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Bahnverkehr bleibt bis Montagnachmittag beeinträchtigt


Newsblog zu Sturm "Zeynep"
Bahnverkehr bleibt bis Montagnachmittag beeinträchtigt

Von t-online, dpa, afp, rtr
Aktualisiert am 19.02.2022Lesedauer: 45 Min.
Ein Aufenthaltzug im Hauptbahnhof Hannover: Wegen Orkantief Zeynep ist der Bahnverkehr vielerorts eingestellt wordenVergrößern des BildesEin Aufenthaltzug im Hauptbahnhof Hannover: Wegen Orkantief Zeynep ist der Bahnverkehr vielerorts eingestellt worden (Quelle: dpa-bilder)
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Vor allem zwei Städte sind betroffen:

Weniger als drei Wochen nach Sturm "Nadia" haben gleich zwei Sturmtiefs Kurs auf Deutschland genommen. Vor allem der Norden und die Mitte des Landes sind betroffen. Am Freitag nähert sich "Zeynep", für mehrere Regionen wurde die höchste Warnstufe ausgerufen. Hier finden Sie alle Informationen rund um Unwetter, Niederschlag und Temperaturen in Ihrer Region.

Bahnverkehr bleibt bis Montagnachmittag beeinträchtigt

Bahnreisende müssen weiter mit starken Beeinträchtigungen rechnen. "Aufgrund von Unwetterschäden kommt es im Norden Deutschlands und in Nordrhein-Westfalen bis mindestens Montagnachmittag zu Verspätungen und Zugausfällen" teilte die Deutsche Bahn mit und forderte dazu auf, Reisen von und nach Hamburg und Bremen zu vermeiden.

Der Bahn zufolge verkehren am Samstag bis mindestens 18 Uhr keine Fernverkehrszüge nördlich von Dortmund, Hannover und Berlin. Bis dahin fallen auch ICE-Züge auf der Strecke Köln – Hannover – Berlin aus, genau wie ICE-Züge zwischen Kassel-Wilhelmshöhe und Berlin.

Einige Einschränkungen gelten nicht mehr. Der Fernverkehr in Nordrhein-Westfalen, der bis zum frühen Nachmittag weitgehend lahmgelegt war, ist wieder angelaufen. Auch zwischen Leipzig/Halle (Saale) und Berlin sind wieder Fernzüge unterwegs. Wann wieder ICE/IC-Züge von Frankfurt (Main) beziehungsweise Berlin nach Amsterdam im Einsatz sein werden, ist dagegen weiterhin nicht absehbar.

Sturmflut trifft Küste in Niedersachsen

An vielen Pegeln an der niedersächsischen Nordseeküste haben die Wasserstände wegen des Sturmtiefs "Zeynep" die Schwelle zur schweren Sturmflut überschritten. Vor allem an den Flussmündungen sei diese Grenze überschritten, an einigen Pegeln zudem nur um wenige Zentimeter verfehlt worden, sagte der Sprecher des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN), Carsten Lippe, am Samstag in Norden der Deutschen Presse-Agentur. Wegen der erhöhten Wasserstände vor allem in den Flusstrichtern seien alle Sperrwerke zwischenzeitlich geschlossen worden – auch das große Emssperrwerk bei Gandersum.

Der Sturmflutwarndienst der landeseigenen Behörde hatte erwartet, dass das Hochwasser in der Nacht zum Samstag zwischen 2,25 und 2,50 Meter höher auflaufen könnte als das mittlere Tidehochwasser. Tatsächlich sei in Cuxhaven an der Elbemündung ein Wasserstand von 2,82 Meter über dem mittleren Tidehochwasser gemeldet worden, die Grenze zur schweren Sturmflut liege bei 2,28 Metern. In Emden wurde ein Stand von 2,41 Meter gemessen worden, das sei auch exakt die Grenze zur schweren Sturmflut. Auf der Insel Norderney lag der Wasserstand bei 2,19 über dem mittleren Tidehochwasser, die Grenze zur schweren Sturmflut sei bei 1,95 Metern.

Baum stürzt auf Klinikgebäude in Niedersachsen

Durch das Sturmtief "Zeynep" ist in der Nacht zum Samstag ein Baum auf ein Klinik-Gebäude in Bad Zwischenahn (Niedersachsen) gestürzt. Eine rund neun Meter hohe Fichte sei umgekippt und auf das Gebäude im Landkreis Ammerland gefallen, teilte die Feuerwehr am Samstag mit. 17 dort untergebrachte Patienten wurden von den Einsatzkräften in Sicherheit gebracht. Verletzt wurde den Angaben zu Folge niemand.

Weiterer Todesfall in NRW

Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul (CDU) geht von zwei Sturmtoten in NRW aus. Zuvor war im Zusammenhang mit dem Sturm ein Todesfall in Nordrhein-Westfalen und ein weiterer in Niedersachsen bekannt.

"Nordrhein-Westfalen blickt auf eine traurige Orkan-Bilanz: Nach bisherigem Stand hat der Sturm "Zeynep" zwei Menschen das Leben gekostet", sagte Reul am Samstag. Wie eine Sprecherin erläuterte, handelt es sich dabei zum einen um einen Autofahrer auf der Bundesstraße 54 in der Nähe von Altenberge im Kreis Steinfurt, dessen Wagen von einem Baum getroffen worden war. Das zweite Sturmopfer sei nach vorläufigen Erkenntnissen ein 17 Jahre alter Beifahrer, der mit zwei Gleichaltrigen in Hopsten im Kreis Steinfurt unterwegs gewesen war. Der Fahrer war nach Polizei-Angaben möglicherweise einem Ast ausgewichen und dadurch von der Fahrbahn abgekommen.

In der niedersächsischen Gemeinde Wurster Nordseeküste starb in der Nacht auf Samstag nach dortigen Polizeiangaben ein Mann, der während des Sturms das beschädigte Dach eines Stalls reparieren wollte. Der 68-Jährige sei durch das Dach gebrochen und rund zehn Meter in die Tiefe gestürzt.

Wüst dankt Einsatzkräften

Nach dem Sturm in Nordrhein-Westfalen hat Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) den Einsatzkräften gedankt. "Nordrhein-Westfalen wurde in der letzten Nacht und in den frühen Morgenstunden zum zweiten Mal in dieser Woche von einem Sturm kräftig durchgeschüttelt", sagte der Regierungschef am Samstag bei einer Parteiveranstaltung der NRW-CDU in Essen. Es habe Schäden gegeben und mindestens einen Toten. "Ich danke den Einsatzkräften, die bei Wind und Wetter rausgehen, wenn niemand mehr raus will, die kommen, wenn wir Hilfe brauchen", unterstrich Wüst. "Es ist gut, dass wir Euch haben. Herzlichen Dank, dass wir uns auf Euch verlassen können."

Thüringen: Zwei Verletzte bei Verkehrsunfällen während Sturm

Während des Sturms "Zeynep" sind in Thüringen nach Polizeiangaben mindestens zwei Menschen bei Verkehrsunfällen verletzt worden. Im Wartburgkreis hielt am späten Freitagabend eine 43-jährige Autofahrerin wegen eines querliegenden Baums an, wie die Polizei mitteilte. In dem Moment krachte ein zweiter Baum auf das Auto. Die Fahrerin wurde dabei leicht verletzt. Ihr Beifahrer blieb unverletzt. Im Landkreis Hildburghausen fuhr ein 40-Jähriger mit seinem Auto in einen auf der Straße liegenden Baum. Er klagte nach Polizeiangaben danach über Rückenschmerzen und kam in ein Krankenhaus.

Fernverkehr weiter eingeschränkt

Bahnreisende müssen im Fernverkehr vor allem im Norden und Osten Deutschlands weiter mit erheblichen Einschränkungen rechnen. "Es verkehren keine Fernverkehrszüge nördlich von Dortmund, Hannover und Berlin bis mindestens 18 Uhr", teilte die Bahn am Samstagvormittag mit. In Nordrhein-Westfalen gibt es keinen Fernverkehr bis mindestens 13 Uhr, ausgenommen einzelne Züge auf der Schnellfahrstrecke zwischen Köln und Frankfurt.

Ebenfalls bis mindestens 13 Uhr ist mit keinen Fernverkehrszügen zwischen Leipzig/Halle (Saale) und Berlin zu rechnen. Auch die ICE-Züge auf der Strecke Köln – Hannover – Berlin fallen bis dahin aus. Wann wieder ICE/IC-Züge von Frankfurt (Main) beziehungsweise Berlin nach Amsterdam im Einsatz sein werden, ist noch nicht absehbar.

Sturm fordert Todesopfer

Bei Verkehrsunfällen während des Durchzugs von Sturmtief "Zeynep" sind im Kreis Steinfurt in Nordrhein-Westfalen am Freitagabend zwei Autofahrer ums Leben gekommen. Auf der Bundesstraße 54 bei Altenberge prallte ein Wagen gegen einen quer auf der Fahrbahn liegenden Baum, der während des Sturms umgestürzt war, wie ein Polizeisprecher am Abend mitteilte. Der 56-jährige Fahrer wurde im Auto eingeklemmt und reagierte den Angaben zufolge nicht auf Ansprachen. Er starb demnach noch am Unfallort.

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Die Bundesstraße 54 soll laut Polizei wegen weiterer umgestürzter Bäume bis mindestens Samstag 8 Uhr gesperrt bleiben. Zuvor hatte der WDR darüber berichtet.

Etwa zur selben Zeit war ein Mann mit seinem Wagen in Saerbeck unterwegs, als das Fahrzeug sich nach Angaben der Polizei überschlug. Der 33-Jährige sei am Unfallort gestorben. Die Ursache des Unfalls war zunächst unklar, vermutlich sei das Auto von einer Sturmböe erfasst worden, sagte ein Sprecher der Feuerwehr am Abend.

Mann stirbt bei Reparatur von Sturmschäden

Ein Mann ist in der Gemeinde Wurster Nordseeküste (Landkreis Cuxhaven) während des Sturms von einem Dach gestürzt und gestorben. Der 68-Jährige habe in der Nacht auf den Samstag versucht, das beschädigte Dach eines Stalls zu reparieren, teilte die Polizei mit. Dabei sei er durch das Dach gebrochen und rund zehn Meter in die Tiefe gestürzt. Er starb noch an der Unfallstelle.

Bis zu 160 km/h an der Nordseeküste

Sturmtief "Zeynep" hat Deutschland mit Windgeschwindigkeiten von örtlich mehr als 160 km/h überquert. Der höchste Wert wurde in der Nacht zum Samstag mit rund 162 Kilometern pro Stunde am Nordsee-Leuchtturm "Alte Weser" gemessen, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) in Offenbach mitteilte. Bei Büsum an der schleswig-holsteinischen Nordseeküste erreichte der Orkan demnach Geschwindigkeiten von rund 143 Stundenkilometern.

