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Theresa May spielt gefährliches Spiel mit Donald Trump


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Theresa Mays gefährliches Spiel mit Trump

afp, James Pheby

Aktualisiert am 02.02.2017Lesedauer: 2 Min.
Trump und May: Begibt sich die britische Premierministerin mit ihrem Brexit-Kurs in eine gefährliche Abhängigkeit?Vergrößern des BildesTrump und May: Begibt sich die britische Premierministerin mit ihrem Brexit-Kurs in eine gefährliche Abhängigkeit? (Quelle: dpa-bilder)
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Ein Mann, eine Frau, Hand in Hand: So beginnen Romanzen. Händchenhaltend schlenderten Donald Trump und Theresa May kürzlich den Säulengang des Weißen Hauses entlang. Das Bild wurde zum Symbol für zwei Länder, die sich im dramatischen Umbruch befinden und dabei die Nähe des anderen suchen. Beobachter in Großbritannien warnen, dass die politische Romanze für May zu einer bedrohlichen Umarmung werden könnte.

May und Trump brauchen einander. Die britische Premierministerin muss ihr Land für den Brexit und den Auszug aus dem EU-Binnenmarkt rüsten und sucht dringend Partner, mit denen sie bilaterale Freihandelsverträge abschließen kann. Auch der US-Präsident, dem multilaterale Abkommen ein Gräuel sind, setzt auf bilaterale Deals.

Die entscheidenden Fragen sind: Wer von beiden braucht den anderen dringender? Und wer hat die besseren Verhandlungsoptionen, wer muss Zugeständnisse machen? Experten in Großbritannien sehen May im Nachteil gegenüber dem US-Präsidenten, der "Amerika zuerst" zu seinem Motto gemacht hat.

May hofft auf die USA - zurecht?

"May steckt in einem Dilemma", sagt Politikprofessor Iain Begg von der renommierten Hochschule London School of Economics. "Sie will schnell etwas erreichen, weil sie damit all jene beeindrucken kann, die an ihrer Brexit-Strategie zweifeln."

Mit ihrer Bindung an Trump gehe May aber ein "politisches Risiko" ein, sagt der Professor. Schließlich sei völlig unklar, ob Trump der Premierministerin zu einem vorteilhaften Handelsdeal verhelfen wolle.

Begg verweist auf das Schicksal des früheren Premierministers Tony Blair, der wegen seiner Unterstützung für den Irak-Krieg des damaligen US-Präsidenten George W. Bush als "Bushs Schoßhündchen" in Erinnerung geblieben sei.

Auch der Demokratieforscher Brian Klaas von der London School of Economics bescheinigt der Premierministerin ein riskantes Spiel mit Trump. "Noch hat sie sich nicht an ihn gebunden - aber sie hat begonnen, den Knoten zu knüpfen", sagt Klaas. "Von dem Bild, auf dem sie sich die Hände halten, wird sie sich nicht leicht distanzieren können."

Zögerliche Kritik an Einreisebann

Mays Reaktion auf die weltweit kritisierten Einreiseverbote des US-Präsidenten lässt erahnen, in welche Abhängigkeiten sie sich womöglich begibt. Zunächst lehnte sie einen Kommentar zu dem Einreisebann ab. Dann ließ sie erklären, dass sie damit nicht übereinstimme. Erst am Mittwoch rang sie sich im Unterhaus zu offener Kritik an Trumps Maßnahme durch, nachdem die Opposition sie heftig kritisiert hatte.

Der Kolumnist Gideon Rachmann von der "Financial Times" warnt davor, dass sich Großbritannien unter May auf Gedeih und Verderb Trumps USA ausliefern könnte: "Kaiser Nero hat in Washington die Macht übernommen, und die Briten müssen jetzt lächeln und Beifall klatschen, während er Feuer legt."

Für viele Briten ist Trump zwar ein rotes Tuch. Bis Mittwoch unterschrieben 1,8 Millionen Bürger eine Petition mit dem Ziel, einen Staatsbesuch Trumps in Großbritannien zu verhindern. Allerdings hat der US-Präsident im Königreich auch Rückhalt. In einer am Mittwoch veröffentlichten Umfrage des Instituts YouGov sprachen sich immerhin 49 Prozent dafür aus, den Staatsbesuch stattfinden zu lassen. Nur 36 Prozent waren dagegen.

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