Nach Zahnarzt-Äußerung von Friedrich Merz: "CDU-Mitglieder schämen sich"

Nach seinen Aussagen über Zahnarztbehandlungen für abgelehnte Asylbewerber muss CDU-Chef Friedrich Merz nun heftige Kritik aus der eigenen Partei einstecken.

Der Vizechef des CDU-Sozialflügels Christian Bäumler forderte Parteichef Friedrich Merz auf, seine Äußerungen zurückzunehmen oder auf die Kanzlerkandidatur zu verzichten. "Die Entgleisungen von Merz sind mit dem christlichen Menschenbild nicht vereinbar. Viele CDU-Mitglieder schämen sich für ihren Parteivorsitzenden", sagte Bäumler der Deutschen Presse-Agentur. Merz spalte die Partei.

Der 67-Jährige hatte gesagt, abgelehnte Asylbewerber ließen sich in Deutschland die Zähne machen und nähmen so Deutschen beim Zahnarzt die Termine weg. Die Rechtslage dazu ist allerdings eindeutig, mehr dazu lesen Sie in diesem Fakten-Check.

Kritik kam auch von SPD, Grünen und Linken

Bäumler ist der stellvertretende Bundesvorsitzende der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft (CDA). Zuvor hatten bereits SPD, Grüne und Linkspartei Merz für dessen Äußerungen kritisiert. Wörtlich hatte der CDU-Chef dem Fernsehsender Welt gesagt: "Die sitzen beim Arzt und lassen sich die Zähne neu machen, und die deutschen Bürger nebenan kriegen keine Termine."

Auch die Zahnärztekammer kritisierte Merz' Aussagen, lesen Sie hier mehr dazu. Aus Bayern kam Zuspruch für den Politiker: vom bayerischen Vize-Ministerpräsidenten Hubert Aiwanger (Freie Wähler).