Am Flugplatz Nordholz bei Cuxhaven und am Leuchttrum Kiel wurden in der Spitze rund 140 Stundenkilometer registriert. Auf der ostfriesischen Insel Spieckeroog blies der Sturm mit rund 135 Kilometern in der Stunde. Auf den Gipfeln der Mittelgebirge wurden ebenfalls hohe Geschwindigkeiten gemessen. Der 1141 Meter hohe Brocken im Harz etwa meldete laut DWD rund 146 Stundenkilometer.

Rettunsgdienste in Brandenburg massiv überlastet

Die Rettungsdienste in Brandenburg sind wegen des Sturmtiefs "Zeynep" massiv überlastet. Derzeit arbeite man die Sturmschäden priorisiert ab, es könne jedoch zu langen Wartezeiten kommen, hieß es in einer amtlichen Gefahrenmitteilung vom Samstagmorgen. Die Behörden empfehlen weiterhin, den Aufenthalt im Freien zu meiden, und raten dazu, auf Abstand zu Bäumen, Türmen und Hochspannungsleitungen zu achten.

Alleine im Nordosten von Brandenburg waren die Einsatzkräfte der Feuerwehr in der Nacht rund 450-mal ausgerückt, teilte die Feuerwehr am Samstagmorgen mit. Aktuell laufen demnach etwa 200 Einsätze in den Landkreisen Barnim, Oberhavel und Uckermark. Bei der Polizei gingen laut einem Sprecher bis um 5 Uhr morgens landesweit insgesamt 215 Notrufe wegen des Sturms ein. Es soll sich aber vor allem um kleinere Einsätze gehandelt haben. Verletzt wurde nach ersten Erkenntnissen niemand.

Drei Feuerwehrmänner bei Einsatz verletzt

Bei Einsätzen wegen des Sturmtiefs "Zeynep" sind in Bremerhaven drei Einsatzkräfte leicht verletzt worden. Dies sei passiert, als umgestürzte Bäume, die die Straßen blockierten, entfernt werden mussten, sagte ein Feuerwehrsprecher am Samstag. Die Betroffenen hätten "etwas Pech" gehabt, die unglückliche Witterung sei der Grund. In einem Fall habe der starke Wind einem Mann beim Sägen Späne ins Auge geweht, in einem anderen Fall sei ein Feuerwehrmann von einem Ast unglücklich getroffen worden. Insgesamt beseitigte die Feuerwehr bis Samstagmorgen 94 Gefahrenstellen.

An vielen Orten im Stadtgebiet blockierten umgestürzte Bäume die Fahrbahnen. Außerdem ging es um Dachpfannen, die zu fallen drohten. Im Stadtteil Suhrheide habe sich durch Windböen das Dach eines Wohngebäudes gelöst, Einsatzkräfte von Feuerwehr und Technischem Hilfswerk sicherten das Dach. Zu Spitzenzeiten sei es zu Böen mit einer Geschwindigkeit von bis zu 145 Stundenkilometern gekommen.

In Bremen zählte die Polizei bis zum Samstagmorgen 114 Einsätze. Meist ging es um umgeknickte Bäume und umherwehende Gebäudeteile und Verkehrsschilder. Schwerverletzte gab es nicht, aber erhebliche Sachschäden. In den Neustädter Häfen fiel ein Baum auf ein fahrendes Auto, die Fahrerin konnte sich unverletzt selbst befreien. Ein weiterer Baum stürzte zwischen der Anschlussstelle Vegesack-Mitte und Blumenthal auf die Autobahn 270.

Mann von Baum getroffen – schwer verletzt

In Lehrte bei Hannover ist ein Mann von einem umstürzenden Baum getroffen und schwer verletzt worden. Wie die Feuerwehr mitteilte, wollte der Mann am Freitagabend nachsehen, ob der Baum durch den Sturm beschädigt oder gefährdet ist. In diesem Moment erfasste eine Windböe den Baum und die Baumkrone stürzte herab. Mehr dazu lesen Sie hier.

Wetterdienst hebt Warnung auf

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat am Samstagmorgen alle Warnungen vor Orkanböen aufgehoben. Es werde aber weiterhin vor Sturmböen und schweren Sturmböen in der Nordhälfte Deutschlands gewarnt, teilte der DWD mit.

Orkanböen sind Böen mit einer Geschwindigkeit ab 120 Kilometern pro Stunde. In Büsum (Schleswig-Holstein) an der Nordsee hatte der DWD am Freitagabend während Orkan "Zeynep" eine Böe mit 143,3 Kilometern pro Stunde gemessen.

400 Liter Diesel auf der A7 ausgelaufen

Nach einem Unfall aufgrund des Sturmtiefs "Zeynep" sind am Freitagabend 400 Liter Diesel-Kraftstoff auf der Autobahn 7 ausgelaufen. Nach Angaben der Polizei hatte sich bei Hildesheim durch den Sturm das Fundament einer Verkehrstafel gelöst, sodass diese umknickte und auf die Fahrbahn fiel. Ein Sattelzugfahrer habe nicht mehr ausweichen können und sei über die Hindernisse gefahren. Dabei riss der Tank auf und Hunderte Liter Kraftstoff ergossen sich über die Fahrbahn. Durch den starken Wind habe sich die Flüssigkeit immer weiter verteilt, berichtete die Polizei. Die Feuerwehr rückte an und pumpte noch einmal mehrere Hundert Liter Diesel aus dem Sattelzug ab, um ein weiteres Auslaufen zu verhindern.

Die Autobahn musste in beiden Fahrtrichtungen für mehrere Stunden gesperrt werden. Die Fahrbahn in Richtung Kassel war laut Polizei erst in den frühen Morgenstunden am Samstag wieder störungsfrei befahrbar.

Baum stürzt auf Auto: Fahrer schwer verletzt

Ein Autofahrer ist in Garrel im Landkreis Cloppenburg schwer verletzt worden, als im Sturm ein Baum auf seinen Wagen fiel. Am frühen Samstagmorgen sei der Baum umgefallen, auf die Straße gestürzt und auf den Wagen des 53-Jährigen, teilte die Polizei mit. Das Auto wurde massiv beschädigt. Insgesamt gab es in dem Landkreis 18 Verkehrsunfälle wegen des Sturms, außerdem in der Nacht zahlreiche weitere Einsätze wie Hilfeleistungen. Am frühen Morgen beruhigte sich die Lage. Mehrere Straßen wurden wegen umgestürzter Bäume zunächst gesperrt.

Sturm sorgt für kuriose Szene in Dortmund

Auch Dortmund blieb von der Sturmnacht nicht verschont. Die hat dort jedoch nicht nur für gefährliche, sondern teils auch für kuriose Szenen gesorgt. Das berichtet ein Reporter vor Ort. So fiel in der Nacht zum Samstag eine Ampel auf die Straße vor einen Linienbus und blockierte die Fahrbahn. Passanten eilten herbei und räumten sie von der Straße. Der Bus konnte dennoch nur wenige Meter weiterfahren. Mehr dazu lesen Sie hier..

Windböe schleudert Lukendeckel von Frachter in den Rhein

Eine starke Windböe hat am Freitag zwei etwa acht mal vier Meter große Lukendeckel von einem Frachtschiff gerissen. Die beiden Deckel waren nach Angaben der Polizei vorschriftsmäßig mit Spanngurten und zusätzlichen Haken am Schiff befestigt gewesen. Die Böe erfasste sie demnach und schleuderte sie mitsamt der Spanngurte über das Steuerhaus des Schiffes hinaus, wodurch die Technik am Steuerhaus stark beschädigt wurde. Die Lukendeckel fielen bei Trebur (Landkreis Groß-Gerau) in den Rhein und versanken. Verletzt wurde bei dem Vorfall niemand.

Fußgängerin in Zwickau beim Einparken schwer verletzt

Eine 77 Jahre alte Fußgängerin ist bei einem Unfall in Zwickau schwer verletzt worden. Ein 43-jähriger Autofahrer parkte am Freitagmittag auf einem Parkplatz eines Einkaufsmarktes ein und stieß dabei mit der Frau zusammen, wie die Polizei am Samstag mitteilte. Die 77-Jährige musste mit schweren Verletzungen in eine Klinik gebracht werden.

Kupferplatte schlägt in Haus ein

Eine rund 80 Kilogramm schwere Kupferplatte ist während des Sturms in Gronau bei Hildesheim von einem Kirchturm weggeweht worden und etwa 80 Meter weiter in ein Haus eingeschlagen. Weitere, etwa drei Mal drei Meter große Platten, drohten weiterhin abzubrechen, sagte ein Sprecher der Feuerwehr am Samstagmorgen. Die Feuerwehr sperrte die Altstadt in der Umgebung ab und bat die Anwohner, sich in Sicherheit zu begeben. Momentan gehe es um das Absichern. "Da oben in rund 50 Metern Höhe können wir schlecht arbeiten", so der Sprecher. Ein Fachberater soll sich den Schaden anschauen. Erst dann werde man weitere Schritte einleiten.

Vier Verletzte durch umstürzende Bäume in Hessen

Bei zwei Autounfällen wegen umgestürzter Bäume sind im hessischen Lahn-Dill-Kreis vier Menschen verletzt worden. Das teilte eine Sprecherin des Kreisausschusses am Freitag mit. Der erste Unfall ereignete sich demnach auf der Landstraße 3451 bei Braunfels. Hier habe die Feuerwehr die beiden eingeschlossenen Fahrzeuginsassen befreien müssen, hieß es. Ein weiterer Baum sei zwischen Hüttenberg-Weidenhausen und Wetzlar auf einen Wagen gestürzt. Auch hier wurden demnach zwei Menschen im Auto eingeschlossen.

Unwetter deckt 300 Quadratmeter Dachfläche in Würzburg ab

Heftige Sturmböen haben in Würzburg eine Dachfläche von etwa 300 Quadratmetern abgedeckt. Verletzt wurde bei dem Vorfall am Freitagabend niemand, doch die Dachpaneelen flogen nach Angaben der Feuerwehr bis auf die angrenzenden Bereiche der Werner-von-Siemens-Straße. Feuerwehrleute sicherten die übrige Dachfläche demnach mit Stahlseilen und Bandschlingen, um ein weiteres Abdecken durch neue Böen zu verhindern.

Windböen reißen Teile des Daches von Schulgebäude herunter

Windböen haben in Kitzingen Teile des Daches einer Schule abgerissen. Wie ein Polizeisprecher sagte, wurden durch den Sturm am Freitagabend etwa 250 Quadratmeter des Flachdaches der Erich-Kästner-Schule abgedeckt. Teile des Wellblechdachs landeten demnach unter anderem in Bäumen und auf der Straße. Verletzte gab es keine, wie der Sprecher mitteilte.

