Katar-Krise Sigmar Gabriel glaubt nicht an eine schnelle Lösung
Außenminister Sigmar Gabriel erwartet am Ende seiner dreitägigen Reise durch die Golfregion nicht, dass die Katar-Krise schnell gelöst wird.
Er sei aber "vorsichtig optimistisch, dass es gelingen kann, in den nächsten Wochen diesen Konflikt zumindest mal in geordnete Bahnen zu bekommen", sagte Gabriel in Kuwait, wo er die wichtigsten Vermittler in der Krise traf: den Emir, den Außenminister und einen Sondergesandten.
VAE und Ägypten verhängen Blockade gegen Katar
Saudi-Arabien, Bahrain, die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) und Ägypten haben vor vier Wochen eine Blockade gegen Katar verhängt. Sie werfen dem kleinen, aber reichen Emirat unter anderem vor, Terrorgruppen zu finanzieren und haben einen Katalog mit 13 Forderungen vorgelegt. Darin verlangten sie von Katar unter anderem, seinen TV-Kanal Al-Dschasira zu schließen und die Beziehungen zum schiitischen Iran einzuschränken. Auch die türkischen Soldaten sollen das Land verlassen.
Katar reagierte mit Ablauf eines Ultimatums in der Nacht zu Mittwoch mit einer Erklärung darauf. Der Inhalt war am Mittag allerdings noch nicht bekannt. Da sich Katar aber wiederholt ablehnend zu den weitreichenden Forderungen äußerte, wird kein Einlenken des Emirats erwartet. Am Nachmittag wollten die vier Blockadestaaten in Kairo darüber beraten. Neue Sanktionen gegen Katar sind möglich.
Gabriel will am Rande des G20-Gipfels über Katar beraten
"Es kann auch nochmal schwierige Phasen geben", sagte Gabriel. "Niemand weiß, wie jetzt die vier Länder, die die Sanktionen gegen Katar erhoben haben, reagieren. Es kann auch sein, dass es jetzt noch mal ein paar Tage schwierig wird." Trotzdem sei durch die Vermittlung Kuwaits, die von den USA, Deutschland und der EU unterstützt werde, "sehr viel schon erreicht".
Am Freitag will Gabriel am Rande des G20-Gipfels mit US-Außenminister Rex Tillerson und der EU-Außenbeauftragten Federica Mogherini über die Katar-Krise beraten. "Das ist ein Kernkonflikt, der uns als Außenminister zurzeit sehr beschäftigt", sagte er. Der Außenminister hatte in den letzten drei Tagen auch die Blockade-Staaten Saudi-Arabien und VAE sowie das isolierte Katar besucht.