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Streit zwischen Witwe und Sohn Helmut Kohls eskaliert


Von der Polizei abgewiesen
Streit zwischen Witwe und Sohn Helmut Kohls eskaliert

Von dpa, afp
21.06.2017Lesedauer: 2 Min.
Walter Kohl und Polizisten vor dem Wohnhaus Helmut Kohls in Oggersheim.Vergrößern des BildesWalter Kohl und Polizisten vor dem Wohnhaus Helmut Kohls in Oggersheim. (Quelle: Boris Roessler/dpa-bilder)
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Der Streit zwischen dem Sohn des Altkanzlers Helmut Kohl und dessen Witwe Maike Kohl-Richter eskaliert. Walter Kohl versuchte am Mittwoch vergeblich in das Haus seines Vaters zu gelangen. Der Anwalt von Maike Kohl-Richter warf Kohls Sohn vor, bewusst einen Eklat zu inszenieren.

Der langjährige Anwalt und Vertraute Kohls, Stephan Holthoff-Pförtner, sagte am Mittwoch, er habe am Dienstag das Gespräch mit Walter Kohl gesucht. Es sollte um die Abläufe der Trauerfeierlichkeiten für den Altkanzler am 1. Juli gehen und darum, wie sich die Söhne und Enkel von Helmut Kohl verabschieden könnten.

Walter Kohl aber habe sich "diesem Gespräch entzogen", sagte Holthoff-Pförtner weiter. Zum verabredeten Zeitpunkt sei Kohl nicht erreichbar gewesen - trotz mehrfacher Kontaktversuche.

Walter Kohl von Polizei abgewiesen

Der ältere Sohn des verstorbenen Ex-Kanzlers versuchte am Mittwoch vergeblich, in das Haus seines Vaters in Ludwigshafen zu gelangen. Nach eigener Darstellung wies ihn die Polizei auf ein Hausverbot hin. Er hatte zur Mittagszeit mehrfach vergeblich an der Tür geklingelt und etwa eine halbe Stunde gewartet. Zwei Enkelkinder von Helmut Kohl begleiteten ihn.

Anwalt Holthoff-Pförtner bezeichnete den Auftritt Walter Kohls in Ludwigshafen-Oggersheim als "gewollte und bewusste Inszenierung eines Eklats". "Das sprengt den Rahmen dessen, was man tolerieren kann."

Am Freitag war Walter Kohl am Sterbebett seines Vaters in dem Haus gewesen. Von dessen Tod hatte er nach eigenen Angaben aus dem Radio erfahren.

Neue Details zum Trauerakt für Kohl

Die EU-Staats- und Regierungschefs wollen Helmut Kohl am Donnerstag bei ihrem Gipfeltreffen würdigen. Am 1. Juli soll der Altkanzler und Ehrenbürger Europas dann im EU-Parlament in Straßburg mit einem Europäischen Trauerakt geehrt werden. Ein solches Ereignis findet zum ersten Mal in der EU-Geschichte statt.

"Der aufgebahrte Sarg mit dem verstorbenen Altbundeskanzler wird mit einer Europaflagge bedeckt sein", hieß es in einer gemeinsamen Mitteilung der EU-Institutionen. "Nach dem europäischen Trauerakt, der etwa zwei Stunden dauern wird, erfolgt die Überführung des Sarges nach Deutschland. Nach einem Requiem im Dom von Speyer wird der ehemalige Bundeskanzler beigesetzt."

Merkel sollte nicht auf Kohls Trauerakt reden

Als Redner werden bei dem Trauerakt die Präsidenten der drei EU-Institutionen, der französische Präsident Emmanuel Macron sowie der frühere US-Präsident Bill Clinton erwartet.

Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) soll dort sprechen – anders als von Maike Kohl-Richter ursprünglich gewollt. Nach "Spiegel"-Angaben schlug die Witwe des Altkanzlers zunächst ausschließlich ausländische Gäste als Redner vor. Unter anderem auch den umstrittenen ungarischen Premier Viktor Orban, einen erbitterten Widersacher Merkels in der Flüchtlingspolitik. Erst als Vertraute vor einem Eklat gewarnt hätten, sei Kohl-Richter von den Überlegungen abgerückt.

Mainzer Landtag ehrt Kohl

Der rheinland-pfälzische Landtag ehrte Helmut Kohl am Mittwoch mit einer Gedenkstunde. Die Abgeordneten erhoben sich zunächst für eine Schweigeminute, dann würdigte Landtagspräsident Hendrik Hering (SPD) die politische Arbeit Kohls: "Er war ein entschiedener Europäer."

Kohl, der am Freitag im Alter von 87 Jahren in Ludwigshafen-Oggersheim gestorben war, begann seine politische Karriere in Rheinland-Pfalz. Von 1963 bis 1969 leitete er die CDU-Landtagsfraktion, von 1966 bis 1974 den CDU-Landesverband und von 1969 bis 1976 war er Ministerpräsident.

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