"Zeynep" bringt extreme Orkanböen: Brocken mit Höchstwert

Der Sturm "Zeynep" hat Deutschland am Freitagabend extreme Orkanböen gebracht. Die stärkste Böe wurde auf dem Brocken im Harz gemessen mit 145,8 Kilometer pro Stunde, wie eine Sprecherin des Deutschen Wetterdienstes (DWD) mitteilte. An der Nordseeküste in Büsum wurde mit 143,3 Kilometer pro Stunde ein ähnlich hoher Wert gemessen. Aber auch in anderen Landesteilen wurden Orkanböen registriert, so auf dem Feldberg im Schwarzwald (137,5), auf dem Großen Arber in Bayern (130,7) und in Greifswald in Mecklenburg-Vorpommern. Im Norden sollte der Orkan noch bis zum frühen Morgen anhalten.

Strand von Wangerooge fast vollständig weggespült

Die Nordseeinsel Wangerooge hat im Sturm etwa 90 Prozent ihres Badestrandes eingebüßt. "Auf einer Länge von einem Kilometer gibt es kaum noch Sand", sagte Wangerooges Inselbürgermeister Marcel Fangohr am Samstagmorgen. Die Schutzdünen vor dem Trinkwasserschutzgebiet hätten kein Deckwerk mehr, dies müsse wie der Strand neu aufgeschüttet werden. Dennoch sei der Sturm glimpflich ausgegangen, das Orkantief "Zeynep" habe keine schweren Schäden verursacht.

Der Wasserstand habe etwa zwei Meter über dem normalen Stand gelegen, das sei weit von den Höchstständen entfernt, erklärte Fangohr. 2013 habe der Wasserstand bei 9,17 Metern gelegen, in der Nacht zum Samstag seien es 8,50 Meter gewesen. Glück im Unglück sei es gewesen, dass der starke Wind eher aus westlicher Richtung kam – nicht aus nordwestlicher. Neben dem weggespülten Strand seien Mülleimer umgekippt, eine Satellitenschüssel sei von einem Dach geflogen und Zäune umgefallen. "Wir haben Glück gehabt", sagte er.

Feuerwehr rettet Männer aus Auto in Hamburg

Die Hamburger Feuerwehr rettete am frühen Samstagmorgen zwei Männer, die mit ihrem Auto in der überfluteten Speicherstadt eingeschlossen waren. Nach Angaben der Polizei kam die Feuerwehr den beiden Männern mit einem Schlauchboot zu Hilfe. Sie wurden aus dem Fahrzeug gerettet und mit dem Boot in Sicherheit gebracht. Laut Polizei waren die Männer stark unterkühlt und wurden vorsorglich in ein Krankenhaus gebracht.

Zwei Laster umgekippt

Auf der Fehmarnsundbrücke kippten in der Nacht zwei Laster um. Ein Fahrer wurde dabei verletzt. Die Brücke ist seitdem gesperrt, wie ein Polizeisprecher sagte. Im Norden Schleswig-Holsteins zählte die Polizei 84 Einsätze. Im westlichen Bereich waren es 123. Und im Bereich der Polizei-Leitstelle Süd waren es laut einem Sprecher deutlich mehr als 200 Einsätze.

Wetterdienst hebt Warnung für Nordsee auf

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat am frühen Samstagmorgen seine Warnung vor extremen Orkanböen an der Nordsee von bis zu 160 Kilometern pro Stunde aufgehoben. In Büsum (Schleswig-Holstein) an der Nordsee hatte der DWD am Abend eine Böe mit 143,3 Kilometern pro Stunde gemessen.

Auch die Unwetterwarnungen für Nordrhein-Westfalen wurden aufgehoben. Der DWD warnt aber weiterhin vor Wind- und Sturmböen. Im Tagesverlauf soll der Wind weiter abnehmen, berichtete der DWD am Samstagmorgen.

Baukran in Bremen stürzt ein

Ein 55 Meter großer Baukran ist während des Sturmtiefs "Zeynep" in Bremen eingestürzt. Der Kran sei dabei in der Nacht auf den Samstag in ein im Rohbau befindliches Bürogebäude gekracht, sagte ein Feuerwehrsprecher. "Es sieht verheerend aus", so der Sprecher. Auch ein gerade vorbeifahrender Laster sei von dem Kran erwischt worden. Der Fahrer sei unverletzt geblieben. Ein weiterer 90 Meter hoher Kran wurde nicht beschädigt. Die Trümmerteile blockieren nun die umliegenden Straßen. Die Beseitigung des Krans werde noch bis zum Anfang der kommenden Woche dauern. Zur Schadenshöhe konnte die Polizei keine Angaben machen.

Sturmflut erreicht Hamburg

Hamburg erlebt eine sehr schwere Sturmflut. Der Wasserstand am Pegel St. Pauli erreichte am Sonnabend gegen 5.30 Uhr 3,75 Meter über dem mittleren Hochwasser. Das sei wahrscheinlich der Scheitelpunkt, sagte ein Sprecher des Bundesamts für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH). Ab 3,5 Metern über dem mittleren Hochwasser spricht man vor einer sehr schweren Sturmflut.

An der schleswig-holsteinischen Nordseeküste lief das Wasser früher in der Nacht und weniger hoch auf. In Dagebüll (Kreis Nordfriesland) und Büsum (Kreis Dithmarschen) gab es mit 2,92 und 2,86 Metern über dem mittleren Hochwasser jeweils eine schwere Sturmflut.

Hunderte Einsätze der Feuerwehr in Berlin

Die Feuerwehr in Berlin ist wegen Sturmschäden in der Nacht zum Samstag zu mehreren Hundert Einsätzen gerufen worden. Genaue Zahlen könne er noch nicht nennen, aber die Feuerwehr sei stark beschäftigt gewesen, sagte ein Sprecher. Es seien Bäume entwurzelt worden und stellenweise gegen Gebäude gestürzt, Dächer wurden beschädigt und dicke Äste herabgeweht. "Das war querbeet alles, was bei einem Sturm immer ist." Die Lage sollte sich den Vorhersagen zufolge in der Hauptstadt erst in den frühen Morgenstunden entspannen. Seit Freitagmorgen gab schon über 600 Wetter-Einsätze. Eine S-Bahn fuhr gegen einen umgestürzten Baum, es gab keine Verletzten.

Rheinbrücke Emmerich gesperrt

Die Rheinbrücke Emmerich ist bis auf Weiteres gesperrt. Grund dafür seien umgestürzte Gerüstteile, die in die Fahrbahn ragen, teilte die Polizei am frühen Samstagmorgen mit. Die Begutachtung des Schadensausmaßes durch Sturm "Zeynep" sei demnach für diesen Samstag bei Tageslicht geplant. Danach werde über das weitere Vorgehen entschieden. Die Polizei bat betroffene Verkehrsteilnehmer, auf die weiterhin frei befahrbare Rheinbrücke Rees-Kalkar auszuweichen.

Umgefallene Bäume, herabfallende Gebäudeteile, Verletzte

In Thüringen brachten die Sturmböen des Tiefs Zeynep" Fahrzeuge nördlich von Erfurt wie Spielzeuge zum Umkippen. Auf der Bundesstraße 4 bei Greußen sei ein Auto mit Anhänger regelrecht von der Straße geblasen worden, sagte ein Sprecher der Landeseinsatzzentrale in Erfurt. Bei Straußfurt kippte der Wind einen Transporter um. Menschen wurden hier nicht verletzt.

Ein Baum stürzte in Osthessen nach Angaben der Polizei in Fulda auf ein Auto – die Fahrerin wurde leicht und der Beifahrer schwer verletzt. Weil ein Baukran in Aurich in Ostfriesland umzukippen drohte, mussten dort am Freitagabend zwei Einfamilienhäuser evakuiert werden. "Er drehte und neigte sich erheblich", sagte ein Feuerwehrsprecher. In Hamburg stürzte ein Baum auf parkende Autos und verletzte ein Kind leicht, das mit seinem Fahrrad unterwegs war.

In Solingen wurde ein Mensch durch herabfallende Dachziegel verletzt, wie ein Stadt-Sprecher sagte. In Mülheim stürzten nach Angaben der Feuerwehr mehrere 25 Meter hohe Buchen aus einem Waldstück quer über die Straße und landeten auf Hausdächern. Die Bewohner mussten die Gebäude verlassen.

In Hannover haben sich von einem Dach eines Mehrfamilienhauses Bleche gelöst und sind auf die Straße gekracht. Die Feuerwehr musste das Gebiet weiträumig absperren.

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Stärkste Böe auf dem Brocken

"Zeynep" hat Deutschland am Freitagabend extreme Orkanböen gebracht. Die stärkste Böe wurde auf dem Brocken im Harz mit 145,8 Kilometer pro Stunde gemessen, wie eine Sprecherin des Deutschen Wetterdienstes (DWD) mitteilte. An der Nordseeküste in Büsum wurde mit 143,3 Kilometer pro Stunde ein ähnlich hoher Wert gemessen. Aber auch in anderen Landesteilen wurden Orkanböen registriert, so auf dem Feldberg im Schwarzwald (137,5), auf dem Großen Arber in Bayern (130,7) und in Greifswald in Mecklenburg-Vorpommern. Im Norden sollte der Orkan noch bis zum frühen Morgen anhalten.

Unwetterwarnung für Thüringen aufgehoben

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat die Unwetterwarnung für Thüringen aufgehoben. Somit lag für die restliche Nacht zum Samstag keine Warnung vor orkanartigen Böen mehr vor, wie der DWD mitteilte. Seit Freitagabend hatten die Meteorologen landesweit gewarnt, dass der Sturm Bäume entwurzeln oder Dächer beschädigen könne. Am Abend hatte der Wind laut Polizei mehrere Fahrzeuge umgeweht.

Umgestürzte Schornsteine in Stuttgart

Das Sturmtief "Zeynep" hat am späten Freitag auch in Baden-Württemberg für Schäden gesorgt. Rund 60 Quadratmeter Blechdach löste der starke Wind in Stuttgart, wie die Feuerwehr mitteilte. Dabei stürzten zwei Schornsteine auf die Straße, mehrere parkende Fahrzeuge wurden beschädigt. Umgestürzte Bäume und abgebrochene Äste versperrten Straßen und Schienen - auch die Stadtbahn fiel laut Polizei für kurze Zeit aus. "Verletzte oder Tote haben wir aber nicht", sagte ein Polizeisprecher in Stuttgart.

