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Ukraine-Krise | Scholz: "Erwarten von Russland, dass es die Lage deeskaliert"


Treffen mit Nato-Generalsekretär
Scholz: "Erwarten von Russland, dass es die Lage deeskaliert"

Von t-online, afp, dpa
18.01.2022Lesedauer: 2 Min.
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Kanzler Scholz: Beim Besuch bei der Nato formulierte er klare Erwartungen an Russland. (Quelle: reuters)
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Der Bundeskanzler betont beim Besuch von Jens Stoltenberg die Dialogbereitschaft mit Russland. Allerdings erwarte er auch ein Signal aus Moskau. Andernfalls drohten "schwere Konsequenzen".

Bundeskanzler Olaf Scholz hat angesichts des Ukraine-Konflikts erneut die Gesprächsbereitschaft mit Russland signalisiert. Man sei bereit für einen "ernsthaften Dialog", sagte Scholz in Berlin beim Besuch des Nato-Generalsekretärs Jens Stoltenberg. Allerdings sei auch eine Reaktion Russlands erforderlich: "Wir erwarten von Russland, dass es die Lage deeskaliert." Ein Beispiel wäre ein Truppenabzug russischer Soldaten aus dem ukrainischen Grenzgebiet.

Die wichtigsten Aussagen des Kanzlers sehen Sie hier oder oben im Video.

Die Nato sei ein Bündnis, das entgegen Russlands Behauptungen kein anderes Land bedrohe, betonte Stoltenberg. Man sei auch vonseiten der Nato weiter bereit, mit Russland zu sprechen, etwa in einem erneuten Treffen des Nato-Russland-Rates, der zuletzt in der vergangenen Woche tagte. Bei weiteren Aggressionen durch Moskau kündigten beide eine Gegenreaktion an: Scholz sprach von "schweren Konsequenzen", ohne konkreter zu werden. Man befinde sich gegenwärtig im Austausch mit den anderen Nato-Mitgliedern, um konkrete Maßnahmen zu besprechen.

Sanktionen auch bei Nord Stream 2?

Stoltenberg stellte der Ukraine im Falle einer Eskalation Russlands Unterstützung in Aussicht. Er sprach von einer Vielzahl von Sanktionen gegen Russland, sollte es zu einem Einmarsch in die Ukraine kommen. Er erinnerte auch daran, dass man die Nato-Truppen 2014 in Osteuropa vergrößert hatte in Folge der russischen Annexion der Krim und des Bürgerkriegs im Osten des Landes. Allerdings sei es aktuell von größter Bedeutung, eine weitere Eskalation zu verhindern.

Was steckt hinter dem Ukraine-Konflikt? Seit der Unabhängigkeitserklärung im Dezember 1991 steht die Ukraine vor den größten Herausforderungen ihrer jüngeren Geschichte. Nach der Maidan-Revolution 2013/14 gegen den russlandfreundlichen Präsidenten Janukowitsch kam es zu einem russischen Einmarsch und einer Teil-Besetzung der Ost-Ukraine. Seitdem wieder flammt der Konflikt zwischen pro-russischen Separatisten und der ukrainischen Armee immer wieder auf. Seit dem Frühjahr 2021 kommt es zu einer massiven Aufrüstung russischer Truppen entlang der ukrainischen Grenze: Rund 100.000 Soldaten sollen mittlerweile dort stationiert sein. Der Westen befürchtet eine erneute Invasion des Kremls.

Angesprochen darauf, ob die Ostsee-Pipeline Nord Stream 2 auch einen politischen Aspekt besitze, wich Scholz aus. Er betonte allerdings, der Gastransit müsse in Europa auch in Zukunft weiter über die Ukraine möglich sein. Dazu habe sich die Bundesregierung verpflichtet, sagte der Bundeskanzler. Man müsse bei möglichen Sanktionen alles diskutieren, falls es zu einer militärischen Eskalation komme. Deutsche Waffenlieferungen in die Ukraine sind laut Scholz derzeit kein Thema. Ähnlich hätte sich zuvor auch Außenministerin Annalena Baerbock bei ihrem Besuch in Kiew geäußert. Mehr dazu lesen Sie hier.

Blinken reist nach Berlin

Der Westen befürchtet angesichts eines massiven russischen Truppenaufmarschs an der Grenze zur Ukraine, dass Russland einen Einmarsch in das Nachbarland vorbereitet. Der Kreml weist dies kategorisch zurück. Gleichzeitig fordert Russland Abkommen, mit denen eine Osterweiterung der Nato sowie die Errichtung von US-Militärstützpunkten in Staaten der ehemaligen sowjetischen Einflusssphäre untersagt werden.

Für weitere Gespräche hat sich auch US-Außenminister Antony Blinken angekündigt: Er kommt am Donnerstag wegen des Ukraine-Konflikts nach Berlin. Geplant seien Treffen mit Vertretern Deutschlands, Frankreichs und Großbritanniens, wie das US-Außenministerium am Dienstag in Washington mitteilte. Blinken wird zuvor am heutigen Dienstag in der Ukraine sein, um die Unterstützung der USA für die Regierung in Kiew im Konflikt mit Russland deutlich zu machen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen AFP und dpa
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