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Merz zu Besuch bei Trump: So regieren CDU, AfD und SPD


Reaktionen auf Trump-Besuch
Lob für Merz, aber auch Kritik

Von t-online, das, ann

Aktualisiert am 06.06.2025 - 07:55 UhrLesedauer: 3 Min.
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Im Video: Hier schmeichelt Trump Merz. (Quelle: t-online)
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Der Bundeskanzler hat seinen ersten Besuch bei Donald Trump ohne einen Eklat beendet. Aus den Parteien gibt es dafür Lob, aber auch Kritik.

Bundeskanzler Friedrich Merz hat ein positives Fazit seines Antrittsbesuchs bei US-Präsident Donald Trump gezogen. "Wir haben heute ein Fundament gelegt für sehr gute persönliche, aber auch politisch zielführende Gespräche", sagte der CDU-Chef nach seinem Treffen mit Trump im Weißen Haus in einem ARD-"Brennpunkt". Er reise nach Deutschland zurück "mit dem Gefühl, dass ich mit dem amerikanischen Präsidenten jemanden gewonnen habe, mit dem ich auf einer sehr persönlichen Ebene gut sprechen kann".

Auch in Deutschland wurde Merz für seinen Besuch gelobt: Der Transatlantik-Koordinator der Bundesregierung, Metin Hakverdi (SPD), sagte dem "Tagesspiegel": "Der Antrittsbesuch des Kanzlers beim US-Präsidenten war ein Erfolg. Wichtig war bei diesem ersten Treffen vor allem, eine gute persönliche Beziehung aufzubauen. Das ist Merz offensichtlich gelungen." Viel mehr sei von diesem ersten Zusammentreffen nicht zu erwarten gewesen. Der "gute Draht wird uns dabei helfen, gemeinsam mit den Amerikanern erfolgreich die großen Herausforderungen in der Welt anzugehen – besonders den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine".

Bundesaußenminister Johann Wadephul (CDU) hat eine positive Bilanz über das Treffen gezogen. Die Gespräche im Weißen Haus seien ein "guter Auftakt" gewesen, sagte Wadephul am Donnerstagabend in der ZDF-Sendung "Maybrit Illner". "Ich glaube, auch ein bisschen Respekt hat man gehört bei Donald Trump."

Röttgen: "Dafür braucht es zusätzlichen Druck"

Positiv äußerte sich auch der CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen: "Friedrich Merz hatte einen souveränen Auftritt im Weißen Haus und konnte einige für Deutschland und Europa entscheidende Punkte ansprechen", sagte Röttgen der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Röttgen ist der für Außenpolitik zuständige stellvertretende Vorsitzende der Unionsfraktion im Bundestag.

Video | Trump tätschelt Merz am Bein
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Quelle: t-online

Besonders wichtig sei gewesen, dass Merz das gemeinsame Interesse betont habe, den russischen Krieg gegen die Ukraine zu beenden. "Dafür braucht es zusätzlichen Druck auf (den russischen Präsidenten Wladimir) Putin, wozu Deutschland seinen Beitrag leisten wird." Das Gespräch habe in einer freundlichen Atmosphäre stattgefunden, "um die sich auch Präsident Trump merklich bemüht hat", fügte er hinzu.

Lobende Worte fand auch der ehemalige SPD-Chef und Außenminister Sigmar Gabriel. Merz sei "klar, selbstbewußt [sic!] und ein souveräner Vertreter deutscher und europäischer Interessen" gewesen. "Besser kann ein Neustart der deutschen Außenpolitik nicht gelingen", schreibt Gabriel auf der Plattform X.

"Merz steht für Krieg"

Negativ bewertete AfD-Chef Tino Chrupalla das Treffen zwischen Trump und Merz: "Das Gespräch hat bestätigt: Kanzler Merz steht für Krieg und Konfrontation, Präsident Trump für Annäherung und Frieden", sagte er t-online. In Deutschland unterstütze nur die AfD einen Friedenskurs wie Trump. "Jetzt muss Friedrich Merz auf einen Kurs der Diplomatie einschwenken und konstruktiv zum Frieden auf dem Kontinent Europa beitragen."

Aus Chrupalla dürfte auch die Hoffnung sprechen, das als insgesamt erstaunlich unaufgeregt wahrgenommene Treffen noch im Sinne seiner Partei umzuinterpretieren. Merz hatte Trumps Rolle nämlich im Gegenteil als zentral für die aus seiner Perspektive so wichtige Friedensstiftung benannt und im Gespräch um weitere Vermittlung aus den USA gebeten: "Amerika ist in der sehr starken Position, um diesen Krieg zu beenden", sagte er.

Frohnmaier nennt Merz "Totengräber"

In der AfD hatte sich mancher von dem Treffen mehr Profit für die eigene Partei und mehr Schaden für Merz erhofft. US-Vizepräsident JD Vance unterstützte schließlich ebenso wie Elon Musk die AfD im Bundestagswahlkampf. Seither brüstet sich die AfD damit, gute Beziehungen in die USA zu haben, bleibt aber in der Regel unkonkret, wenn es um die Frage geht, wie hochrangig und stetig diese Kontakte sind. Ein Treffen mit Trump hat bisher keiner vorzuweisen.

Am Mittwoch noch hatte der außenpolitische Sprecher der AfD-Fraktion, Markus Frohnmaier, im Plenum des Bundestags Merz' Kritik an Trump aus den vergangenen Monaten aufgelistet und den Kanzler als "Totengräber der deutsch-amerikanischen Beziehungen" bezeichnet.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Nachrichtenagentur dpa

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