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Frage nach Luxusgeschenk: Trump legt sich mit Reporter an


Trump reagiert auf Reporterfrage
"Sie sind eine Schande"

Von t-online, cc

Aktualisiert am 22.05.2025 - 01:35 UhrLesedauer: 3 Min.
Trump reagiert beim Treffen mit Südafrikas Präsidenten Cyril Ramaphosa auf eine unbequeme Frage.Vergrößern des Bildes
Trump reagiert beim Treffen mit Südafrikas Präsidenten Cyril Ramaphosa auf eine unbequeme Frage. (Quelle: Kevin Lamarque/Reuters)
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US-Präsident Trump verteidigt das Geschenk eines Jets bei einem Treffen mit Südafrikas Präsident – und beschimpft einen Reporter. Ramaphosa reagiert jovial.

Beim Besuch des südafrikanischen Präsidenten Cyril Ramaphosa im Weißen Haus ging es hoch her – auch der von Katar geschenkte Jumbojet war Thema. Während Ramaphosa mit einem augenzwinkernden Kommentar zum umstrittenen Geschenk aus Katar die Stimmung aufhellen wollte, reagierte US-Präsident Donald Trump auf kritische Nachfragen mit scharfen Angriffen gegen die Presse.

"Es tut mir leid, dass ich kein Flugzeug für Sie habe", scherzte Ramaphosa. Zuvor hatte Trump ihn mit unbelegten Vorwürfen, dass Südafrika "Genozid" an weißen Bauern begehe, überzogen. "Ich wünschte, Sie hätten eines", konterte Trump die Flugzeug-Bemerkung und erntete bei einigen der Anwesenden Gelächter. "Wenn Ihr Land der Luftwaffe der Vereinigten Staaten ein Flugzeug anbieten würde, würde ich es annehmen", fügte der Republikaner hinzu.

Hintergrund ist, dass Trumps Regierung trotz scharfer Kritik ein teures Flugzeug als Geschenk von der Führung in Katar annimmt. Während des Treffens von Trump und Ramaphosa teilte das Pentagon mit, es akzeptiere "in Übereinstimmung mit allen Regeln und Vorschriften" eine Maschine vom Typ Boeing 747, die für Trump zum Regierungsflieger Air Force One aufgerüstet werden soll. Berichten zufolge hat das Flugzeug einen Wert von etwa 400 Millionen US-Dollar (derzeit 355 Millionen Euro).

Trump geht Journalisten verbal an

Das teure Geschenk eines ausländischen Partners wirft rechtliche und ethische Fragen auf. Trump wurde während des Treffens mit Ramaphosa von einem NBC-Journalisten auf das Flugzeug angesprochen und echauffierte sich darüber – auch weil die Frage auf Videoaufnahmen folgte, die Trump zeigen ließ, um seine "Genozid"-Vorwürfe gegen Südafrika zu untermauern. NBC wolle vom Thema ablenken, sagte der US-Präsident.

"Sie haben nicht das Zeug zum Reporter. Sie sind nicht klug genug", ging Trump den Journalisten Peter Alexander an. Es sei eine "sehr schöne Sache", dass die USA das Flugzeug bekommen würden. Die Leitungsebene des Senders solle "untersucht werden", schimpfte Trump weiter. "Sie sind so schrecklich... wie sie diesen Sender leiten." An den Reporter gerichtet, sagte der Republikaner: "Sie sind eine Schande." Weitere Fragen Alexanders untersagte er.

Demokraten wollten Geschenk blockieren

Unterdessen teilte das Verteidigungsministerium am Mittwoch mit, die US-Luftwaffe sei gebeten worden, einen Weg zu finden, das Luxus-Flugzeug schnell für den Einsatz als neue Präsidenten-Maschine "Air Force One" aufzurüsten. Pentagon-Sprecher Sean Parnell sagte, das Ministerium werde sicherstellen, dass "angemessene Sicherheitsmaßnahmen und funktionale Anforderungen berücksichtigt werden". Der Jet hat nach früheren Angaben einen Wert von etwa 400 Millionen Dollar und gilt als "fliegender Palast".

Schon in den vergangenen Tagen hatte das angekündigte Geschenk für Verstimmung bei amerikanischen Parlamentariern gesorgt – sowohl auf demokratischer Seite, als auch bei Trumps eigener Partei. "Das ist ein ziemlich seltsames Angebot", sagte etwa der republikanische Senator Ron Johnson aus dem US-Bundesstaat Wisconsin. Selbst eine der schärfsten Trump-Unterstützerinnen, die rechtsextreme Politaktivistin Laura Loomer, wetterte in den sozialen Medien über das Luxusgeschenk aus dem Golfstaat. Die Annahme des Flugzeugs aus Katar sei "ein solcher Schandfleck" für die Trump-Administration, schrieb Loomer. "Ich bin so enttäuscht".

Pence: "Hoffe, dass der Präsident es nochmal überdenkt"

Rechts- und Ethikexperten hatten zudem die Frage aufgeworfen, ob solche Geschenke Korruption und Einflussnahme fördern könnten und damit verboten sind. Die oppositionellen Demokraten haben versucht, die Übergabe der Maschine zu blockieren. Trumps früherer Vizepräsident, der Republikaner Mike Pence, warf die Frage auf, ob Trump sich bewusst sei, dass Katar kein "eine lange Geschichte darin habe, Mächte auszuspielen". Das katarische Königshaus ist unter anderem als einer der wichtigsten Unterstützer der palästinensischen Terrororganisation Hamas bekannt.

Pence sagte in einem Interview, die Annahme des Geschenks, sei "unvereinbar mit unserer Sicherheit und unseren geheimdienstlichen Bedürfnissen. Und ich hoffe, dass der Präsident dies noch einmal überdenkt".

Trump hat Bedenken mit einem Achselzucken abgetan und gesagt, es wäre "dumm", den Jet nicht anzunehmen. Die Nachrüstung des Jets erfordert laut Experten erhebliche Sicherheitsverbesserungen, eine Aufrüstung der Kommunikation, um ein Abhören zu verhindern, und die Fähigkeit, ankommende Raketen abzuwehren. Das könnte Hunderte Millionen Dollar kosten. Die genaue Summe ist nicht bekannt.

Zum Vergleich: Derzeit baut Boeing zwei neue Präsidenten-Maschinen. Die Kosten dafür liegen bei fünf Milliarden Dollar. Diese werden jedoch voraussichtlich nicht mehr innerhalb von Trumps Amtszeit fertig. Diese endet im Januar 2029.

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