Mallorca-Unwetter Leiche von vermisstem Jungen entdeckt
Eine Woche nach den verheerenden Überschwemmungen auf Mallorca herrscht traurige Gewissheit: Ein Junge, der seitdem vermisst wurde, ist tot gefunden worden.
Nach der schweren Flutkatastrophe im Osten von Mallorca ist die Zahl der Todesopfer auf 13 gestiegen. Suchtrupps hätten am Mittwoch die Leiche eines seit mehr als einer Woche vermissten Jungen entdeckt, berichteten spanische Medien unter Berufung auf die Einsatzkräfte. Der leblose Körper sei unweit des besonders schlimm betroffenen Ortes Sant Llorenç des Cardassar gefunden worden, hieß es. Unter den Opfern sind auch drei Deutsche.
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Hunderte Helfer von Feuerwehr, Polizei und Militär hatten mehr als eine Woche unermüdlich unter anderem mit Spürhunden und Booten nach dem Kind gesucht. Die Familie sei bereits benachrichtigt worden, schrieb die Zeitung "El País". Über sein Alter gab es in Spanien unterschiedliche Angaben, manche Medien schrieben, er sei acht Jahre alt gewesen, andere sprachen von sechs Jahren.
Die Familie ist besonders schlimm von den Folgen der verheerenden Sturzflut betroffen: Die Mutter, die mit ihren Kindern im Auto von den Wassermassen überrascht wurde, war ebenfalls in den Fluten gestorben. Die siebenjährige Schwester wurde von einem Deutschen in letzter Minute gerettet.
Der Mann aus Brandenburg soll nun mit einer Verdienstmedaille geehrt werden. Die Auzeichnung werde Daniel Thielk im November verliehen, zitierte das "Mallorca Magazin" den Fremdenverkehrsverband von Mallorca.
Spanisches Königspaar soll Trauergottesdienst beiwohnen
Am Abend sollte mit einem Trauergottesdienst in dem Ort Manacor der Toten gedacht werden. An der Messe wollte nach Angaben des spanischen Fernsehens auch das Königspaar teilnehmen. Felipe und Letizia hatten bereits Ende vergangener Woche das betroffene Gebiet besucht.
Derweil haben Experten errechnet, dass die Flutwelle, die am Abend des 9. Oktober vermutlich alle der 13 Opfer in den Tod gerissen hat, mindestens fünf Meter hoch gewesen sein muss. Die "Mallorca Zeitung" schrieb unter Berufung auf die Koordinatoren der Rettungsaktionen, es habe sich um einen so genannten "umgekehrten Tsunami" gehandelt, bei dem sich Wasser in den Bergen ansammelt und dann ins Tal schießt – wobei es alles mitreißt, das im Weg ist.
- dpa