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Nahost-Krieg: Iran zeigt sich offen für Atomgespräche mit den USA


Newsblog zum Krieg in Nahost
Iran zeigt sich bereit für Atomgespräche mit den USA

Von t-online
Aktualisiert am 28.06.2025 - 11:08 UhrLesedauer: 8 Min.
Der oberste Führer des Iran Ajatollah Ali Chamenei (Archivbild): Chamenei ist eigentlich nur ein Stellvertreter.Vergrößern des Bildes
Der oberste Führer des Iran Ajatollah Ali Chamenei (Archivbild): Seine Erzfeinde sind Israel und die USA. (Quelle: IMAGO/SalamPix/ABACA/imago-images-bilder)
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Das iranische Regime geht gegen die jüdische Mindheit im Land vor - und zeigt sich bereit für Gespräche über sein Atomprogramm. Alle Entwicklungen im Newsblog.

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Samstag, 28. Juni

Iran äußert Bereitschaft für Gespräche über Atomprogramm

Der Iran signalisiert seine grundsätzliche Bereitschaft zu erneuten Atomverhandlungen mit den USA – fordert dafür aber von Präsident Donald Trump eine Mäßigung im Tonfall. "Wenn Präsident Trump es mit seinem Wunsch nach einem Abkommen ernst meint, sollte er seinen respektlosen und inakzeptablen Ton gegenüber dem obersten Führer des Iran, Großajatollah Ali Chamenei, ablegen und aufhören, seinen Millionen treuen Anhängern zu schaden", schrieb Außenminister Abbas Araghtschi auf X. "Guter Wille erzeugt guten Willen, und Respekt erzeugt Respekt."

Trump hatte beim NATO-Gipfel neue Gespräche mit dem Iran für die kommende Woche angekündigt, ohne jedoch Details zu nennen. Auf die Frage, ob er Irans Atomanlagen erneut bombardieren lassen würde, falls es wieder Sorgen über Teherans Urananreicherung gebe, sagte Trump am Freitag: "Sicher, ohne Frage, absolut." Der Iran dürfe keine Atomwaffen haben. Die jüngsten Angriffe hätten das Atomprogramm um Jahre zurückgeworfen, bekräftigte er.

Nach den israelischen und amerikanischen Angriffen auf Irans Atomanlagen hat das iranische Parlament diese Woche ein Gesetz verabschiedet, das die Zusammenarbeit mit der Internationalen Atomenergieorganisation (IAEA) aussetzt. Ohne die technische Aufsicht der UN-Atombehörde wären laut Experten jedoch Atomverhandlungen nicht möglich.

Berichte über Explosionen in Teheran

In der Nacht zum Samstag gab es in der iranischen Hauptstadt Teheran mehrere Explosionen. Wie Augenzeugen in den sozialen Medien berichten, seien mehrere Drohnen über dem Dorf Bid Kaneh dem Stadtteil Malard im Westen der Metropole gesichtet worden. Die Flugabwehr sei aktiv geworden und habe die Flugobjekte abgeschossen.

Über mögliche Schäden oder die Herkunft der abgeschossenen Drohnen gibt es keine Berichte, ein offizielles Statement des iranischen Regimes liegt nicht vor.

Verhaftungswelle gegen iranische Juden – weitere Hinrichtungen

Nach dem Krieg mit Israel nimmt das Regime im Iran wohl die jüdische Minderheit im Land ins Ziel. Die aus dem Exil agierende Menschenrechtsorganisation Association Femme Azadi (AFA) schreibt in einem Facebook-Post am Freitag, dass die Häuser von mindestens 20 Rabbinern und weiteren jüdischen Geistlichen in der Hauptstadt Teheran durchsucht worden seien und elektronische Geräte beschlagnahmt wurden. Auch zu mehreren Verhaftungen sei es gekommen.

Auch das Tehran Jewish Comittee, die Dachorganisation der jüdischen Iraner, wird im AFA-Bericht erwähnt. Das Regime soll die Organisation dazu zwingen, SMS an ihre Mitglieder zu senden, in denen ihnen harte Strafen angedroht werden, sollten sie mit Vertretern anderer Staaten Kontakt aufnehmen.