In Freiburg stürzte nach Angaben der Polizei ein Baum auf eine Stromleitung, im Stadtteil Lehen fiel für eine Dreiviertelstunde der Strom aus. In Karlsruhe lösten sich einige Ziegel von einem Kirchturm. Es sei jedoch niemand verletzt worden, versicherte ein Polizeisprecher. Das Kirchendach sei gesichert, der Platz rund um die Kirche bleibe aber voraussichtlich bis Montag gesperrt. Außerdem sei ein Baum in die Oberleitung der Stadtbahn gestürzt. Der Karlsruher Verkehrsverbund richtete einen Ersatzverkehr ein.

Schäden durch Äste in Rheinland-Pfalz

Das Orkantief hat auch in Rheinland-Pfalz seine Spuren hinterlassen. Bäume stürzten um, mancherorts fiel der Strom zeitweise aus, auch der Zugverkehr wurde beeinträchtigt.

In der Landeshauptstadt Mainz sowie in den Landkreisen Mainz-Bingen und Alzey-Worms seien bis zum frühen Abend rund 40 unwetterbedingte Einsätze nötig gewesen, teilte die Feuerwehr in Mainz am Freitag mit.

Im Landkreis Ahrweiler wurden ein Traktorfahrer (72) und seine Beifahrerin (37) auf der Bundesstraße 267 bei Dernau leicht verletzt, als durch Sturmböen ein zunächst unbekannter Gegenstand gegen die Frontscheibe schlug. Das berichtete die Polizeiinspektion Bad Neuenahr-Ahrweiler.

Für das Dienstgebiet des Polizeipräsidiums Trier sagte ein Sprecher, es seien "jede Menge Bäume" umgestürzt. In der Eifel fiel bei Daun ein Baum auf das Auto eines Mannes, der 57 Jahre alte Fahrer blieb unverletzt.

Gebiete in Bremen evakuiert

Wegen des Sturms sind am Freitagabend mehrere Gebiete in Bremen evakuiert werden. Es bestehe Überschwemmungsgefahr, teilte die Polizei mit. Die Bereiche Pauliner Marsch, Stadtwerder und Rablinghauser Deich würden daher evakuiert. Die Menschen wurden demnach per Lautsprecherdurchsage aufgefordert, die Gegend zu verlassen und zu meiden. Es handele sich überwiegend um Kleingartenanlagen.

Bahn stoppt schrittweise Verkehr

Die Deutsche Bahn stoppte am Freitag sukzessive ihren Fern- und Regionalverkehr in Norddeutschland. Der Stopp des Regionalverkehrs betraf Schleswig-Holstein, Hamburg, Niedersachsen und Bremen sowie Teile Nordrhein-Westfalens.

Bahnreisende in Deutschland müssen wegen der Auswirkungen des Sturms "Zeynep" auch am Samstag noch mit Einschränkungen rechnen. Im Norden Deutschlands war der Zugverkehr am Freitag bis mindestens zum Betriebsschluss eingestellt worden. Bevor der Verkehr wieder aufgenommen werden könne, seien erst "umfangreiche Erkundungsfahrten" nötig, teilte die Deutsche Bahn am Abend mit.

Die Einstellungen im Regionalverkehr erfolgten "im Laufe des Tages", sagte der Sprecher. In Nordrhein-Westfalen werde damit auf einigen Linien ab 14 Uhr begonnen. Es gehe vor allem um die Regionen rund um Düsseldorf. Im Fernverkehr sollen die Verbindungen von Hamburg aus in Richtung Berlin, Hannover und Köln betroffen sein. Auch auf der Ost-West-Strecke zwischen Köln über Hannover nach Berlin soll der ICE- und IC-Verkehr den Angaben zufolge eingestellt werden.

Der Sprecher sprach von "gravierenden" Unwetterwarnungen. Der Stopp erfolge aus Sicherheitsgründen aufgrund der Erfahrungen mit früheren vergleichbaren Extremwetterlagen. Es sei besser, Züge in den Bahnhöfen zurückzuhalten, als Nothalte auf freien Strecken zu riskieren. Dort könnten gestrandete Passagiere sehr viel schlechter betreut werden.

Im Norden Deutschlands hat die AKN Eisenbahn GmbH (AKN) ihren Betrieb wegen des Sturms "Zeynep" auf den Linien A1, A2 und A3 eingestellt. Betroffen seien die Strecken Neumünster - Hamburg-Hauptbahnhof, Ulzburg Süd - Norderstedt Mitte und Elmshorn - Ulzburg Süd, teilte die AKN am Freitag mit. Wann der Betrieb wieder aufgenommen werde, sei unklar.

Die Bahn riet allen Kunden dazu, ihre Fahrten möglichst auf den frühen Freitag vorzuziehen oder ganz zu verschieben. Sollte dies nicht möglich sein, sollten sich Passagiere unbedingt laufend über das aktuelle Unwetter- und Verkehrsgeschehen informieren, sagte der Sprecher. Wie lange die Züge nicht verkehren, sei noch nicht abzusehen.

Baukran drohte umzustürzen

Weil ein Baukran in Aurich in Ostfriesland umzukippen drohte, sind dort am Freitagabend zwei Einfamilienhäuser evakuiert worden. "Er drehte und neigte sich erheblich, wir mussten auch die Baufirma hinzuziehen", sagte ein Feuerwehrsprecher. Details zur Lage vor Ort nannte er zunächst nicht.

Wegen des heftigen Sturms seien bis zum Abend im Kreis Aurich rund 70 Einsätze zu verzeichnen gewesen. Im Kreis Leer gab es mehr als 100 Einsätze, wie es hieß.

Bäume fallen in Sachsen-Anhalt um

Der Sturm "Zeynep" hat Sachsen-Anhalt am Freitagabend mit großer Wucht erreicht. "Es stürmt ordentlich. Die Feuerwehr ist zahlreich im Einsatz", sagte ein Sprecher der Polizeiinspektion in Stendal. Der Sturm habe vielerorts Bäume umstürzen lassen. Es habe auch einige Unfälle deswegen gegeben. Verletzte wurden zunächst aber nicht gemeldet. Laut Deutschem Wetterdienst traf das Orkantief vor allem die Nordhälfte Deutschlands.

Berliner Feuerwehr ruft "Ausnahmezustand Wetter" aus

Wegen des Sturms "Zeynep" hat die Berliner Feuerwehr am Freitagabend erneut den Ausnahmezustand ausgerufen. Nach Angaben eines Sprechers gab es seit 20.00 Uhr 68 Einsätze. "Viele Dinge, die nicht gesichert sind, fliegen jetzt durch die Gegend, etwa an Baustellen", hieß es. Ausnahmezustand bedeutet in diesem Fall, dass so viele Alarmrufe eingehen, dass sie nicht mehr – wie sonst üblich – nacheinander abgearbeitet werden können, sondern andere Prioritäten gesetzt werden. Das kommt häufiger vor.

Die Feuerwehr in der Hauptstadt hatte bereits in der Nacht zu Donnerstag und dann am Donnerstagvormittag den Ausnahmezustand ausgerufen. Binnen 24 Stunden hatte es demnach mehr als 1.360 wetterbedingte Einsätze gegeben.

Baum stürzt auf fahrendes Auto – zwei Verletzte

Ein durch das Orkantief "Zeynep" entwurzelter Baum ist in Osthessen auf ein fahrendes Auto gestürzt und hat die Fahrerin leicht und den Beifahrer schwer verletzt. Das teilte das Polizeipräsidium in Fulda am Freitag mit. Demnach waren die 24 Jahre alte Frau und der 26 Jahre alte Mann auf der A7 bei Haunetal-Wehrda unterwegs, als der etwa zehn Meter hohe Nadelbaum auf das Dach des Wagens fiel. Die Verletzten wurden in ein Krankenhaus gebracht. Am Wagen entstand demnach ein Schaden von etwa 10.000 Euro.

Sturm bläst Fahrzeuge in Thüringen von der Straße

Sturmböen des Orkantiefs "Zeynep" haben am Freitagabend in Thüringen Fahrzeuge nördlich von Erfurt zum Umkippen gebracht. Auf der Bundesstraße 4 bei Greußen im Kyffhäuserkreis sei ein Auto mit Anhänger regelrecht von der Straße geblasen worden, sagte ein Sprecher der Landeseinsatzzentrale in Erfurt auf Anfrage. Bei Straußfurt sei ein Transporter vom Wind umgekippt worden. Menschen seien dabei nicht verletzt worden.

In Südwestthüringen entwurzelte der Sturm an verschiedenen Orten Bäume, er riss Äste oder ganze Kronen ab. Teile einer Holzhütte seien durch die Luft geflogen.

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) erwartet, dass der Sturm erst in der Nacht seine volle Kraft erreicht. Für den Abend und die Nacht warnte der DWD etwa an der Nordsee vor extremen Orkanböen der Stärke 12 mit bis zu 160 Kilometern pro Stunde.

Mindestens zwei Tote in England durch Sturm "Eustice"

Durch das heftige über Europa ziehende Sturmtief sind in England am Freitag mindestens zwei Menschen ums Leben gekommen. Im Norden Londons starb nach Angaben der Polizei eine junge Frau in einem Auto, nachdem ein Baum auf das Fahrzeug gestürzt war. Im Nordwesten Englands kam der örtlichen Polizei zufolge ein Mann ums Leben, nachdem Trümmerteile auf die Windschutzscheibe seines Fahrzeugs fielen. In Irland war zuvor ein Mann von einem Baum erschlagen worden.

In beiden Ländern waren wegen des Sturms, der in beiden Ländern "Eustice" genannt wird, Zehntausende Haushalte von der Stromversorgung abgeschnitten. Etliche Gebäude erlitten Schäden an ihren Dächern, der Bahnverkehr war in vielen Regionen unterbrochen.

Hamburg: Baum begräbt zwei Autos – Kind leicht verletzt

Ein Baum ist in Hamburg im Sturm auf zwei parkende Autos gestürzt und hat ein Kind leicht verletzt. Es war mit dem Fahrrad unterwegs gewesen, als der Baum umfiel, wie ein Polizeisprecher am Freitag sagte. Die Umgebung wurde gesperrt, Baum und Äste bedeckten eine Fläche von rund 200 Quadratmetern.

Sturm-Todesopfer in Irland

Im schweren Sturm ist in Irland ein Mann von einem umstürzenden Baum getroffen worden und ums Leben gekommen. Der Beschäftigte der Stadt Wexford, ein Mann in seinen Sechzigern, war draußen im Einsatz, als das Unglück passierte, wie die Polizei am Freitagnachmittag mitteilte.

Das auch in Deutschland für Chaos sorgende Sturmtief, das in Großbritannien und Irland "Eustice" heißt, schnitt auf der irischen Insel rund 80.000 Haushalte und Betriebe von der Stromversorgung ab. Viele Straßen waren durch umgestürzte Bäume oder andere Schäden blockiert. Etliche Flüge von Dublin und Cork aus sowie Fährverbindungen wurden gestrichen. Am Leuchtturm Roches Point am Hafen von Cork wurden zeitweise Windgeschwindigkeiten von 137 Stundenkilometern gemessen.

