Newsblog zur US-Politik Verdoppelte Zölle auf Stahl und Aluminium treten in Kraft

In den Zollverhandlungen macht Washington den Handelspartnern Druck. Die USA verringern ihre Truppenpräsenz in Syrien. Alle Entwicklungen im Newsblog.
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Japan: Kein Schreiben aus den USA erhalten
Japan hat eigenen Angaben zufolge keinen Brief von den Vereinigten Staaten mit der Aufforderung zur Unterbreitung seiner Vorschläge für Handelsgespräche erhalten. "Unser Land hat noch kein solches Schreiben erhalten", sagte Kabinettschef Yoshimasa Hayashi auf einer regulären Pressekonferenz am Mittwoch. "Was die US-Zollmaßnahmen betrifft, so laufen derzeit Verhandlungen zwischen Japan und den USA. Die Regierung wird sich weiterhin mit ihnen befassen, alles tun und ihnen höchste Priorität einräumen", sagte Hayashi.
Karoline Leavitt, die Sprecherin des Weißen Hauses, hatte am Dienstag vermeldet, die USA hätten ihre Handelspartner aufgefordert, bis Mittwoch ihre besten Angebote für die Verhandlungen zu machen. Dies sei eine "freundliche Erinnerung" daran, dass die Frist für eine Einigung näher rückt. Das von den USA selbst festgelegte Zieldatum für die Verhandlungen läuft in fünf Wochen ab.
Marjorie Taylor Greene stimmt Musks Kritik zu
Die republikanische Abgeordnete und MAGA-Unterstützerin Marjorie Taylor Greene, hat der Kritik von Elon Muska an Trumps Steuergesetz zugestimmt. Sie fügte allerdings einschränkend hinzu, dass der Kongress "etwas Geld ausgeben muss, um das Schiff zu steuern und Präsident Trumps Wahlkampfversprechen zu erfüllen, nämlich die Grenzsicherheit".
Greene stimmte für das Gesetz, obwohl sie Bedenken hat. Die Grenzsicherheit sieht sie als etwas an, für das es sich lohnt, Geld auszugeben. "Tom Homan würde ich jederzeit Schecks ausstellen", sagte sie. Homan ist als Trumps "Grenzzar" der leitende Beauftragte für Abschiebungen und Grenzsicherung im Weißen Haus.
Trump unterzeichnet Anordnung für Stahlzölle
Die US-Zölle auf importierten Stahl und Aluminium haben sich, wie von US-Präsident Donald Trump angekündigt, am Mittwoch verdoppelt. Dies geht aus einer von Trump unterzeichneten Anordnung hervor, die das Weiße Haus am Dienstag (Ortszeit) veröffentlichte. Insgesamt gehe es darum, "wirksamer gegen ausländische Länder vorzugehen, die weiterhin überschüssigen Stahl und Aluminium zu niedrigen Preisen in den Vereinigten Staaten abladen", heißt es in der Anordnung. Dies untergrabe die Wettbewerbsfähigkeit der US-Wirtschaft.
Ausgenommen sind Stahl- und Aluminiumimporte aus Großbritannien, für die laut dem Weißen Haus weiter ein Satz von 25 Prozent gilt. Hintergrund ist ein Handelspakt, den die USA mit den Briten geschlossen haben. Die Erhöhung der Zölle dürfte Importe erschweren und zu höheren Preisen führen. Ökonomen erwarten spürbare Auswirkungen für Verbraucherinnen und Verbraucher – etwa beim Kauf von Autos, Küchengeräten oder Konserven.
Die USA waren Stand 2024 nach der EU der weltweit größte Stahlimporteur. Wichtigste Herkunftsländer sind laut US-Regierung Kanada, Brasilien und Mexiko – unter den zehn größten Exporteuren in die USA ist auch Deutschland. Nach Angaben des deutschen Branchenverbands Wirtschaftsvereinigung Stahl sind die USA der wichtigste Absatzmarkt für die europäische Stahlindustrie.
Mittwoch, 4. Juni
US-Regierung setzt Handelspartnern Frist für Verhandlungen
Im Ringen um eine Zolleinigung drängen die USA ihre Handelspartner dazu, bis Mittwoch konkrete Vorschläge zu unterbreiten. Die betroffenen Länder sollten dann ihre "besten Angebote" für die laufenden Verhandlungen vorlegen, sagt Präsidialamtssprecherin Karoline Leavitt. Der US-Handelsbeauftragte habe die Aufforderung an sämtliche Handelspartner der USA geschickt, so Leavitt.
Die Aufforderung sei eine "freundliche Erinnerung" daran, dass die Frist für eine Einigung näher rücke. Das von den USA selbst festgelegte Zieldatum für die Verhandlungen läuft in fünf Wochen ab. Denn am 8. Juli enden die 90 Tage, in denen zuvor angekündigte Zölle für eine Vielzahl von Ländern ausgesetzt sind.
Vor den Äußerungen Leavitts am Dienstag hatte eine mit den Verhandlungen zwischen den USA und der EU vertraute Person gesagt, dass EU-Vertreter noch kein derartiges Schreiben der USA erhalten hätten.
Weißes Haus: Trump nimmt an Nato-Gipfel teil
US-Präsident Donald Trump nimmt am Nato-Gipfel Ende des Monats in Den Haag teil. Das teilte die Sprecherin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt, mit. Bei dem Gipfel in den Niederlanden am 24. und 25. Juni dürften die Staats- und Regierungschefs des Bündnisses wie von Trump gefordert beschließen, ihre Verteidigungsausgaben mittelfristig auf fünf Prozent der Wirtschaftsleistung zu steigern.
Es war gerätselt worden, dass Trump den Gipfel wegen Unstimmigkeiten innerhalb des Militärbündnisses über höhere Verteidigungsausgaben der Mitgliedstaaten möglicherweise meiden könnte – was eine Eskalation in den Beziehungen zwischen der Nato und den USA gewesen wäre, die eine essenzielle Rolle in dem Bündnis spielen.
Über die Teilnahme der Ukraine an dem Gipfel in Den Haag wurde zuletzt viel diskutiert. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte an den beiden vergangenen Gipfeln in Vilnius und Washington teilgenommen. Nato-Generalsekretär Mark Rutte hatte sich zuletzt allerdings nicht klar über eine mögliche Einladung Selenskyjs geäußert.
USA reduzieren Zahl der Militärstützpunkte in Syrien
Die USA verringern ihre Militärpräsenz in Syrien nach Angaben eines hochrangigen Präsidentenberaters deutlich. Statt acht Militärbasen solle es künftig nur noch einen Stützpunkt geben, sagte der US-Sondergesandte für Syrien, Thomas Barrack, dem türkischen Sender NTV. Auf die Frage nach der künftigen Syrien-Politik der US-Regierung beschrieb Barrack eine klare Kehrtwende, die sich in jüngster Zeit schon abgezeichnet hat. "Ich kann Ihnen versichern, dass unsere aktuelle Syrien-Politik nicht annähernd mit der Syrien-Politik der letzten hundert Jahre vergleichbar sein wird, denn keiner dieser Ansätze hat funktioniert." Die Reduzierung der Militärstützpunkte sei ein wichtiger Teil dieser Wende.
- Eigene Recherche
- Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa, AFP und Reuters