Seit dem Ende des Krieges mit Israel soll das Regime in Teheran mindestens 700 Menschen verhaftet haben. Am Donnerstag und Freitag sollen außerdem sechs Menschen hingerichtet worden sein, denen das Regime Verbindungen zum israelischen Geheimdienst Mossad vorwirft, berichtet der israelische Fernsehsender Kan.

Trump: Berichte über Iran-Hilfsprogramm sind falsch

US-Präsident Donald Trump hat Medienberichte über Hilfen für den Iran im Wert von bis zu 30 Milliarden Dollar für den möglichen Aufbau eines Atomprogramms zur Erzeugung ziviler Energie zurückgewiesen. "Wer in den Fake-News-Medien ist der Widerling, der sagt, dass Präsident Trump dem Iran 30 Milliarden Dollar geben will, um nicht-militärische Nuklearanlagen zu bauen? Ich habe noch nie von dieser lächerlichen Idee gehört", schrieb Trump am späten Freitagabend auf seiner eigenen Social-Media-Plattform Truth Social.

CNN berichtete am Donnerstag und NBC News am Freitag, dass die US-Regierung in den vergangenen Tagen mögliche wirtschaftliche Anreize für den Iran als Gegenleistung für die Einstellung der Urananreicherung durch die iranische Regierung erkundet habe. In den Berichten wurden Insider zitiert.

Hilfsorganisation: Keine Zwischenfälle bei Verteilzentren

In einer Erklärung am späten Freitagabend sagte ein Sprecher der umstrittenen Hilfsorganisation GHF im Gazastreifen, dass es bisher keine Zwischenfälle oder Todesopfer an oder in der unmittelbaren Umgebung der Verteilungsstellen gegeben habe. "Die GHF hat keine Kenntnis von diesen Vorfällen, aber diese Anschuldigungen sind zu schwerwiegend, um sie zu ignorieren, und wir fordern Israel daher auf, sie zu untersuchen und die Ergebnisse zeitnah und transparent zu veröffentlichen", so der Sprecher. In der Erklärung heißt es weiter, dass das israelische Militär die Aufgabe habe, allen humanitären Organisationen, die im Gazastreifen tätig seien, einschließlich der GHF, sicheres Geleit zu gewähren.

Mehrere Tote nach israelischem Angriff gemeldet

Bei einem israelischen Luftangriff im Gazastreifen sind einem palästinensischen Medienbericht zufolge mindestens elf Zivilisten getötet worden. Es sei eine Zeltstadt für Kriegsvertriebene im Zentrum der Stadt Gaza getroffen worden, berichtete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa unter Berufung auf eigene Korrespondenten im abgeriegelten Küstengebiet. Mehrere weitere Menschen erlitten Verletzungen, hieß es. Der Bericht ließ sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

Steinmeier: Völkerrecht nicht ignorieren

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat mit Blick auch auf Deutschland davor gewarnt, einen Bruch des Völkerrechts zu ignorieren. "Gerade wir sollten die Völkerrechtsordnung zum Teil unserer eigenen Identität erklären", sagte Steinmeier im Deutschlandfunk-"Interview der Woche" auf eine Frage nach Äußerungen von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) im Zusammenhang mit dem Nahostkonflikt.

Steinmeier fügte hinzu: "Deshalb dürfen wir nicht ignorieren, wo Völkerrecht nicht nur missachtet wird, sondern wo heute - und das gilt ja nicht nur in der Politik, sondern ich bin Zeitungsleser, ich bin Fernsehzuschauer - mit leichter Hand Völkerrecht sogar verächtlich gemacht wird."

Steinmeier war konkret auf die Ankündigung von Merz angesprochen worden, den Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshofs gegen Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu nicht zu akzeptieren, sowie auf Merz' Einschätzung, dass Israel mit dem Angriff auf den Iran im Bestreben, dessen atomare Bewaffnung zu verhindern, "die Drecksarbeit" verrichtet habe.


Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa, AFP und Reuters
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