Lagermauer des KZ Sachsenhausen teils eingestürzt

Das Sturmtief "Ylenia" hat die historische Lagermauer in der Gedenkstätte des Konzentrationslagers Sachsenhausen in Oranienburg teilweise zum Einsturz gebracht. Betroffen seien auf etwa 200 Metern Länge Teile der rund 2,80 Meter hohen östlichen Lagermauer, die das dreieckige Häftlingslager des KZ Sachsenhausen umschloss, wie die Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten am Freitag mitteilte. Der Schaden lasse sich noch nicht beziffern, bewege sich aber nach Schätzungen eines Experten aus der Liegenschaftsabteilung der Stiftung vermutlich im sechsstelligen Bereich.

Die 1937 in Nazi-Deutschland errichtete, weitgehend original erhaltene Lagermauer war Teil der Sicherungsanlagen, die das Häftlingslager umgaben. Sie bestanden den Angaben zufolge aus einem Todesstreifen, den die Häftlinge nicht betreten durften, einem elektrisch geladenen Zaun, dem Postengang und der Lagermauer. Bereits in der Vergangenheit sei die Mauer mehrfach durch Orkanstürme beschädigt worden, hieß es.

VW stoppt Produktion im Werk Emden

Wegen des herannahenden Orkantiefs "Zeynep" setzt Volkswagen die Produktion in seinem Emder Werk vorerst aus. Eine VW-Sprecherin bestätigte einen entsprechenden Bericht der "Emder Zeitung" am Freitagmittag.

Demnach fielen die Spät- und die Nachtschicht am Freitag aus. Die Beschäftigten wurden aufgerufen, zuhause zu bleiben. Dies passiere aus Vorsicht, sagte die VW-Sprecherin. Es gehe darum, die Beschäftigten von ihrem Weg von und zum Werk vor dem Unwetter zu schützen.

Am Samstag sollte zudem die Frühschicht mit der Arbeit etwas später beginnen. Wie viele Arbeiterinnen und Arbeiter betroffen sind, war nicht bekannt. Bei VW in Emden arbeiten insgesamt rund 9.000 Menschen.

Deutscher Wetterdienst warnt vor extremen Orkanböen an der Nordsee

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt vor extremen Orkanböen an der Nordsee bis zu 160 Kilometer pro Stunde ab Freitagnachmittag. In den Frühstunden des Samstags soll der Sturm wieder nachlassen.

Der DWD warnt vor Lebensgefahr durch Sturmschäden wie umstürzende Bäume und herabstürzende Gegenstände. Türen und Fester sollen geschlossen und Gegenstände im Freien gesichert werden. Menschen sollen den Aufenthalt im Freien meiden und auf jeden Fall Abstand zu Gebäuden, Bäumen, Gerüsten und Hochspannungsleitungen halten. Der DWD rät, Autofahrten zu vermeiden und Fahrzeuge nach Möglichkeit in Garagen abzustellen.

Lebensgefahr wegen Sturm: Höchste Wetterwarnung in London ausgerufen

Millionen Menschen in der britischen Hauptstadt, dem Süden Englands sowie in Wales sind am Freitag wegen stürmischen Wetters dazu aufgerufen, zu Hause zu bleiben. Wie der britische Wetterdienst Met Office mitteilte, droht wegen umherfliegender Trümmerteile bei Sturmgeschwindigkeiten von bis zu 130 km/h Lebensgefahr. Zu rechnen sei mit abgedeckten Dächern, entwurzelten Bäumen und Störungen im Zug- und Schiffsverkehr. Menschen an der Küste wurden vor großen Wellen und Überschwemmungen gewarnt.

Großbritannien bereitete sich am Freitag auf Sturmtief "Eunice" vor, das in Deutschland "Zeynep" getauft wurde. Der BBC zufolge könnte es sich um einen der schwersten Stürme in dem Land seit Jahrzehnten handeln. In Irland hatten heftige Winde bereits zu Stromausfällen bei rund 55.000 Haushalten geführt.

Die Londoner Flughäfen Heathrow und City Airport bereiteten Passagiere auf Verspätungen und Flugausfälle vor. Londons Bürgermeister Sadiq Khan warnte die Menschen davor, ihre Häuser und Wohnungen zu verlassen. "Ich rufe alle Londoner dazu auf, zu Hause zu bleiben, gehen Sie keine Risiken ein und reisen Sie nicht, es sei denn, es ist unbedingt notwendig", schrieb Khan auf Twitter. Mehrere Fährverbindungen zwischen Dover und Calais wurden gestrichen. Auch mehrere nationale Bahnbetreiber rieten von Reisen ab. In Wales wurde der Zugverkehr am Freitag komplett eingestellt.

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Darum sind Schnellläufer wie "Zeynep" so gefährlich

Ein Schnellläufer wie "Zeynep" löste vor fast genau 60 Jahren die Sturmflut von Hamburg mit 340 Toten aus. Auch diesmal wird es an der Nordsee "extrem gefährlich", warnt der Deutsche Wetterdienst. Lesen Sie hier mehr dazu, was den Sturm so gefährlich macht.

Orkantief "Zeynep" kommt: Polizei und Wetterexperten warnen

In der Ruhe vor dem Sturm warnen Polizei und Wetterexperten eindringlich vor dem heraufziehenden Orkantief "Zeynep". "Leider bleibt es nicht so schön", schreibt die Polizei in Wismar am Freitagmorgen auf Twitter und postet dazu ein symbolträchtiges Foto mit glutrotem Sonnenaufgang. "Alle potenziell fluggefährdeten Dinge solltet Ihr gut verstauen oder anbinden. Passt gut auf Euch auf und bleibt während des Sturms wenn möglich zu Hause", mahnen die Beamten und raten, Warn-Apps wie "Nina" und "Katwarn" zu nutzen. Auf diesen Online-Kanälen gebe es standortbezogene Informationen zu Unwettern.

Nach Vorhersage der Meteorologen wird der für Samstagnacht erwartete Orkan "Zeynep" deutlich stärker ausfallen als Sturmtief "Ylenia", dessen Auswirkungen am Donnerstag überschaubar geblieben waren. "Es wird heftig", prognostizierte der Meteorologe Stefan Kreibohm auf Instagram und sprach mit Blick auf die Nacht von Freitag zu Samstag von einem Sturm, wie es ihn seit Jahren nicht mehr im Nordosten gegeben habe.

Orkanböen im Binnenland mit bis zu 140 und an der Ostsee mit bis zu 150 Stundenkilometern seien möglich. "Bleibt in der Nacht zum Sonnabend einfach da, wo Ihr gerade seid, am besten daheim, und nicht draußen unterwegs sein. Es ist zu gefährlich", warnt auch Kreibohm, der seine Wetterprognosen von Hiddensee aus erstellt.

Nächstes Orkantief wird erwartet

Weiten Teilen Deutschlands droht an diesem Freitag schon der nächste Sturm. Nachdem "Ylenia" erst am Donnerstag viele Bäume umstürzen ließ, auf den Straßen zu Unfällen mit einigen Toten und Verletzten führte, den Bahnverkehr durcheinanderbrachte und Schulausfälle verursachte, kommt von der Nordsee bereits das nächste Orkantief namens "Zeynep".

Schwerpunkt dieser neuen schweren Sturm- beziehungsweise sogar Orkanlage sei vom Freitagnachmittag bis Samstagfrüh die Nordhälfte Deutschlands, sagen die Meteorologen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) voraus. Betroffen seien Teile der Länder Schleswig-Holstein, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Bremen, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Berlin, Nordrhein-Westfalen, Hessen, Thüringen und Sachsen, hieß es am Donnerstagabend.

In folgenden 20 Kreisen gilt die höchste Warnstufe Lila (ab heute, 15 bzw. 16 Uhr):

Niedersachsen

Kreis Aurich - Binnenland, Kreis Aurich - Küste, Stadt Emden, Kreis Wittmund - Binnenland, Kreis Wittmund - Küste, Kreis Leer, Kreis Friesland - Binnenland, Kreis Friesland-Küste, Kreis Wesermarsch - Binnenland, Kreis Wesermarsch - Küste, Kreis Cuxhaven - Binnenland, Kreis Cuxhaven - Küste, Kreis Stade, Stadt Bremerhaven

Schleswig-Holstein

Kreis Dithmarschen - Binnenland, Kreis Dithmarschen - Küste, Kreis Nordfriesland - Binnenland, Kreis Nordfriesland - Küste, Kreis Schleswig-Flensburg - Binnenland

Sachsen-Anhalt

Kreis Harz - Bergland

Feuerwehr zu Sturm "Zeynep": Am besten alles reinholen

Um Schäden und Unfälle durch den herannahenden Sturm "Zeynep" zu vermeiden, sollten Bürgerinnen und Bürger entsprechende Vorbereitungen treffen. "Alles, was auf der Terrasse ist, was nicht niet- und nagelfest ist, am besten reinholen, in die Garage stellen", sagte Christopher Rehnert, Leiter der Feuerwehr Lüdenscheid, am Freitagmorgen im ARD-"Morgenmagazin". Blumenkästen oder andere Gegenstände sollten von Balkonen entfernt werden.

Von Spaziergängen rät Rehnert derzeit ab. Vor allem sollte man nach einem heftigen Sturm Ausflüge in den Wald meiden, da dort abgebrochene Äste herunterfallen könnten. "Die Stunden und die Tage danach können immer noch gefährlich sein."

Zugbetrieb normalisiert sich: Neue Einschränkung zu erwarten

Der Zugverkehr in Niedersachsen normalisiert sich nach dem Sturmtief "Ylenia" wieder. Die Nahverkehrszüge von Enno, Metronom und Erixx nehmen den Betrieb wieder auf, wie die Unternehmen am Freitag mitteilten. Bis 8 Uhr sollten alle Züge mit reduzierter Geschwindigkeit unterwegs sein, mit Verspätungen sei daher zu rechnen. Auf allen Linien seien ab Mittag wegen der erneuten Unwetterwarnung starke Einschränkungen zu erwarten, schrittweise dürfte der Verkehr eingestellt werden.

Die Strecke des RE30 von Hannover nach Wolfsburg ist den Angaben zufolge nur eingleisig befahrbar, die Strecke RB32 Lüneburg-Danneberg Ost sei noch nicht freigegeben, dort werde ein Schienenersatzverkehr mit Bussen eingerichtet. Der Abschnitt zwischen Hannover und Uelzen der Linie RE3/RE2 sei nur eingleisig befahrbar. Auf der Linie RE3/RB31 sei die Strecke zwischen Uelzen und Lüneburg wegen Sturmschäden gesperrt, ein Schienenersatzverkehr mit Bussen sei eingerichtet. Etliche Züge der Linie RE4 von Hamburg nach Bremen entfallen, die Linie RE41 wird umgeleitet.

