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Kfz-Zulassung im Netz: Kaum einer nutzt das neue Online-Angebot i-Kfz


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Ein Jahr i-Kfz-Portal
Kaum einer meldet sein Auto im Internet an oder ab


28.08.2024Lesedauer: 2 Min.
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Eine Frau auf dem Weg zur Zulassungsstelle (Symbolbild): Die meisten gehen zum An- oder Abmelden ihres Autos immer noch aufs Amt. (Quelle: Vollformat/Marc Schüler)
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Seit einem Jahr lassen sich Autos im Internet an- oder abmelden. Doch das Angebot nutzen bislang nur sehr wenige, wie Zahlen zeigen, die t-online exklusiv vorliegen.

Ein Jahr nach der Einführung des Online-Angebots wird in Deutschland nur jeder 20. Kfz-Zulassungsvorgang komplett digital über die neuen internetbasierten Fahrzeugzulassungsportale (i-Kfz-Portale) abgewickelt. Das geht aus Zahlen hervor, die das Bundesverkehrsministerium am Mittwoch t-online mitteilte.

Demnach registrierte das Verkehrsministerium seit der Einführung der i-Kfz-Portale am 1. September 2023 insgesamt 23,75 Millionen An-, Ab- oder Ummeldungen von Fahrzeugen. Davon wiederum sind lediglich rund 1,1 Millionen Vorgänge über die Portale gekommen. Das entspricht einem Anteil von weniger als 5 Prozent an der Gesamtzahl.

Die internetbasierte Fahrzeugzulassung ermöglicht es Bürgern und Firmen, ihre Autos direkt von zu Hause oder aus dem Büro bei den Behörden anzumelden. Der Vorteil: Die Terminsuche sowie der Gang zum Amt entfallen, ebenso das Warten auf die Behördenpost. Wer sein Auto im Netz anmeldet, kann sofort losfahren.

Zulassung im Netz ist deutlich billiger als auf dem Amt

Außerdem sind die Gebühren weit niedriger. Die Neuzulassung eines Wagens im Netz kostet laut Verkehrsministerium 16,30 Euro, am Schalter 30,60 Euro. Die Abmeldung eines Fahrzeugs kostet online nur 2,70 Euro, während auf dem Amt 16,80 fällig werden.

Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) sagte t-online zu den Zahlen: "Eine Million digitale Zulassungsvorgänge bedeuten eine Million Mal Zeit, Aufwand und bares Geld gespart." Das sei "gelebte Digitalisierung", die den Alltag der Menschen "spürbar" erleichtere. Zugleich appelliert Wissing: "Umso wichtiger ist, dass alle Autofahrer von den Vorteilen der Online-Zulassung profitieren können."

Damit zielt Wissing auf einen Befund ab, den die Statistik seines Ministeriums ebenso zulässt: Die i-Kfz-Portale werden längst nicht überall gleich gut oder schlecht angenommen. Je nach Kreis oder Stadt ergeben sich große Unterschiede.

Spitzenreiter Ingolstadt – Schlusslicht Neumünster

In Ingolstadt etwa wird mehr als jeder fünfte Vorgang (21,1 Prozent) digital abgewickelt. Verhältnismäßig hoch ist die i-Kfz-Quote mit 20,4 Prozent auch im Landkreis Hildburghausen (Thüringen) sowie im hessischen Offenbach (16,6 Prozent). Als Bundesland sticht besonders der Stadtstaat Berlin heraus, hier wurden 13 Prozent aller Zulassungsvorgänge digital erledigt.

Umgekehrt ist die Nutzungsquote für das Portal in Neumünster (0,02 Prozent), Leverkusen (0,05 Prozent) und Lübeck (0,11 Prozent) extrem niedrig. Und: 53 Kommunen bieten das i-Kfz-Portal auch ein Jahr nach bundesweiter Einführung im September 2023 noch gar nicht an, darunter etwa die Landkreise Görlitz (Sachsen), Hildesheim (Niedersachsen) oder Idar-Oberstein (Rheinland-Pfalz).

Wissings Appell: "Kommunen, die noch nicht angeschlossen sind, müssen dringend ihrer Pflicht nachkommen und diesen wichtigen Service anbieten. Sie sollten i-Kfz auch stärker bewerben, denn damit entlasten sie ihre eigenen Mitarbeiter."

Genau deswegen allerdings ist fraglich, ob die Landkreise tatsächlich großes Interesse haben, die Online-Zulassung anzubieten und stark nutzen zu lassen: Das Portal ist quasi eine Konkurrenz zu den Mitarbeitern auf dem Amt. Und auch aufseiten der Bürger gibt es eine Hürde: Um das Angebot im Netz nutzen zu können, müssen sie die digitalen Funktionen ihres elektronischen Personalausweises freigeschaltet haben.

Verwendete Quellen
  • Statistik des Bundesverkehrsministeriums
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