Newsblog zur US-Wahl Trump über Gewalt gegen Pressevertreter : "Habe ich nichts dagegen"
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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Donald Trump will Stimmen von Frauen mit einem neuen Versprechen gewinnen. Mit dem Umgang mit seiner letzten Wahlniederlage hadert er. Alle Informationen im Newsblog.
Inhaltsverzeichnis
- Umfrage: Harris verliert in besonders wichtigem Bundestaat
- Trump sät vorsorglich Zweifel an Wahlausgang
- Harris umwirbt arabischstämmige Wähler
- Trump über Gewalt gegen Pressevertreter: "Habe ich nichts dagegen"
- Trump bedauert Rückzug nach letzter Wahlniederlage
- Mikrofon-Panne: Trump verwirrt mit obszönen Gesten
- Vor der Wahl: Gouverneur aktiviert Nationalgarde
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Umfrage: Harris verliert in besonders wichtigem Bundestaat
5 Uhr: Weniger als zwei Tage vor der Wahl liegen Donald Trump und Kamala Harris in den Umfragen weiter Kopf an Kopf. Die jüngste Umfrage der "New York Times" und des Siena Instituts sieht Harris zwar in vier der sieben wichtigen Swing-Staaten vorn, allerdings verlor die Vizepräsidentin im besonders wichtigen Pennsylvania an Zustimmung.
Trump sät vorsorglich Zweifel an Wahlausgang
4 Uhr: Donald Trump hat am Wochenende vor der US-Wahl vorsorglich Zweifel an einer möglichen Wahlniederlage gesät und unbelegte Betrugsvorwürfe erhoben. Bei einem Wahlkampfauftritt im stark umkämpften Bundesstaat Pennsylvania nannte er die Demokraten eine "dämonische Partei" und unterstelle ihnen in länglichen Ausführungen, bei der Präsidentschaftswahl am Dienstag (5. November) zu betrügen. Dem Sender ABC News sagte der 78-Jährige, dass er davon ausgehe, dass der Sieger des Rennens ums Weiße Haus noch in der Wahlnacht feststehen werde.
Dass der Ex-Präsident so kurz vor dem Wahltag in dieser Ausführlichkeit Wahlbetrugs-Ängste schürt, dürfte kein Zufall sein – und erinnert an sein Vorgehen vor vier Jahren. Noch in der Wahlnacht erklärte sich Trump 2020 zum Sieger – und forderte einen Stopp der Stimmauszählung, als er vorübergehend vor seinem Herausforderer Joe Biden lag. Seine Wahlniederlage erkennt er bis heute nicht an.
Harris umwirbt arabischstämmige Wähler
3 Uhr: Im Endspurt des Präsidentschaftswahlkampfs hat Kamala Harris am Sonntag arabischstämmige Wähler umworben. Im wichtigen Swing State Michigan sagte Harris bei einem Auftritt am Sonntag, im Falle ihres Wahlsiegs werde sie "alles in meiner Macht Stehende tun, um den Krieg im Gazastreifen zu beenden". Viele arabischstämmige US-Bürger kritisieren die Haltung der US-Regierung – und damit auch der derzeitigen Vizepräsidentin Harris – zum Gaza-Krieg und zu Israel. Harris droht daher, die Unterstützung dieses Teils der Wählerschaft zu verlieren.
Harris kann zudem in den nächsten Tagen noch mit weiterer prominenter Unterstützung im Wahlkampf-Endspurt rechnen. Harris' Wahlkampfteam zufolge wird die 60-Jährige bei Auftritten am Montagabend (Ortszeit) in Philadelphia und Pittsburgh im Bundesstaat Pennsylvania gemeinsam mit den Künstlerinnen Lady Gaga und Katy Perry auf der Bühne stehen. Auch US-Talkmasterin Oprah Winfrey und Sänger Ricky Martin werden erwartet. Für Trump rührte am Sonntag unter anderem sein Sohn Don Jr. die Werbetrommel. Er absolvierte mehrere Auftritte mit Trumps Vizekandidaten J. D. Vance.
Sonntag, 3. November
Trump über Gewalt gegen Pressevertreter: "Habe ich nichts dagegen"
22.05: Bei einer Wahlkampfveranstaltung in Pennsylvania spricht Trump auf einer Bühne, die mit kugelsicherem Glas abgeschirmt ist. Offenbar eine Sicherheitsmaßnahme nach den versuchten Attentaten auf den Ex-Präsidenten. In seiner Rede nimmt er auf diesen Umstand Bezug und weist darauf hin, dass zwischen den Glasplatten breite Lücken sind. "Ich habe hier kein Glas, aber damit jemand zu mir durchkommt, müsste er erst durch die Fakenews", dabei deutet er in die Menge, wohl auf die anwesenden Pressevertreter. "Und da habe ich nicht viel dagegen. Da habe ich nichts dagegen."
