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Neonazi-Kampfsporttruppe: Bundesanwaltschaft will "Knockout 51" anklagen


"Dringender Tatverdacht erhärtet"
Neonazi-Schlägertruppe soll angeklagt werden

  • Carsten Janz
  • Jonas Mueller-Töwe
Von Carsten Janz, Jonas Mueller-Töwe

Aktualisiert am 07.03.2023Lesedauer: 2 Min.
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Laut der Recherchegruppe Exif zeigt das Bild zwei der Festgenommenen im Eisenacher "Flieder Volkshaus": Leon R. (m.) und Bastian A. (mit Hitlergruß).Vergrößern des Bildes
Mitglieder der Gruppierung "Knockout 51": Die Anklage steht laut Bundesgerichtshof offenbar kurz bevor. (Quelle: Exif-Recherche)

Die rechtsextreme Kampfsportgruppe "Knockout 51" machte gezielt Jagd auf Polizisten und Linke. Die Anklage gegen vier Mitglieder steht nun offenbar kurz bevor.

Die Bundesanwaltschaft will vier Mitglieder der rechtsextremen Gruppierung "Knockout 51" in den kommenden Wochen anklagen. Das geht aus mehreren Beschlüssen des Bundesgerichtshofs hervor, die t-online vorliegen. Die Bundesanwaltschaft wirft den Beschuldigten die Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung vor.

Anfang April 2022 war der Generalbundesanwalt nach jahrelangen Ermittlungen mit einer bundesweiten Razzia gegen die Gruppe und die mit ihr personell verwobenen Vereinigungen "Atomwaffendivision Deutschland" sowie "Combat 18" vorgegangen. Insgesamt zählten die Ermittlungsverfahren 50 Beschuldigte, vier von ihnen wurden in Untersuchungshaft genommen. Offenbar bleiben sie dort auch bis auf Weiteres.

Handys ausgewertet

In den Beschlüssen des Bundesgerichtshofs von Ende Februar steht, die Untersuchungshaft werde erneut verlängert, da weiterhin Flucht- und Verdunklungsgefahr bestehe. Auch sei nicht auszuschließen, dass sonst Zeugen beeinflusst werden könnten. Der dringende Tatverdacht habe sich "erhärtet und weiter konkretisiert". Dazu beigetragen hat demnach vor allem die technisch aufwendige Auswertung der sichergestellten Handys der Beschuldigten Eric K., Leon R., Bastian A. und Max A.

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Der Gruppe aus Eisenach werden mehrere schwere Straftaten wie gefährliche Körperverletzungen vorgeworfen. t-online hatte lange, bevor die Ermittlungen bekannt wurden, in mehreren Recherchen über das Netzwerk geschrieben. Wie t-online schließlich berichtete, sollen die Beschuldigten von "Knockout 51" unter anderem gezielt Jagd auf Polizisten und Linke gemacht, ihnen unter anderem bei privaten Feiern aufgelauert und sie zusammengeschlagen haben. Auch sie selbst wurden Opfer von Angriffen, für die derzeit Antifaschisten angeklagt sind.

Klar ist, dass sich die Mitglieder von "Knockout 51" wohl auch regelmäßig auf Demonstrationen gegen die Corona-Maßnahmen der Bundesregierung trafen. Dort sollen sie gezielt Auseinandersetzungen mit der Polizei gesucht haben. Im November 2020 warf den Ermittlungen zufolge etwa Bastian A. bei einer Demo in Leipzig mutmaßlich Glasflaschen auf Polizisten und verletzte eine andere Person am Kopf. t-online berichtete damals, dass bundesweit bekannte Neonazis für die "Querdenker" den Weg frei prügelten.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherchen
  • Bundesgerichtshof: Beschlüsse AK 2/23, 3/23, 4/23, 5/23
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