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Ukraine-Krieg | Geheimdienst verhaftet russischen Spion


Newsblog zum Ukraine-Krieg
Geheimdienst verhaftet russischen Spion in wichtiger Behörde

Von t-online
Aktualisiert am 22.07.2025 - 01:11 UhrLesedauer: 39 Min.
Ukrainischer Präsident Selenskyj in StraßburgVergrößern des Bildes
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj: "Es ist allen klar, dass wirklich effektive Gespräche nur auf der Ebene der nationalen Führer stattfinden können." (Quelle: Pascal Bastien/AP/dpa/dpa-bilder)
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Großbritannien verhängt neue Sanktionen gegen 135 russische Tanker. Deutschland und Norwegen wollen Ukraine gemeinsam unterstützen. Alle Entwicklungen im Newsblog.

Ukraine: Russischer Spion in Anti-Korruptionsbehörde gefasst

Der ukrainische Geheimdienst hat nach eigenen Angaben einen Mitarbeiter der Anti-Korruptionsbehörde wegen Spionage für Russland verhaftet. "Ein Mitarbeiter der Zentrale des Nationalen Anti-Korruptionsbüros der Ukraine wurde festgenommen", erklärte der Geheimdienst SBU am Montag. Der Verdächtige habe in einer "abgeschlossenen Eliteeinheit" der Behörde gearbeitet und "spionierte für russische Geheimdienste". Im Fall einer Verurteilung drohen ihm bis zu 15 Jahren Haft.

Der SBU beschuldigte den Verdächtigen, geheime Informationen an einen Sicherheitsmann des 2014 gestürzten ukrainischen Ex-Präsidenten Viktor Janukowitsch weitergegeben zu haben. Der kremltreue Janukowitsch lebt heute in Russland.

Ein von der SBU veröffentlichtes Video zeigte, wie bewaffnete Männer in Tarnkleidung den Verdächtigen aus einem Auto zerrten, ihn zu Boden drückten und ihm Handschellen anlegten. Zuvor hatte der SBU die Büros der Anti-Korruptionsbehörde und der auf Korruption spezialisierten Staatsanwaltschaft in Kiew durchsucht.

Großbritannien verhängt neue Sanktionen gegen 135 russische Tanker

Großbritannien verhängt neue Sanktionen gegen Russlands sogenannte Schattenflotte, mit der die Führung in Moskau Strafmaßnahmen wegen des Angriffs auf die Ukraine zu umgehen versucht. Betroffen seien 135 Öltanker sowie zwei russische Firmen, die Reederei Intershipping Services LLC und der Ölhändler Litasco Middle East DMCC, teilt die Regierung in London mit. Die Öltanker sind für den russischen Energie- und Ölsektor von entscheidender Bedeutung. Nach Angaben der britischen Regierung gehören sie zu der Flotte, die seit Anfang 2024 Fracht im Wert von 24 Milliarden Dollar transportiert hat.

Außenminister David Lammy zufolge sollen die neuen Sanktionen die sogenannte Schattenflotte weiter "demontieren" und Russlands Kriegskasse um die wichtigen Öleinnahmen bringen. Die Regierung teilt mit, Intershipping Services LLC sei für die Registrierung von Schiffen unter der Flagge Gabuns zuständig und ermögliche es ihnen so, im Auftrag des russischen Staates jährlich Güter im Wert von bis zu zehn Milliarden Dollar zu transportieren. Auch gegen Litasco Middle East DMCC wurden Sanktionen verhängt, weil das Unternehmen weiterhin große Mengen russischen Öls verschifft.

Deutschland und Norwegen wollen Ukraine gemeinsam unterstützen

Deutschland und Norwegen wollen die Verstärkung der ukrainischen Luftabwehr gemeinsam finanzieren. Der norwegische Ministerpräsident Jonas Gahr Støre erklärte nach einem Treffen mit Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) in Berlin die Bereitschaft seines Landes, einen beträchtlichen finanziellen Beitrag zu leisten.

