Personaldebatte Heil schlägt Alexander Schweitzer als SPD-Vize vor

Die Personaldebatten in der SPD nehmen Fahrt auf. Der ehemalige Arbeitsminister Hubertus Heil kandidiert nicht mehr als SPD-Vize. Er schlägt einen Senkrechtstarter aus Rheinland-Pfalz für seine Nachfolge vor.
Der frühere Bundesarbeitsminister Hubertus Heil zieht sich aus der SPD-Spitze zurück. Er werde beim Parteitag im Juni nicht mehr als stellvertretender Vorsitzender kandidieren, sagte der 52-jährige Niedersachse der "Wolfsburger Allgemeinen Zeitung" und der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung". Er würde sich freuen, wenn der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Alexander Schweitzer diese Aufgabe übernehmen würde.
Heil ist seit Dezember 2019 einer von mehreren stellvertretenden SPD-Vorsitzenden, seit 2018 war er Bundesminister für Arbeit und Soziales. Er wurde in der neuen Bundesregierung im Arbeitsministerium von seiner Parteikollegin Bärbel Bas abgelöst.
Bas meldete jetzt Interesse am Amt des SPD-Chefs an. "Ich habe den Parteivorsitz nicht ausgeschlossen, aber bisher sind beide Vorsitzenden ja im Amt", sagte Bas den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Sie fügte hinzu: "Lars Klingbeil hat angekündigt, er will weitermachen. Saskia Esken hat sich noch nicht geäußert, insofern sollte man jetzt nicht spekulieren."
Wachsende Rolle für Führungskräfte aus Rheinland-Pfalz
Nach dem schwachen Abschneiden der SPD bei der Bundestagswahl im Februar war vor allem eine Debatte über die Zukunft von Saskia Esken an der Parteispitze entbrannt. Sie führt die SPD gemeinsam mit Lars Klingbeil.
Schweitzer, 51, ist seit vergangenem Jahr SPD-Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz. Mit Verena Hubertz (Bau) und Stefanie Hubig (Justiz) hatte er zwei Ministerinnen auf der Kabinettsliste der SPD platziert. Das zeigt seinen gestiegenen Einfluss in der Partei.
Der Politiker aus Landau in der Pfalz wurde einst vom späteren SPD-Chef Kurt Beck entdeckt und gefördert. Er muss sich im kommenden Jahr in Rheinland-Pfalz Landtagswahlen stellen.
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- Nachrichtenagentur dpa