Nach Angaben der Deutschen Bahn kommt es im Regionalverkehr in Niedersachsen und Bremen weiter zu Verspätungen und Zugausfällen. Auch sei damit zu rechnen, dass die Züge ab Freitagabend wegen des erwarteten Unwetters nicht mehr fahren. Voraussichtlich ab 9 Uhr am Samstag nach der Räumung betroffener Strecken dürfte der Zugverkehr demnach wieder möglich sein. Derzeit kommt es den Angaben zufolge auf der Strecke der S5 vereinzelt zu Teilausfällen auf dem Abschnitt von Hameln nach Paderborn, ebenso auf der Strecke RE9 zwischen Osnabrück und Bremen.

Auto kollidiert mit Lkw – drittes Todesopfer

Weil sein Anhänger im Sturm auf die Gegenfahrbahn abkam, ist ein Autofahrer im Landkreis Osnabrück nach dem Zusammenstoß mit einem Lkw gestorben.

Wie die Polizei mitteilte, wurde der Beifahrer am Donnerstag bei dem Unfall auf der Icker Landstraße 40 in Belm nach ersten Erkenntnissen schwer verletzt. Die Rettungs- und Bergungsarbeiten dauerten am Abend an, die Landstraße war voll gesperrt. Bereits am Morgen war ein Fahrer in seinem Auto im Landkreis Uelzen von einer Eiche erschlagen worden.

Donnerstag, 17. Februar

Hagelschauer auf A26: Autos fahren ineinander, mehrere Verletzte

Während eines Hagelschauers auf der Autobahn 26 zwischen Dollern und Stade (Niedersachsen) sind am Donnerstagnachmittag vier Fahrzeuge zusammengestoßen. Vor ihnen hatte eine Fahrerin die Kontrolle über ihr Auto verloren und war auf der glatten Fahrbahn in die Leitplanke geprallt, wie die Polizei mitteilte. Die Fahrzeuge wurden zum Teil schwer beschädigt. In einem Wagen wurde eine Fahrerin eingeklemmt und musste von der Feuerwehr befreit werden. Eine Frau wurde schwer verletzt, vier weitere Autoinsassen leicht.

Kurze Zeit später kam auf der Gegenfahrbahn etwa 500 Meter vor der Ausfahrt Dollern ein Autofahrer ins Schleudern und prallte in die Leitplanke. Er blieb unverletzt.

Die Autobahn war in Fahrtrichtung Stade noch am Abend voll gesperrt. Der Verkehr wurde über die Bundesstraße 73 umgeleitet. Der bei den Unfällen entstandene Sachschaden wird auf mehrere Zehntausend Euro geschätzt. Zeugen beschrieben, dass bei dem Hagelschauer binnen weniger Minuten mehrere Zentimeter Eis und Schnee auf der Fahrbahn lagen.

Orkan fordert zwei Todesopfer

Ein 37 Jahre alter Mann ist in seinem Auto Opfer des Orkantiefs "Ylenia" geworden. Er war am Donnerstagmorgen gegen 9 Uhr auf der L252 zwischen Bad Bevensen und Seedorf im Landkreis Uelzen unterwegs, als ein Baum auf seinen Pkw stürzte und ihn erschlug.

Nach Angaben der Beamten wurde der Mann am Donnerstagmorgen durch den Baum mit einem Stammdurchmesser von etwa 60 Zentimetern so schwer verletzt, dass er noch in seinem Fahrzeug starb. Für die Dauer der Bergungsarbeiten wurde die Landstraße gesperrt.

Ein zweites Todesopfer gab es in Sachsen-Anhalt: Ein 55-Jähriger starb im Sturm bei einem Autounfall auf einer Landstraße bei Südharz. Ein Baum sei durch den starken Wind auf den Wagen des Mannes gefallen, teilte die Polizei mit. Daraufhin habe sich der fahrende Wagen am Morgen überschlagen. Der Mann starb noch am Ort des Unfalls im Kreis Mansfeld-Südharz, wie es hieß.

Hamburg: Welle zerschmettert Fensterfront einer Elbfähre

Schockmoment mitten im Sturm: Bei heftigem Seegang sind die Fenster einer Elbfähre zerstört worden. Aufnahmen zeigen, wie Passagiere von den Wassermassen getroffen und überspült werden. Mehr dazu hier.

Wetterdienst hebt Unwetterwarnung für Mecklenburg-Vorpommern auf

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat am frühen Donnerstagnachmittag seine Unwetterwarnung für Teile Mecklenburg-Vorpommerns aufgehoben. Es liege keine Warnung vor orkanartigen Windböen mehr vor, teilte der DWD mit. Für die Nacht zum Samstag wird nach Angaben der Meteorologen aber bereits ein weiteres Orkantief erwartet.

Nach Sturm noch etwa 5.500 Menschen in NRW ohne Strom

In Zehntausenden Haushalten in Nordrhein-Westfalen ist am Donnerstag wegen des Sturms der Strom ausgefallen. Am Vormittag waren noch etwa 5.500 Menschen vor allem in der Region Arnsberg und im Raum Siegen ohne Strom, wie eine Sprecherin des Netzbetreibers Westnetz sagte.

Bereits in der Nacht hatte es im Kreis Borken einen Stromausfall gegeben, nachdem dort ein Baum in ein Umspannwerk gefallen war. Hier seien zeitweise 54.000 Haushalte nicht versorgt gewesen, sagte die Sprecherin. Die Störung sei aber am Donnerstagmorgen behoben worden. Wie viele Haushalte insgesamt vom sturmbedingten Stromausfall betroffen waren, müsse noch geschaut werden. Zurzeit seien die Mitarbeiter vor allem mit der Beseitigung von Schäden beschäftigt.

Harz rüstet sich für Hochwasser

Die Harzwasserwerke bereiten sich auf weitere Regenfälle und Schneeschmelzen vor. Nach dem Unwetter von Sturmtief "Ylenia" in der Nacht auf Donnerstag sei die Lage an den Talsperren und Seen im Harz "angespannt, aber unter Kontrolle", sagte eine Sprecherin der Harzwasserwerke am Donnerstag.

Das Unternehmen rechnet derzeit mit 30 bis 60 Millimetern Niederschlag bis zum Beginn der kommenden Woche, wie die Sprecherin sagte. Ziel sei es, das bevorstehende Hochwasser komplett durch die Talsperren abzufangen und so das Harzvorland zu schützen. In den vergangenen 24 Stunden waren laut den Harzwasserwerken zwischen 30 und 70 Millimeter Regen gefallen.

Feuerwehr Postdam warnt: "Unnötigen Aufenthalt im Freien vermeiden"

Abgelöste Dachteile, umgestürzte Bäume: Wegen der Gefahren durch das Sturmtief "Ylenia" warnt die Feuerwehr Potsdam vor unnötigen Aufenthalten im Freien. "Die Feuerwehr Potsdam hat bislang 28 Sturmeinsätze in der @LH_Potsdam abgearbeitet. Weitere 17 Einsätze sind offen", hieß es auf Twitter am Donnerstagmittag. Bisher habe es einen leichtverletzten Menschen gegeben.

Die Leitstelle Lausitz im Süden des Landes zählte gegen 11 Uhr 144 sturmbedingte Einsätze. Vor allem seien die Helfer im Norden des Landkreises Dahme-Spreewald, Elbe-Elster sowie im Nordosten von Spreewald-Lausitz im Einsatz. Die Feuerwehr Potsdam sprach von einem sehr hohen Notrufaufkommen in der Regionalleitstelle Nordwest. "Bitte nur bei akuter Gefahr den Notruf 112 wählen, um eine Überlastung zu vermeiden. Einsätze werden priorisiert abgearbeitet", hieß es auf Twitter.

Tausende in Sachsen ohne Strom

Durch das Sturmtief "Ylenia" waren in Sachsen am Donnerstagvormittag Tausende Menschen ohne Strom. Betroffen seien rund 2.700 Kunden im Vogtland und im Erzgebirgskreis, wie der Netzbetreiber Mitnetz mitteilte. Seit Tagesanbruch kämen stetig Störmeldungen dazu. Die Ausfälle begannen den Angaben nach am späten Mittwochabend. Laut einer Sprecherin waren in den frühen Morgenstunden des Donnerstags insgesamt 21.800 Mitnetz-Kunden in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg ohne Strom.

Als Hauptursache für die Stromausfälle nennt der Netzbetreiber zusammenschlagende Leiterseile sowie umgestürzte Bäume und herabfallende Äste, die die Stromleitungen beschädigen.

Tierparks in Mecklenburg-Vorpommern machen wegen Sturms zu

Wegen des Sturmtiefs "Ylenia" bleiben Tierparks und Zoos in Mecklenburg-Vorpommern am Donnerstag größtenteils geschlossen. Nach Rostock, das bereits am Vortag die vorsorgliche Schließung bekannt gegeben hatte, informierten unter anderem auch die Zoos in Schwerin und Stralsund auf ihren Internetseiten darüber, dass Besucher keinen Zutritt haben. Der Tierpark in Ueckermünde bleibt nach Angaben einer Mitarbeiterin Donnerstag und Freitag geschlossen.

Auch im Bärenwald in Stuer und im Tiergarten Neustrelitz (Mecklenburgische Seenplatte) sowie im Wildpark Güstrow bleiben zumindest am Donnerstag die Tore zu. "Es besteht die Gefahr, dass auch über den Tag noch Bäume umstürzen und große Äste herabfallen. Die Sicherheit der Besucher und Mitarbeiter geht vor", heißt es in einer Mitteilung des Wildparks.

Eine Ausnahme macht der Vogelpark im Marlow. Da auf dem Gelände kaum größere Bäume stünden, die vom Wind umgeweht werden könnten, habe man sich entschlossen, den Vogelpark für Besucher geöffnet zu lassen, hieß es. Allerdings sei jahreszeitlich bedingt das Publikumsinteresse derzeit auch eher gering.

NRW-Regierungschef Wüst dankt Einsatzkräften

Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) hat Einsatzkräften für ihren Einsatz im Sturm gedankt. In der Nacht sei ein Orkan über Nordrhein-Westfalen gezogen, sagte Wüst am Donnerstag im Landtag. "Wir spüren draußen noch den Wind, 120 km/h war der Wind stark." Der Schulunterricht finde daher aus Sicherheitsgründen am Donnerstag nicht statt. Wüst dankte allen Helferinnen und Helfern "ganz herzlich dafür, dass Sie gestern und heute unser Land sturmfest gemacht haben".

