Trump hatte vermittelt Indien wirft Pakistan Bruch der Waffenruhe vor

Im Kaschmir-Konflikt haben sich Indien und Pakistan laut US-Präsident Trump auf eine Waffenruhe verständigt. Doch aus Indien werden erneut Angriffe gemeldet.
Pakistan hat nach indischen Angaben gegen die von der US-Regierung vermittelten Waffenruhe verstoßen. Ein Reporter der Nachrichtenagentur Reuters berichtete am Samstagnachmittag deutscher Zeit zudem von Explosionen in der indischen Stadt Jammu. Demnach waren Flugkörper am Himmel zu sehen. Auch für Kaschmir zuständiger pakistanischer Minister erklärte, die Scharmützel an der De-facto-Grenze dauerten an. Nähere Information zum Stand der Waffenruhe lagen zunächst nicht vor.
Nach einem islamistischen Terrorangriff auf indische Touristen mit 26 Todesopfern im indisch kontrollierten Teil Kaschmirs Mitte April war der Jahrzehnte alte Konflikte zwischen den Atommächten wieder aufgeflammt. Indien beschuldigt Pakistan, hinter dem Attentat zu stehen, Pakistan weist die Vorwürfe zurück. Seit mehreren Tagen kommt es zu wechselseitigen Angriffen beider Armeen, Dutzende Menschen sollen bereits getötet worden sein.
Indien setzt Wasserabkommen weiter aus
Noch in der Nacht zu Samstag hatten beide Seiten angegeben, militärische Flughäfen der Gegenseite zerstört zu haben. Nach Angaben von US-Präsident Donald Trump von Samstagvormittag hatten sich Indien und Pakistan auf eine vollständige und sofortige Feuerpause verständigt. Die USA hätten den Waffenstillstand vermittelt, er freue sich, dies bekannt zu geben, erklärte Trump auf seiner Plattform Truth Social. Pakistans Außenminister Ishaq Dar bestätigte die Waffenruhe auf der Plattform X.
Der Vertrag über die Nutzung des Wassers des Indus-Flusses blieb unterdessen ausgesetzt, wie vier hochrangige Mitarbeiter der indischen Regierung Reuters sagten. Indien hatte den Vertrag im vergangenen Monat nach dem Anschlag auf Touristen in Kaschmir aufgekündigt. Das Abkommen von 1960 regelt die Aufteilung des Wassers aus dem Indus und seinen Nebenflüssen zwischen den südasiatischen Staaten. Insbesondere die pakistanische Landwirtschaft ist auf das Wasser angewiesen.
Indien und Pakistan streiten seit 1947 um die Region Kaschmir. Beide Seiten führten deshalb bereits drei Kriege: 1947, 1965 und 1999. Die jetzige Eskalation gilt als die heftigste Auseinandersetzung seit 2008. Damals hatten islamistische Attentäter in Bombay eine Serie von Anschlägen verübt. Mehr als 150 Menschen starben.
- Nachrichtenagentur Reuters