AfD-Pleite in Sachsen Bürgerrechtler liegt bei Bürgermeisterwahl in Sachsen vorne

Überraschung in Sachsen: Bei der Oberbürgermeisterwahl in Meißen liegt der frühere Bürgerrechtler Frank Richter vorne. Der Kandidat der AfD landet auf dem vorletzten Platz.
Die Wahl des nächsten Oberbürgermeisters in Meißen muss in einer zweiten Runde entschieden werden. Im ersten Wahlgang am Sonntag erreichte keiner der fünf Kandidaten die erforderliche absolute Mehrheit der Stimmen, wie Wahlleiter Markus Banowsky sagte.
Die Wahl in der 28.000-Einwohner-Stadt wurde überregional beachtet, weil ein populärer Unabhängiger antrat: der frühere DDR-Bürgerrechtler und langjährige Direktor der Landeszentrale für politische Bildung, Frank Richter. Er bekam überraschend die meisten Stimmen, 36,7 Prozent. Richter war als Einzelkandidat angetreten, wurde aber von einer Bürgerinitiative sowie Linken, SPD und Grünen unterstützt.
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AfD-Kandidat hat keine Chance
Der parteilose Amtsinhaber Olaf Raschke, der von der CDU unterstützt wurde, erreichte 32,5 Prozent. Vor den Wahlen lag er laut einer Umfrage der "Sächsischen Zeitung" noch deutlich vor Richter. Martin Bahrmann von der FDP kam auf 14,9 Prozent der Stimmen. Der AfD-Kandidat Joachim Michael Keiler (13,7 Prozent) und Heiko Lorenz von der Sächsischen Volkspartei (2,2 Prozent) landeten auf den letzten Plätzen.
Die Wahlbeteiligung lag bei 49 Prozent und damit deutlich höher als bei der vorherigen Oberbürgermeisterwahl (36,3 Prozent). Am 23. September steht nun der zweite Wahlgang an: Dann reicht die einfache Stimmenmehrheit für den Wahlsieg.
Alle Kandidaten können dann erneut antreten. Sie können aber auch verzichten und zum Beispiel eine Wahlempfehlung aussprechen. Davon könnte abhängen, ob Richter die Wahl gewinnt oder nicht. Vor allem die mögliche Wahlempfehlung des FDP-Kandidaten könnte ausschlaggebend sein.
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