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Virologe Drosten über Corona in Deutschland: "Das ist eine unfassbare Zahl"


Pandemie in Deutschland
Drosten: "Sollten nicht naiv sein"

Von dpa, pdi

Aktualisiert am 22.01.2021Lesedauer: 2 Min.
Christian Drosten: Über die mutierte Form des Coronavirus in Deutschland gibt es nach Aussage des Direktors des Instituts für Virologie der Charité Berlin, Christian Drosten, nach wie vor keine gesicherte Datenlage.Vergrößern des BildesChristian Drosten: Über die mutierte Form des Coronavirus in Deutschland gibt es nach Aussage des Direktors des Instituts für Virologie der Charité Berlin, Christian Drosten, nach wie vor keine gesicherte Datenlage. (Quelle: Michael Kappeler/ap-bilder)
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Virologe Drosten, der RKI-Präsident und der Bundesgesundheitsminister sind sich einig: Die Zahl der Corona-Infektionen muss weiter sinken. Was ist das Ziel für Deutschland?

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn und der Präsident des Robert-Koch-Instituts (RKI) Lothar Wieler sehen derzeit keine Alternative zum Corona-Lockdown. Die Infektionszahlen würden zwar sinken, die Gesamtzahl der Todesfälle sei jedoch weiterhin hoch, so Spahn am Freitag in Berlin.

Die aktuellen Zahlen seien in den letzten Tagen ermutigend und gingen in die richtige Richtung, sagte der CDU-Politiker. Aber sie seien immer noch auf einem zu hohen Niveau. Knapp 5.000 Covid-Patienten auf der Intensivstation seien für das Gesundheitswesen unter Anspannung machbar, aber das könne kein Dauerzustand sein. "Es ist noch nicht vorbei, auch nach einem Jahr nicht, obwohl wir es uns alle wünschen."

"Das ist eine unfassbare Zahl"

Die Zahl der Neuinfektionen war zuletzt deutlich gesunken. Die 7-Tage-Inzidenz, also die Zahl der neuen Fälle pro 100.000 Einwohner und Woche, gab das RKI am Freitag mit 115,3 an. Das ist der niedrigste Stand seit 1. November.

Auch RKI-Präsident Wieler sieht die derzeit sinkenden Zahlen positiv. Es gebe jedoch weiterhin hohe Todeszahlen. Mittlerweile sind laut RKI mehr als 50.000 Menschen in Deutschland an oder mit Corona gestorben. "Das ist eine bedrückende, für mich schier unfassbare Zahl", sagte Wieler. Allein im Laufe des Donnerstags waren dem RKI 859 neue Fälle gemeldet worden.

Spahn warnte zudem vor zu frühen Lockerungen und wies wie Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) auf Risiken durch neue Virusvarianten hin. Man wolle die Verbreitung soweit es geht minimieren und nicht zulassen. Der Gesundheitsminister sagte, es gebe Hoffnung. Das sei die Impfkampagne. "Wir befinden uns zwar auf dem Höhepunkt der Pandemie, und gleichzeitig haben wir den Weg raus aus der Pandemie begonnen."

Man solle nicht sorglos sein und automatisch davon ausgehen, dass die Infektionszahlen im Sommer zurückgehen, meinte Virologe Christian Drosten. Die Maßnahmen im Sommer seien erfolgreich gewesen. Wir sollten nicht naiv sein. In Ländern wie Spanien, in denen es wärmer ist, aber die zu früh Maßnahmen gelockert hätten, seien nicht so gut durch den Sommer gekommen.

Null-Covid-Strategie nicht umsetzbar?

Trotz der sinkenden Zahlen sehen Spahn und Wieler eine Null-Covid-Strategie für nicht umsetzbar. "Das Modell sehe ich nicht auf Deutschland übertragbar", sagte Spahn. Das Land liege in der Mitte eines Kontinents, in der Mitte der Europäischen Union, "deswegen sehe ich Null als dauerhafte Zielmarke nicht als das, was in einem Land wie Deutschland mit unserer Lage und Situation funktionieren kann." Die Initiative "Zero Covid" macht sich mit diesem Ziel gerade für einen kompletten Shutdown europaweit stark. "Je näher die Inzidenz an die Null-Inzidenz kommt, desto besser", sagte Wieler.

Die Gesundheitsämter meldeten dem RKI zuletzt 17.862 Neuinfektionen binnen eines Tages, wie aus RKI-Zahlen von Freitag hervorgeht. Vor genau einer Woche waren es 22.368. Der Höchststand von 33.777 registrierten Neuinfektionen binnen 24 Stunden war am 18. Dezember gemeldet worden – darin waren jedoch 3.500 Nachmeldungen enthalten.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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