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G7: Vom Kamingespräch zum weltweit beachteten Gipfeltreffen


Geschichte der G7
Vom Kamingespräch zum weltweit beachteten Gipfeltreffen

Von afp
24.06.2022Lesedauer: 2 Min.
US-Präsident Barack Obama und Kanzlerin Angela Merkel beim G7-Treffen in Elmau 2015: Der friedlichste Gipfel aller Zeiten.Vergrößern des BildesUS-Präsident Barack Obama und Kanzlerin Angela Merkel beim G7-Treffen in Elmau 2015: Der friedlichste Gipfel aller Zeiten. (Quelle: imago-images-bilder)
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Für die Regierungschefs ist der G7-Gipfel ein entspanntes Treffen. Friedlich blieb es aber nicht immer.

Mitte der 70er-Jahre litten die Industrieländer unter einer Wirtschaftskrise, wie es sie seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr gegeben hatte. Auslöser waren explodierende Ölpreise und der Zusammenbruch des Systems fester Wechselkurse in Folge des Vietnamkriegs. Im November 1975 trafen sich erstmals die Regierungschefs der USA, Japans, Deutschlands, Frankreichs, Großbritanniens und Italiens auf Schloss Rambouillet bei Paris, um nach Lösungen im informellen Kreis zu suchen. Ein Jahr später trat Kanada der Gruppe bei – die G7 waren geboren.

Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion wurde ab Mitte der 90er-Jahre auch Russland zu den Gipfeln eingeladen. 2002 wurde Moskau vollwertiges Mitglied und die G7 wurden zur G8. Nach der Annexion der Krim 2014 wurde Russland jedoch wieder ausgeschlossen.

Eskalation beim G8-Gipfel in Genua 2001

Die G7-Gipfel der Staats- und Regierungschefs finden jährlich statt, immer in dem Land, das turnusmäßig für ein Jahr den Vorsitz übernimmt. Deutschland führt den Club der Industrieländer dieses Jahr unter dem Motto "Fortschritt für eine gerechte Welt".

Inzwischen sind aber längst nicht mehr alle G7-Staaten führende Wirtschaftsmächte. Länder wie China und Indien haben längst mehr ökonomisches Gewicht als Italien oder Kanada. Seit 1999 gibt es deshalb eine erweiterte Runde: die Gruppe der 20 wichtigsten Volkswirtschaften (G20) – und hier ist auch Russland wieder mit am Tisch.

Elmau 2015 war der friedlichste G7-Gipfel von allen

So alt wie die G7 ist auch die Kritik an dem Format, vor allem an der exklusiven Zusammensetzung aus reichen Ländern. Seit den 90er-Jahren gab es regelmäßig große Proteste der globalisierungskritischen Bewegung gegen die Treffen. Beim G8-Gipfel in Genua im Juli 2001 eskalierte die Situation: Der Demonstrant Carlo Giuliani wurde von einem Polizisten erschossen, Hunderte Menschen wurden verletzt. Wegen ihres brutalen Vorgehens gegen Demonstranten wurden 15 von 45 angeklagten Polizisten später verurteilt.

Nach den Erfahrungen von Genua wurden die Gipfel an leichter zu sichernden Orten abgehalten. Deutschland hat das Treffen bislang sechs Mal abgehalten. Im Juni 2007 mietete die Bundesregierung für den G8-Gipfel ein Hotel im Ostseebad Heiligendamm an. Das Areal wurde weiträumig abgesperrt, die Kosten für die Sicherheit waren enorm – trotzdem schafften es Demonstranten mit Blockadeaktionen, den Gipfel zu stören.

Zum G7-Gipfel 2015 lud Kanzlerin Angela Merkel dann erstmal nach Schloss Elmau in Bayern ein. An dem Treffen nahm auch der damalige US-Präsident Barack Obama teil. Die geografisch isolierte Lage des Schlosses machte es einfach, das Treffen abzusichern. Die befürchteten Krawalle blieben aus, der Gipfel gilt als der friedlichste aller Zeiten. Auch deshalb dürfte der Gipfel jetzt erneut dort stattfinden.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur AFP
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