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Ost-Ghuta: Russland wirft Rebellen Bruch der Feuerpause vor


Belagerung von Ost-Ghuta
Russland wirft Rebellen Bruch der Feuerpause vor

Von dpa, rtr
27.02.2018Lesedauer: 2 Min.
Rauch über Ost-Ghuta: Am Dienstag sollten in der belagerten Rebellen-Enklave eigentlich die Waffen schweigen.Vergrößern des BildesRauch über Ost-Ghuta: Am Dienstag sollten in der belagerten Rebellen-Enklave eigentlich die Waffen schweigen. (Quelle: Ammar Safarjalani)
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Im belagerten Ost-Ghuta sollten fünf Stunden lang die Waffen schweigen, um die Eingeschlossenen mit Hilfsgütern zu versorgen. Doch die Hoffnung hielt nicht lange.

Die Rebellen in der belagerten syrischen Enklave Ost-Ghuta halten sich nach russischen Angaben nicht an die Feuerpause. Der sogenannte humanitäre Korridor, über den Zivilisten das umkämpfte Gebiet östlich von Damaskus verlassen sollten, liege unter massivem Beschuss von Rebellen, meldet die russische Nachrichtenagentur TASS unter Berufung auf russisches Militär.

Der russische Präsident Wladimir Putin hatte am Vortag angeordnet, dass die Angriffe der von Russland unterstützen syrischen Streitkräfte auf das Gebiet östlich der Hauptstadt Damaskus jeden Tag von 8 Uhr bis 13 Uhr eingestellt werden sollten. Damit solle den Einwohnern des Gebietes ermöglicht werden, über sogenannte humanitäre Korridore die Kampfzone zu verlassen. Zudem sollen Hilfsorganisationen dadurch die Möglichkeit erhalten, Nahrungsmittel und Medikamente zu den unter Hunger leidenden Menschen zu bringen.

US-Regierung fordert Ende der Kämpfe

Kurz vor Inkrafttreten der Feuerpause bekräftigten die USA kategorisch die Forderung nach einem sofortigen Ende der Kampfhandlungen in Syrien und unbehinderten Zugang für humanitäre Helfer in die Krisengebiete. "Das Regime behauptet zwar, es kämpfe gegen Terroristen, aber stattdessen terrorisiert es hunderttausende Zivilisten mit Luftangriffen, Artillerie, Raketen und einer drohenden Bodenoffensive", twitterte Heather Nauert, Sprecherin des US-Außenministeriums. Sie wies darauf hin, dass Russland den Einfluss habe, diese Aktionen zu stoppen.

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Die Feuerpause sollte in den Orten Duma und Irbin gelten. "In dieser Zeit werden die syrischen Regierungstruppen ihr Feuer auf die Terroristen einstellen", sagte Generalmajor Juri Jewtuschenko am Montag nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums in Moskau. Duma und Irbin liegen im Nordwesten des seit Tagen heftig bombardierten Gebiets nahe Damaskus.

Roter Halbmond stellt Busse zur Verfügung

Die Vereinten Nationen hatten den sofortigen Beginn von Hilfslieferungen angekündigt, sollte die Feuerpause in Ost-Ghuta von allen Seiten eingehalten werden. "Wir stehen bereit sobald die Bedingungen für die Lastwagenfahrer und Helfer sicher genug sind, um in diese Gegenden hineinzugehen", sagte UN-Sprecher Stéphane Dujarric am Montag in New York. Dafür müssten die Kämpfe aufhören und es dürfe keine Straßensperren geben.

Russland reagiert mit der Feuerpause auf Kritik an dem schweren Bombardement auf Ost-Ghuta durch syrische Regierungstruppen seit mehr als einer Woche. Die Angriffe waren trotz der Forderung des UN-Sicherheitsrates nach einer 30-tägigen Waffenruhe für das Bürgerkriegsland weitergegangen. Zudem verlangte das Gremium, dass Helfer Zugang zu belagerten Gebieten bekommen. Ost-Ghuta östlich von Damaskus wird seit 2013 von Regierungstruppen belagert. Die humanitäre Situation in dem Gebiet ist verheerend. Die etwa 400.000 Menschen benötigen vor allem medizinische Hilfslieferungen, aber auch Nahrungsmittel.

EU macht Druck auf Russland

Der französische Außenminister Jean-Yves Le Drian will an diesem Dienstag in Moskau mit seinem russischen Kollegen Sergej Lawrow über die Lage in Syrien sprechen. Der deutsche Außenminister Sigmar Gabriel telefonierte am Montag mit Lawrow. Der SPD-Politiker forderte nach Angaben des Auswärtigen Amtes nachdrücklich die Umsetzung der UN-Resolution durch alle Parteien und betonte, die Feuerpause könne nur ein erster Schritt sein.

Die EU-Außenminister hatten zudem eine Kontrolle der Einhaltung der UN-Resolution gefordert. "Diese Resolution braucht Überwachungsmechanismen", sagte die EU-Chefdiplomatin Federica Mogherini am Montag am Rande eines Ministertreffens in Brüssel.

Verwendete Quellen
  • Reuters, dpa
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