Deutschland will die Ukraine mit zwei weiteren Patriot-Systemen unterstützen. Ursprünglich war geplant, zwei Systeme für jeweils etwa eine Milliarde Euro in den USA zu kaufen und direkt in die Ukraine zu bringen. Da sie aber nicht sofort lieferbar sind, soll nun die Bundeswehr zunächst zwei von ihren noch neun Patriots an die Ukraine abgeben und später Ersatz aus den USA bekommen.

Merz sagte, die grundsätzliche Zusage für Ersatzlieferungen sei gegeben, die Details müssten allerdings noch mit Washington ausgehandelt werden. Er sei jedoch "sehr dankbar", dass Norwegen bereit sei, für die entstehenden Kosten mit einzustehen.

Frankreich bekräftigt Unterstützung für Ukraine

Frankreichs Außenminister Jean-Noël Barrot hat bei einem Überraschungsbesuch in der Ukraine die Unterstützung für das von Russland angegriffene Land bekräftigt. "Wenn wir einerseits Druck auf Russland ausüben und andererseits die Ukraine entschlossen unterstützen, werden wir diesen feigen und schändlichen Krieg beenden können", sagte Barrot am Montag.

Er traf nur wenige Stunden nach neuen russischen Angriffen zu seinem zweitägigen Ukraine-Besuch in der Hauptstadt Kiew ein. Barrot traf sich mit seinem ukrainischen Kollegen Andrij Sybiha, dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj sowie der neuen Regierungschefin des Landes, Julia Swyrydenko. Er besuchte zudem Tschernobyl, wo sich 1986 der schlimmste Atomunfall der Welt ereignet hatte.

Montag, 21. Juli

Direkte Gespräche mit Russland: Selenskyj nennt Termin

Die dritte Runde direkter Gespräche zwischen der ukrainischen und der russischen Delegation in Istanbul wird am 23. Juli stattfinden. Das sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache am Montag. Die letzte Gesprächsrunde fand am 2. Juni in Istanbul statt, nachdem die Gespräche am 16. Mai nach jahrelanger Unterbrechung wieder aufgenommen worden waren.

Zuvor hatte Selenskyj erklärt, dass sich das Treffen auf drei Hauptthemen konzentrieren werde: die Rückkehr der Kriegsgefangenen, die Rückführung entführter ukrainischer Kinder und die Vorbereitungen für einen Gipfel der Staats- und Regierungschefs.

"Die Agenda unserer Seite ist klar", schrieb Selenskyj auf der Plattform X. "Es ist allen klar, dass wirklich effektive Gespräche nur auf der Ebene der nationalen Führer stattfinden können." Zuvor hatte Selenskyj bereits klargestellt, dass es bei den Gesprächen in Istanbul weder um einen Waffenstillstand noch um eine Beendigung des Krieges gehen werde.

Kiew: Waffenstillstand kein Thema bei Treffen mit Russland

Gespräche über einen Waffenstillstand und die Beendigung des seit mehr als drei Jahren laufenden Kriegs stehen nach Vorstellungen Kiews nicht auf der Themenliste der nächsten Verhandlungsrunde mit Russland. Bei dem Treffen gehe es für Kiew zunächst darum, die Rückkehr eigener Kriegsgefangener und von Russland verschleppter Kinder in die Ukraine voranzutreiben und ein Treffen auf Präsidentenebene vorzubereiten, sagte Präsident Wolodymyr Selenskyj bei einem Treffen mit ukrainischen Diplomaten.

"Wir brauchen mehr Dynamik in den Verhandlungen zur Beendigung des Kriegs", begründete Selenskyj sein Beharren auf einem Treffen mit Kremlchef Wladimir Putin. Resultate seien nur bei Gesprächen auf höchster Ebene zu erwarten, sagte der ukrainische Staatschef. Mitte Mai war Selenskyj bereits vergeblich in Erwartung eines Treffens mit Putin in die Türkei gereist.


Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen AFP, dpa und Reuters
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