Deutsche Bahn setzt Fernverkehr aus

Die Deutsche Bahn hat auf Twitter mitgeteilt, dass es in einigen Bundesländern keinen Fernverkehr geben wird. In Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Bremen, Hamburg, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Berlin werden keine Züge fahren. Auch in anderen Bundesländern soll es Auswirkungen geben. Die Deutsche Bahn erklärt, man solle von Reisen mit der Bahn absehen. Aktualisierungen zum Regionalverkehr finden Sie hier.

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Bäume im Gleisbereich: Hamburger Bahnen fahren eingeschränkt

Der starke Sturm im Norden hat nicht nur Auswirkungen auf den Fernverkehr, auch im öffentlichen Nahverkehr kam es am Donnerstag in Hamburg zu Einschränkungen und Ausfällen. So konnte die U1 im Osten wegen mehrerer Bäume auf den Gleisen nicht mehr fahren, wie die Hochbahn am Vormittag mitteilte. Zwischen Wandsbek-Gartenstadt bis Großhansdorf sowie bis Ohlstedt sei deshalb ein Ersatzverkehr mit Taxen und Bussen eingerichtet worden. Auf den oberirdischen Abschnitten der U-Bahn-Linien 1, 2, 3 und 4 fuhren zudem alle Bahnen mit reduzierter Geschwindigkeit. Passagiere mussten sich deshalb auf längere Fahrtzeiten einstellen, wie es weiter hieß.

Auch S-Bahnen fuhren wegen des Sturms oder Bäumen im Gleisbereich teilweise nicht. Zwischen Neugraben und Stade gab es nur einen Ersatzverkehr mit Bussen, wie die Deutsche Bahn mitteilte. Zudem kam es zu Ausfällen bei der S2, der S11 und der S3. Die Strecke der S1 zwischen Wedel und Blankenese wurde ebenfalls gesperrt. Auch dort wurde ein Schienenersatzverkehr angeboten.

Elbe für große Schiffe gesperrt

Das Sturmtief "Ylenia" zwingt Reisende auf dem Kreuzfahrtschiff "Aidaprima" zur Geduld. Weil die Elbe derzeit für große Schiffe gesperrt ist, darf das Schiff nicht wie geplant den Hamburger Hafen anlaufen, wie eine Sprecherin der Hafenbehörde HPA am Donnerstag sagte. Dem Schiffsnavigationsdienst "vesselfinder.com" zufolge kreuzt das Schiff derzeit mit niedriger Geschwindigkeit rund 12 Seemeilen nördlich Helgoland in der Deutschen Bucht. Mehr dazu lesen Sie hier.

Bäume stürzen in Wilhelmshaven auf Häuser: Keine Verletzten

In Wilhelmshaven sind infolge des Orkantiefs "Ylenia" Bäume auf zwei Häuser in Wohngebieten gestürzt. Niemand wurde dadurch verletzt, wie die Stadt Wilhelmshaven am Donnerstag mitteilte. Zudem wurde die Feuerwehr am Morgen an eine Grundschule gerufen, wo eine 25 Meter hohe Tanne umzustürzen drohte. "Hier ist gerade noch einiges los", sagte eine Stadtsprecherin mit Blick auf die Einsatzlage. Die Feuerwehr in Wilhelmshaven rückte von Mittwochabend bis Donnerstagmorgen zu insgesamt 16 sturmbedingten Einsätzen aus.

Polizei warnt mit Bild von umherfliegender Kuh vor Orkan

"Sturm ist, wenn die Schafe keine Locken mehr haben", heißt es oft in Ostfriesland. Die Polizei im äußersten Nordwesten Niedersachsens hat am Donnerstag aber noch mit einem anderen Tier vor den Gefahren durch Orkantief "Ylenia" gewarnt. Auf Twitter veröffentlichte die Polizeiinspektion Emden/Leer eine Bildmontage von einer Kuh, die über einen Deich und eine ostfriesische Landschaft hinwegfliegt. "Wir hebben een bietje Wind in Oostfreesland. Ji muten vörsichtig fahren un uppassen", schrieben die Beamten dazu auf Plattdeutsch. Gemeint ist: Es stürmt in Ostfriesland und Autofahrerinnen und Autofahrer sollten vorsichtig fahren.

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Auf Nachfrage gab eine Polizeisprecherin aber Entwarnung: "Nein, umherfliegende Kühe hatten wir noch nicht." Auch Verletzte habe es infolge des Sturmes im Bereich der Polizeiinspektion bislang nicht gegeben. Mit dem Bild habe man lediglich die Kraft des Sturmes auf humorvolle Weise veranschaulichen wollen. Bis zum Donnerstagmorgen hatte die Polizei in Emden und Leer 31 Gefahrenstellen und fünf Verkehrsunfälle registriert – die Notfälle verliefen glimpflich.

Fähren zur Halbinsel Priwall stellen Betrieb ein

Wegen des Sturmes hat der Stadtverkehr Lübeck den Fährverkehr in Lübeck-Travemünde am Morgen eingestellt. Betroffen seien sowohl die Autofähre als auch die Personenfähre über die Trave zur Halbinsel Priwall, sagte eine Sprecherin. Ein Ersatzverkehr mit Bussen sei eingerichtet. Wegen des längeren Landweges müssen die Fahrgäste nach Angaben der Sprecherin mit erheblich längeren Fahrzeiten rechnen. Wann der Fährverkehr wieder aufgenommen werden kann, war zunächst unklar.

Berliner Feuerwehr ruft wegen Sturms zweiten Ausnahmezustand aus

Wegen des Sturms hat die Berliner Feuerwehr am Donnerstagvormittag zum zweiten Mal den Ausnahmezustand ausgerufen. Ausnahmezustand bedeutet, dass so viele Alarmrufe eingehen, dass sie nicht mehr wie sonst üblich nacheinander abgearbeitet werden können, sondern andere Prioritäten gesetzt werden. Das kommt häufiger vor.

In der Nacht zu Donnerstag hatte die Feuerwehr den Ausnahmezustand bereits zwischen 2.30 und 4.30 Uhr ausgerufen. Von 2 Uhr bis 5.30 Uhr gab es 76 wetterbedingte Einsätze. "Größtenteils handelte es sich um umgestürzte Bäume oder lose Bauteile." Die Lage beruhigte sich dann zunächst. Mit dem Berufsverkehr und der zunehmend belebten Stadt am Morgen kamen aber wieder viele Alarmierungen zusammen.

In Berlin-Lichterfelde stürzten in der Nacht drei Bäume auf parkende Autos, auch eine Laterne wurde mitgerissen. In Marienfelde deckte der Sturm Teile eines Flachdachs ab. Von verletzten Menschen sei aber nichts bekannt, sagte ein Feuerwehrsprecher. Die Verkehrsinformationszentrale Berlin (VIZ) meldete den Unfall eines Ausflugsschiffes im Westhafen. Die BVG-Fähre F12 in Grünau im Südosten Berlins fuhr wegen des Sturms nicht mehr.

Die Feuerwehr warnte am Morgen weiterhin davor, das Haus zu verlassen, wenn das nicht unbedingt nötig sei. Es sei damit zu rechnen, dass der Sturm im Laufe des Vormittags noch einmal an Stärke zunehme, sagte der Feuerwehrsprecher. Wälder und Parks in Berlin sollten besser nicht betreten werden, weil durch den Sturm Äste von den Bäumen fallen könnten.

Erneute Sturmflut befürchtet

Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) hat für die deutsche Nordseeküste erneut vor der Gefahr einer Sturmflut am Donnerstagnachmittag gewarnt. An der ostfriesischen Küste wird das Hochwasser etwa 1 Meter höher als das mittlere Hochwasser ausfallen, wie das BSH am Donnerstagmorgen mitteilte. An der nordfriesischen Küste und im Weser- und Elbegebiet wird das Hochwasser 1 bis 1,5 Meter höher sein als normal. Im Hamburger Elbegebiet erreicht das Hochwasser wohl Werte, die 1,5 bis 2 Meter höher als das mittlere Hochwasser liegen. Die Sturmflutgefahr besteht bis etwa 17.20 Uhr.

Für Freitagfrüh wird erneut eine Sturmflut erwartet, wie ein Sprecher sagte. Sturmfluten an sich seien durchaus normal, in der Häufigkeit wie im Moment jedoch schon ungewöhnlich, so der Sprecher weiter. "Ich kann mich nicht erinnern, dass wir in den vergangenen 20 Jahren so viele Sturmfluten hintereinander hatten." Seit dem 29. Januar hat das BSH bereits vor acht Sturmfluten gewarnt.

Abfertigung am BER beeinträchtigt

Wegen des Sturmtiefs "Ylenia" hat der Flughafen Berlin-Brandenburg BER am Donnerstagmorgen die sogenannte Flugzeugabfertigung unterbrochen. Das bedeutet, dass wegen der starken Sturmböen keine Maschinen beladen beziehungsweise entladen werden und zunächst auch keine Passagiere in die Flugzeuge einsteigen können, wie ein Sprecher des BER sagte. Bereits abgefertigte Maschinen können jedoch noch starten und Landungen finden auch noch statt. Details zur Zahl abgesagter Flüge blieben zunächst unklar.

Tausende in Bayern ohne Strom

Das Sturmtief hat in Bayern bei Tausenden Haushalten den Strom ausfallen lassen. Alleine der größte Stromnetzbetreiber des Freistaats, Bayernwerk Netz, verzeichnete 10.000 Betroffene, wie ein Sprecher am Donnerstagmorgen sagte. Meist wurde die Versorgung demnach schnell wieder hergestellt. Ursache für die Ausfälle seien häufig auf Leitungen gestürzte Bäume. Wie lange es dauere, den Strom wiederherzustellen, hänge vom konkreten Schaden ab. Unter anderem komme es darauf an, ob man die beschädigte Leitung durch veränderte Schaltungen im Netz umgehen könne.

Bayernwerk Netz ist der größte bayerische Stromnetzbetreiber und vor allem im ländlichen Bereich in Ober- und Unterfranken, der Oberpfalz, sowie Nieder- und Oberbayern tätig.

DWD warnt vor extremen Orkanböen in Sachsen

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt vor extremen Orkanböen am Donnerstag in Sachsen. Betroffen sind demnach bis zum Nachmittag Lagen über 1.000 Meter im Erzgebirgskreis. Der DWD empfiehlt, den Aufenthalt im Freien zu vermeiden und alle Türen und Fenster zu schließen. Außerdem rät er, Abstand von Gebäuden, Bäumen, Gerüsten und Hochspannungsleitungen zu halten und Gegenstände im Freien zu sichern. Es seien schwere Schäden an Gebäuden möglich.

