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Russland und China: Chefs von CIA und MI6 warnen vor Gefahr für Weltordnung


"Beispiellose Zahl von Bedrohungen"
Geheimdienstchefs warnen vor Gefahren für die Weltordnung

Von afp, sic

07.09.2024Lesedauer: 2 Min.
imago images 0420438860Vergrößern des BildesBill Burns (Archivbild): Der CIA-Chef warnt mit seinem Kollegen vom britischen MI6 vor einer "rücksichtslosen Sabotagekampagne des russischen Geheimdienstes". (Quelle: IMAGO/Bill Clark/imago)

Seit 77 Jahren haben der US-Geheimdienst CIA und der britische MI6 eine strategische Partnerschaft. Erstmals traten nun die Chefs gemeinsam öffentlich auf. Sie warnten eindringlich.

Die Chefs der Auslandsgeheimdienste der USA und Großbritanniens haben vor dem Hintergrund internationaler Krisen und Konflikte für eine Vertiefung der Zusammenarbeit geworben. Die Weltordnung sei "auf eine Art und Weise bedroht, wie wir sie seit dem Kalten Krieg nicht mehr erlebt haben", schrieben CIA-Chef Bill Burns und MI6-Chef Richard Moore in einem Gastbeitrag für die Zeitung "Financial Times" vom Samstag.

Die enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit der britischen und US-Geheimdienste sei vor diesem Hintergrund von entscheidender Bedeutung, da sie "mit einer beispiellosen Zahl von Bedrohungen" konfrontiert seien, vor allem aus Russland, China und dem Nahen Osten. "Auf Kurs zu bleiben, ist wichtiger denn je", schrieben die beiden Geheimdienstchefs. Ein wichtiges Ziel der Zusammenarbeit sei etwa, "die rücksichtslose Sabotagekampagne des russischen Geheimdienstes in ganz Europa zu unterbinden".

Geheimdienstchefs blicken besorgt auf China

Den Aufstieg Chinas bezeichneten die beiden Geheimdienstchefs als "die wichtigste nachrichtendienstliche und geopolitische Herausforderung des 21. Jahrhunderts". Um dieser Priorität Rechnung zu tragen, hätten sie ihre Dienste neu organisiert. Zudem bleibe die Terrorismusbekämpfung ein "Kernstück" ihrer Partnerschaft. Dazu würde auch die Zusammenarbeit mit anderen Ländern vertieft.

Neben dem Gastbeitrag sprachen Moore und Burns am Samstag auch gemeinsam bei einer Veranstaltung der "Financial Times" in London. Es war der erste gemeinsame Auftritt der Geheimdienstchefs von CIA und MI6 seit Bestehen der mittlerweile 77-jährigen Partnerschaft.

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Kurs-Offensive ist "typisch kühner und mutiger Schritt der Ukraine"

Dabei gaben sie unter anderem eine Einschätzung der ukrainischen Militäroffensive in der russischen Region Kursk ab. Burns nannte den ukrainischen Vorstoß einen "signifikante taktische Leistung". Zum einen sei die ukrainische Moral damit angehoben, zum anderen aber auch russische Schwächen hervorgehoben worden. In der russischen Elite sei die Frage aufgeworfen worden, "wohin das alles führen soll". Moore sprach von einem "typisch kühnen und mutigen Schritt der Ukraine", der ein Versuch sei, "das Spiel zu ändern".

Die Ukraine führt seit Anfang August eine Militäroperation in der Grenzregion Kursk durch. Laut Armeeangaben kontrollieren ukrainische Einheiten bereits rund 1.300 Quadratkilometer in dem Gebiet. Eines der Ziele der Offensive ist es, russische Einheiten in der Region zu binden und so den russischen Vormarsch in der Ostukraine zu verlangsamen. Der ukrainische Oberbefehlshaber Oleksandr Syrskyj erklärte am Donnerstag, dass Russland bei der umkämpften Stadt Pokrowsk in Donezk zuletzt "keinen Meter Boden gewonnen" habe. "Mit anderen Worten: Unsere Strategie funktioniert."

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