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SPD-Politiker Michael Roth kündigt Rücktritt überraschend an – seine Gründe


Michael Roth
SPD-Politiker kündigt Rücktritt an – Gründe lassen aufhorchen

Von t-online
Aktualisiert am 26.03.2024Lesedauer: 2 Min.
Michael Roth (Archivbild) sieht den Aufstand von Jewgenij Prigoschin als einen "Super-Gau für einen Diktator".Vergrößern des BildesMichael Roth (Archivbild): Sitzt seit 1998 im Bundestag. (Quelle: Martin Schutt/dpa)
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Michael Roth gilt als meinungsstark. In der SPD mischt er seit Langem vorn mit. Nun teilt er überraschend mit, dass bald Schluss sein soll mit der Politik.

Der langjährige SPD-Außenpolitiker Michael Roth hat angekündigt, sich nach der Bundestagswahl 2025 aus der Politik zurückzuziehen. Dies erklärte der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses in einem Interview mit dem Magazin "Stern".

"Als Politiker muss man sich ohnehin alle vier Jahre fragen, ob man noch will, noch kann, noch darf. Und ich will nicht mehr", so Roth. Das Ende seiner politischen Karriere begründet er mit einer zunehmenden Entfremdung von Partei und Politikbetrieb: "Bis zur Bundestagswahl mache ich noch. Danach bin ich raus."

Roth betonte, dass er schon immer vorhatte, nicht als Abgeordneter in Rente zu gehen. Er fühle eine wachsende innere Distanz zum Betrieb und habe das Gefühl verloren, weiterhin die notwendige Begeisterung für seine Arbeit aufbringen zu können: "Ich habe den Biss nicht mehr." Diese Entscheidung empfinde er als befreiend: "Jetzt ist mal Schluss mit Politik. Das ist ein gutes Gefühl."

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Besonders deutlich wird Roths Unbehagen bei den Sitzungen seiner eigenen Partei. Obwohl er sich selbst als leidenschaftlichen Sozialdemokraten betrachtet und sogar Ambitionen hatte, Vorsitzender der SPD zu werden, fühlte er sich in letzter Zeit zunehmend fremd in den Gremien: "Im letzten Jahr habe ich gemerkt, dass ich mit unseren Sitzungen immer mehr fremdele, dass mich die Gremien stören, die Stimmung darin. Wenn die Tür zum Fraktionssaal aufging, hatte ich zuletzt den Eindruck, ich steige in einen Kühlschrank."

Roth: Einsatz für Ukraine gefiel nicht allen

Seine Positionen zur Ukraine-Krise hätten für zusätzliche Spannungen innerhalb der Partei gesorgt: "Die Frage von Krieg und Frieden hat in der SPD für eine neue Härte gesorgt. Mein früher Einsatz für die Ukraine gefiel nicht allen." Einige Kollegen würden ihn nicht einmal mehr grüßen.

Trotz all dieser Schwierigkeiten übernimmt Roth auch selbst Verantwortung für seine Entfremdung von der Partei: "Ich habe öffentlich viel für meine Positionen gekämpft, das Gespräch mit Kollegen dafür vernachlässigt."

In dem Interview sprach Roth auch von den hohen Anforderungen an Spitzenpolitiker heute: "Spitzenpolitiker brauchen heutzutage eine absolute Stressresistenz, eine bis ins Übermenschliche gehende mentale und physische Stärke." Er betont dabei die Notwendigkeit eines starken Selbstbewusstseins und warnt davor, dass Spitzenpolitiker fast komplett bereit sein müssen, sich selbst aufzugeben: "Das ist brutal. Spitzenpolitiker müssen heute jeden Tag einfach nur überleben."

Michael Roth sitzt seit 1998 für die SPD im Bundestag. Er war von 2013 bis 2021 Staatsminister für Europa im Auswärtigen Amt und Beauftragter der Bundesregierung für die deutsch-französische Zusammenarbeit. Seit 2021 führt er den Auswärtigen Ausschuss im Bundestag an.

Transparenzhinweis
  • Dieser Text wurde mit maschineller Unterstützung erstellt und redaktionell geprüft. Wir freuen uns über Hinweise an t-online@stroeer.de.
Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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