalls werde etwas passieren, schob er nach, ohne konkreter zu werden. "Es wird ein Abkommen unterzeichnet werden, und ich denke, der Iran ist dumm, wenn er es nicht unterzeichnet." Teheran sitze "praktisch schon am Verhandlungstisch", betonte er. "Sie wollen einen Deal machen, und sobald ich hier weg bin, werden wir etwas unternehmen." Vorerst sei er aber bei dem G7-Treffen gebunden.
Auf die Frage, ob er glaube, dass Israel die nukleare Bedrohung durch den Iran ohne militärische Hilfe der USA vollständig beseitigen könnte, entgegnete Trump: "Das ist irrelevant. Es wird etwas passieren." Und auf die Frage, ob er einen Regimewechsel im Iran anstrebe, antwortete der Republikaner: "Ich möchte, dass es im Iran keine Atomwaffen gibt, und wir sind auf dem besten Weg, das zu erreichen."
Die Trump-Regierung hatte in den vergangenen Monaten auf dem Verhandlungsweg versucht, eine Eindämmung des iranischen Atomprogramms zu erreichen. Unter Vermittlung des Golfstaats Oman gab es direkte Gespräche zwischen Vertretern Washingtons und Teherans. Laut einem Bericht des "Wall Street Journals" will der Iran nun an den Verhandlungstisch zurückkehren. Teheran habe Vermittlern aus arabischen Staaten mitgeteilt, dass es zu Gesprächen über sein Atomprogramm bereit sei, solange die USA sich nicht an den Angriffen beteiligten, schrieb das Blatt.
Berichte: Größte Raffinerie Israels nach Angriff stillgelegt
Nach einem iranischen Raketenangriff auf eine wichtige Raffinerie in Haifa hat der Betreiber Berichten zufolge alle Anlagen des Betriebs stillgelegt. Es habe große Schäden an dem Kraftwerk gegeben, teilte der israelische Öl- und Petrochemiekonzern Bazan laut israelischen Medien mit. Wie lange die größte Raffinerie des Landes außer Betrieb bleiben wird, wurde zunächst nicht berichtet. Bei dem Angriff am Sonntag wurden israelischen Medien zufolge auch drei Mitarbeiter getötet.
- Eigene Recherche
- Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa, Reuters und AFP