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Trumps Klima-Rückzug: "Die USA schaden allen Völkern der Welt"


Kritik an Trumps Klima-Entscheidung
"Die USA schaden allen Völkern der Welt"

Von dpa, pdi

01.06.2017Lesedauer: 2 Min.
US-Präsident Donald Trump spricht im Rosengarten des Weißen Haus in Washington zum Pariser Klimaabkommen.Vergrößern des BildesUS-Präsident Donald Trump spricht im Rosengarten des Weißen Haus in Washington zum Pariser Klimaabkommen. (Quelle: dpa-bilder)
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Der geplante Ausstieg der USA aus dem Pariser Abkommen zum Klimaschutz ist in Deutschland auf massive Kritik in Politik, Verbänden und Wissenschaft gestoßen.

Die von der SPD gestellten Minister der Bundesregierung erklärten am Donnerstagabend in einer gemeinsamen scharf formulierten Stellungnahme: "Die Vereinigten Staaten schaden sich selbst, uns Europäern und allen anderen Völkern der Welt."

Die SPD-Bundesminister riefen die internationale Gemeinschaft auf, sich der Entscheidung der USA entgegenzustellen. "Lassen wir uns von Kurzsichtigkeit Einzelner nicht anstecken", forderten sie. "Die Weltgemeinschaft muss jetzt zusammenhalten. Klimapolitik ist Friedenspolitik." Den USA solle aber die Tür offen gehalten werden, "um gegebenenfalls zu einem späteren Zeitpunkt wieder beizutreten".

"USA erklären der Erde den Krieg"

Unterzeichnet ist die Erklärung von den SPD-Ministern Sigmar Gabriel (Äußeres), Brigitte Zypries (Wirtschaft), Heiko Maas (Justiz), Andrea Nahles (Arbeit), Manuela Schwesig (Familie), Barbara Hendricks (Umwelt) sowie von der Integrations-Staatssekretärin Aydan Özoguz.

Die Vorsitzende der Linkspartei, Katja Kipping, kritisierte, mit seiner Ankündigung erweise sich US-Präsident Trump als "Menschheitsrisiko". "Die USA erklären der Erde und dem Lebensrecht besonders der armen Menschen auf unserer Welt den Krieg und provozieren damit neue Fluchtursachen."

Grüne Protestaktion

Die Klima-Expertin der Linken im Bundestag, Eva Bulling-Schröter, kritisierte Trumps Entscheidung als "historischen Fehler". Die US-Regierung falle dem Völkerrecht in den Rücken. "Die Bundesregierung sollte die Zusammenarbeit mit den egoistischen Klimawandel-Leugnern aus den USA darum einer ernsthaften Prüfung unterziehen", forderte die Abgeordnete.

Die Grünen-Spitzenkandidaten für die Bundestagswahl, Katrin Göring-Eckardt und Cem Özdemir, luden für Freitagmorgen zu einer Protestaktion vor der US-Botschaft in Berlin ein. Baden-Württembergs Umweltminiser Franz Untersteller (Grüne) kritisierte Trumps Entscheidung als einen "Akt beispielloser Verantwortungslosigkeit".

"Moralische Bankrotterklärung"

Greenpeace-Geschäftsführerin Sweelin Heuss warf Trump eine "moralische Bankrotterklärung" vor. "Mit seinem Alleingang sabotiert der Präsident den Schutz des Klimas, aber er bringt ihn nicht zu Fall", erklärte sie. "Die boomenden erneuerbaren Energien überholen auch in den USA die alte Energiewelt aus Kohle und Öl."

Der Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung, Hans Joachim Schellenhuber, warf der US-Regierung vor, ihrem eigenen Land zu schaden. "Die Leute von Trump hocken in den Schützengräben der Vergangenheit, statt die Zukunft aufzubauen", kritisierte der Klimaforscher. "Sie erkennen nicht: Die Klimakriege sind vorbei - das Wettrennen um nachhaltigen Wohlstand läuft."

Ausstieg aus dem Pariser Abkommen

Der Klimaexperte der Entwicklungsorganisation Oxfam, Jan Kowalzig, sprach von einem "unerträglichen Akt der Ignoranz, mit dem Donald Trump die USA weltweit isoliert und die Welt instabiler und unsicherer macht".

Trump hatte zuvor den Ausstieg der USA aus dem Pariser Abkommen zum globalen Klimaschutz bekannt gegeben. Seine Regierung wolle in neue internationale Verhandlungen zum Klimaschutz eintreten, um einen "fairen Deal" für die Vereinigten Staaten zu erreichen, kündigte er an.

Das Pariser Abkommen gilt als Meilenstein im Kampf gegen die Klimaerwärmung. Darin verpflichtete sich fast die gesamte Staatengemeinschaft dazu, die Erderwärmung auf ein beherrschbares Maß von "deutlich unter zwei Grad" im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen.

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