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Trump bedauert Rückzug nach letzter Wahlniederlage
21.17 Uhr: Der frühere US-Präsident Donald Trump bedauert seinen Rückzug aus dem Weißen Haus nach seiner Wahlniederlage 2020. "Wir hatten die sicherste Grenze in der Geschichte unseres Landes, an dem Tag, an dem ich ging. Ich hätte nicht gehen sollen. Ich meine, ganz ehrlich, weil wir es so gut gemacht haben", sagt der republikanische Präsidentschaftskandidat in Lititz im US-Bundesstaat Pennsylvania offenkundig mit Blick auf das Weiße Haus. Er fügte dann hinzu, dass nun an jeder Wahlkabine "Hunderte Anwälte" stünden. Zuvor hatte Trump über die Errungenschaften seiner Präsidentschaft gesprochen. "Wir hatten die beste Wirtschaft aller Zeiten. Wir hatten die Mauer. Wir hatten alles."
Trump verlor bei der Präsidentenwahl 2020 gegen seinen demokratischen Herausforderer Joe Biden. Seine Niederlage gesteht er bis heute nicht ein und verbreitet die Lüge vom großangelegten Wahlbetrug.
Harris stimmt per Briefwahl ab
19.41 Uhr: Zwei Tage vor der US-Präsidentschaftswahl hat die demokratische Kandidatin Kamala Harris erklärt, ihre Stimme per Briefwahl abgegeben zu haben. "Ich habe gerade meine Briefwahlunterlagen ausgefüllt", sagt Harris in einem kurzen Gespräch mit Journalisten nach einem Gottesdienst in Detroit im US-Bundesstaat Michigan. "Mein Wahlzettel ist auf dem Weg nach Kalifornien", fügte sie mit Blick auf ihren Heimat-Bundesstaat hinzu.
Harris hat ihren Wohnsitz im US-Bundesstaat Kalifornien, war aber zuletzt nicht mehr dort, da sie sich auf den Wahlkampf in den umkämpften Swing States konzentriert.
Trump: Ich bin der "Vater der Befruchtung"
10.09 Uhr: US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump hat sich selbst als "Vater der Befruchtung" bezeichnet. Seine Konkurrentin Kamala Harris lüge, wenn sie behaupte, er sei gegen künstliche Befruchtung, betonte Trump in einer Wahlkampfrede in Greensboro im umkämpften Bundesstaat North Carolina. "Ich betrachte mich als den Vater der Befruchtung."
Der Republikaner Trump versucht, mit dem Thema besonders Frauen und Familien anzusprechen. So kündigte er im Sommer an, dass die US-Regierung für künstliche Befruchtung, auch In-Vitro-Fertilisation (IVF) genannt, zahlen werde, sollte er die Präsidentenwahl am 5. November gewinnen. Alternativ sollten Versicherungen gezwungen werden, für die Behandlung aufzukommen – eine ungewöhnliche Position für Republikaner.
Das Thema ist in den USA umstritten, seit das Oberste Gericht des US-Bundesstaats Alabama Anfang des Jahres entschied, dass eingefrorene Embryonen als Kinder gelten. Mehrere Kliniken in dem südlichen Bundesstaat setzten daraufhin ihre entsprechenden Behandlungen aus, weil zu viele rechtliche Fragen offen waren. Das Urteil entspricht der von Abtreibungsgegnern vertretenen Theorie, dass Embryonen und Föten als Kinder zu betrachten sind und rechtlichen Schutz genießen.
Harris mit Überraschungsauftritt bei US-Show
5.55 Uhr: Bei einem Überraschungsauftritt in der legendären Fernseh-Comedyshow "Saturday Night Live" (SNL) hat sich US-Vizepräsidentin Kamala Harris über ihren Rivalen im Rennen um die Präsidentschaft und sich selbst lustig gemacht. Die Präsidentschaftskandidatin der Demokraten trat in einem Sketch zu Beginn der Liveshow als ihr eigenes Spiegelbild auf, während Schauspielerin Maya Rudolph die 60-Jährige spielte.
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Das Studio-Publikum johlte und jubelte, als sich die beiden Frauen gegenübersaßen und sich über einen kürzlichen Fototermin von Harris' Gegner im Präsidentschaftsrennen Donald Trump lustig machten, bei dem der 78-Jährige beim Einsteigen in einen Müllwagen fast hingefallen wäre. "Ich bin hier um dich daran zu erinnern, dass du es draufhast, denn du kannst etwas, was dein Gegner nicht kann – du kannst Türen öffnen", sagte Harris dabei ihrem Gegenüber.
- Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa, AFP und Reuters