Um mehr als 14 Prozent Zahl der Asylanträge sinkt deutlich

In Deutschland beantragen weniger Menschen Asyl als im Vorjahr. Auch im Vergleich zum August gab es im September weniger Anträge. Die meisten Menschen stammten aus Syrien, Iran und Irak.
In diesem Jahr haben bislang weitaus weniger Migranten einen Asylantrag in Deutschland gestellt als im selben Zeitraum des Vorjahres. Von Januar bis September seien 142.167 Anträge eingereicht worden, teilte das Bundesinnenministerium in Berlin mit. Dies seien 26.139 und damit 15,5 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.
Im September wurden beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) 12.976 Asylanträge gestellt. Das ist ein Rückgang um 21,5 Prozent zum Vorjahreszeitraum und um 14,2 Prozent zum Vormonat. Die meisten Menschen stammten aus Syrien, Iran und Irak.
Insgesamt hat das Bamf in den ersten neun Monaten über die Anträge von 169.450 Personen entschieden - 67,1 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. 17 Prozent wurden als Flüchtlinge anerkannt. 11,4 Prozent erhielten den nachrangigen subsidiären Schutz. Für 4,6 Prozent der Antragsteller wurden Abschiebungsverbote erlassen. Abgelehnt wurden die Anträge von knapp 60.000 Personen (35,1 Prozent). 31,9 Prozent der Anträge erledigten sich anderweitig, etwa weil andere EU-Staaten auf Grundlage des Dublin-Verfahrens für den Asylantrag zuständig waren.
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Innenminister Horst Seehofer hatte am Dienstag in der Unions-Fraktion nach Angaben von Teilnehmern bekanntgegeben, dass in diesem Jahr bislang "netto" rund 100.000 Flüchtlinge und Migranten nach Deutschland gekommen seien. Da im November und Dezember traditionell weniger Menschen neu nach Deutschland kämen, rechne er damit, weit unter der von der CSU früher genannten Schwelle von 200.000 Flüchtlinge und Migranten pro Jahr zu bleiben.
Die Linken-Politikerin Ulla Jelpke forderte angesichts der Entwicklung, "den Familiennachzug zu Schutzbedürftigen wieder uneingeschränkt zuzulassen". Derzeit dürfen monatlich 1000 Angehörige nach Deutschland nachkommen.
- Reuters, AFP