In ganz Sachsen gibt es am Donnerstag schweren Sturm. Es kommt zu schweren Sturmböen bis 100 km/h, in den höheren Lagen teils zu orkanartigen Böen bis 120 km/h und auf dem Fichtelberg zu extremen Orkanböen mit über 140 km/h. Im Verlauf des Tages kann es zu einzelnen Gewittern mit Graupel kommen. Ab dem späten Vormittag und in der Nacht zum Freitag gibt es in den Hochlagen zunehmend Schneeschauer mit vorübergehender Glätte und leichtem Frost. Zum Abend lässt der Wind zunehmend nach. In der Nacht zum Freitag gibt es nur noch einzelne Windböen mit 55 km/h.

Der Donnerstag wird es wechselnd bis stark bewölkt mit Regenschauern. In den höheren Lagen gibt es teils Schneeschauer. Die Höchsttemperaturen liegen zwischen 10 und 14 Grad, in den höheren Lagen zwischen vier und neun Grad. Die Tiefstwerte liegen zwischen fünf und zwei Grad, in den höheren Lagen bis minus ein Grad.

Stumböe erfasst Lastwagen bei Oldenburg

Auf einer Autobahnbrücke bei Oldenburg hat eine Sturmböe einen Lastwagen erfasst und umgekippt. Der Fahrer blieb unverletzt, wie ein Polizeisprecher am Donnerstagmorgen sagte. Da der Sattelzug nun mitten auf der Brücke liege, gestalte sich die Bergung schwierig. Ein Kran wurde angefordert. Die Huntebrücke der A29 wurde in Richtung Wilhelmshaven gesperrt. In der Gegenrichtung Osnabrück fließe zwar der Vekehr, sagte der Polizeisprecher – doch für Lastwagen und Gespanne sei die Brücke nun wegen des Sturms gesperrt.

Im Raum Oldenburg rückten die Feuerwehren seit dem Mittwochabend zu vielen Einsätzen aus, vor allem um umgekippte Bäume zu beseitigen. Die Großleitstelle Oldenburg registrierte bis zum Donnerstagmorgen rund 190 Feuerwehreinsätze, die abgearbeitet wurden.

Zugausfälle in Niedersachsen wegen Sturmtief

Der Zugverkehr ist in Niedersachsen durch das anhaltende Sturmtief stark beeinträchtigt. Bis auf Weiteres fallen die Nahverkehrszüge von Enno, Metronom und Erixx aus, wie es am Morgen in einer Mitteilung hieß. Die Strecken seien aus Sicherheitsgründen gesperrt worden. Auch die NordWestBahn teilte am frühen Morgen mit, ihren gesamten Zugverkehr aufgrund der Wetterlage bis auf Weiteres eingestellt zu haben.

Der Zugverkehr werde laut Mitteilung voraussichtlich gegen Mittag wieder aufgenommen. Wie die Deutsche Bahn am Donnerstagmorgen mitteilte, können in Niedersachsen aufgrund der Sturmschäden südlich von Hamburg keine Züge fahren. In der Nordhälfte Deutschlands sollen voraussichtlich bis in die Mittagsstunden keine Züge des Fernverkehrs fahren.

Zugverkehr in Teilen Hessens durch Sturm beeinträchtigt

Das Sturmtief "Ylenia" hat am Donnerstagmorgen im Bahnverkehr in Teilen Hessens für Verspätungen und Zugausfälle gesorgt. Wie die Deutsche Bahn auf ihrer Website mitteilte, musste wegen eines umgestürzten Baums die Strecke zwischen Dreieich-Buchschlag und Langen (Landkreis Offenbach) gesperrt werden. Betroffen davon waren die S-Bahn-Linien 3 und 4 sowie die Regionalbahnen 67 und 68. Es komme zu Verspätungen und Teilausfällen, ein Busnotverkehr sei eingerichtet.

Auch zwischen Neustadt und Stadtallendorf im Landkreis Marburg-Biedenkopf sowie zwischen Langgöns (Landkreis Gießen) und Butzbach (Wetteraukreis) müsse wegen des Unwetters mit Verspätungen und Teilausfällen gerechnet werden. Hier waren der Regionalexpress 30 sowie die Regionalbahnlinien 40, 41 und 49 betroffen. Weitere Beeinträchtigungen meldete die Deutsche Bahn zudem für die Regionalbahn-Linie 61 zwischen Neu-Isenburg und Langen-Flugsicherung (Landkreis Offenbach) sowie für die S-Bahn-Linie 2 in Lorsbach (Main-Taunus-Kreis).

Dutzende Einsätze wegen Orkan in Ostfriesland

Das Orkantief "Ylenia" hat bis zum Donnerstagmorgen an der ostfriesischen Küste zu Dutzenden Einsätzen der Polizei und der Feuerwehren geführt. Im Zusammenhang mit dem Sturm registrierte die Polizei in den Landkreisen Aurich und Wittmund insgesamt 38 Einsätze und im Landkreis Leer und der Stadt Emden zusammen 36 Einsätze. Vor allem umgestürzte Bäume und auf die Straße gewehte Gegenstände hätten entfernt werden müssen, hieß es. Außerdem kam es zu sechs sturmbedingten Verkehrsunfällen - lediglich mit Sachschäden.

Der Kreisfeuerwehrverband Aurich teilte mit, weitere Sturmeinsätze zu erwarten. Bis zum Donnerstagabend sollte es an der Küste noch stürmisch bleiben.

Überblick aus der Nacht:

  • Auf dem Brocken im Harz wurden durchschnittliche Windgeschwindigkeiten von 120 km/h gemessen. Die Windspitze lag hier zwischen 00.30 und 1.00 Uhr bei 152 Kilometern pro Stunde.
  • In Berlin und in Brandenburg wurden Windgeschwindigkeiten von bis zu 119 km/h gemessen. Die Berliner Feuerwehr rief um 2:30 Uhr den Ausnahmezustand aus, um Unterstützung bei den Einsätzen zu bekommen.
  • Bundesweit kam es zu Dutzenden Einsätzen von Polizei und Feuerwehr. Dabei handelte es sich größtenteils um umgestürzte Bäume und Gebäudeschäden. Meldungen von Verletzten liegen bislang nicht vor.
  • Die Lufthansa hat 20 Flüge am Donnerstagmorgen gestrichen. Bei der Deutschen Bahn kam es zu Umleitungen und daraus resultierenden Verspätungen. Hier finden Sie alle Informationen der DB.
  • Der Hamburger-Fischmarkt wurde überschwemmt. An vielen anderen Pegeln blieben die Wasserstände allerdings unter dem Wert einer Sturmflut.
  • Heute Morgen ist die Zunahme der Sturmböen in Niedersachsen prognostiziert, dann bis 8 Uhr weiter nach Hamburg, Bremen und den Süden von Schleswig-Holstein. Laut DWD seien die Prognosen hierbei nicht ganz sicher, die Wetterlage sei sehr dynamisch.

Dutzende Flüge in Hamburg fallen aus

Am Flughafen Hamburg fallen am Donnerstag wegen des Sturmtiefs "Ylenia" rund ein Dutzend Flüge aus. Betroffen sind Verbindungen von und nach München, Frankfurt, Kopenhagen, Zürich und Istanbul, wie eine Sprecherin des Airports mitteilte. Dies seien Flüge verschiedener Airlines. Die Lufthansa hatte in der Nacht bereits auf Anfrage mitgeteilt, dass sie vorsorglich 20 Flüge gestrichen habe. Am größten deutschen Flughafen in Frankfurt sind nach Betreiberangaben Verbindungen mit Berlin, Hamburg und München betroffen.

Zwei Gemeinden in Rheinland-Pfalz am Morgen ohne Strom

In den Gemeinden Vordereifel und Adenau in Rheinland-Pfalz ist in der Nacht auf Donnerstag der Strom ausgefallen. Gegen 2.30 Uhr sei es zu einer Störung gekommen, die am frühen Morgen noch andauerte, wie ein Sprecher der Polizei in Koblenz mitteilte. Die Ursache für den Stromausfall in den beiden benachbarten Gemeinden in den Landkreisen Mayen-Koblenz und Ahrweiler war demnach zunächst unbekannt.

Ein Sturm hat in Rheinland-Pfalz in der Nacht für zahlreiche entwurzelte Bäume gesorgt. Es habe zunächst keine Personen- oder große Sachschäden gegeben, wie die Polizei der Landesleitstelle in Mainz mitteilte.

Stromausfall: Anwohner entdeckt beschädigte Leitung

Im Kreis Borken ist in der Nacht auf Donnerstag der Strom ausgefallen. Noch immer seien die Haushalte im Stadtgebiet Borken ohne Strom, sagte eine Sprecherin der Polizei am Morgen. Gegen drei Uhr sei es zu der Störung gekommen. Rund zwei Stunden später meldete ein Anwohner eine Funken sprühende Starkstromleitung. Ob es einen Zusammenhang zwischen der beschädigten Leitung und dem Stromausfall gab, sei allerdings nicht klar, so die Polizeisprecherin. Die Feuerwehr habe die Leitung gesichert. Die Polizeisprecherin ging davon aus, dass es aufgrund des Sturmtiefs zu dem Stromausfall kam. Der "WDR" sprach von rund 50.000 betroffenen Haushalten.

Baum stürzt auf Wuppertaler Schwebebahn

Wegen des Sturmtiefs "Ylenia" ist in der Nacht zu Donnerstag ein etwa 40 Meter hoher Baum umgestürzt und auf die Schienen der Wuppertaler Schwebebahn gefallen. Die Feuerwehr sei mit einem Kran- und einem Leiterwagen im Einsatz gewesen, habe den Baum noch in der Nacht zersägt und weggeräumt, sagte ein Feuerwehrsprecher. Zuvor hatte der WDR berichtet. Laut dem Bericht sollen Statiker noch prüfen, ob die Schwebebahn am Donnerstag planmäßig an der Stelle fahren kann.

Sturm zerstört Corona-Teststation

Eine Corona-Teststation in Kleve am Niederrhein hat dem Sturm am Mittwochabend nicht standgehalten. Der Wind zerstörte das Zelt des Drive-in-Testzentrums in NRW, wie die Feuerwehr mitteilte. Zwei Dutzend Feuerwehrleute rückten demnach aus, um die Stangen und Planen einzuräumen. Der Eigentümer habe sie weggeschafft. Verletzt wurde nach Feuerwehrangaben niemand.

Sturmflut überschwemmt erneut Hamburger Fischmarkt

Der Hamburger Fischmarkt ist am frühen Donnerstagmorgen erneut überflutet worden. "Am Pegel St. Pauli wurde gegen 5.00 Uhr ein Wert von 1,98 Meter über dem mittleren Hochwasser (MHW) gemessen", sagte ein Sprecher des Sturmflutwarndienstes des Bundesamts für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) in Hamburg. An der Nordseeküste spricht das BSH ab 1,5 Meter über MHW von einer Sturmflut. Von einer schweren oder sehr schweren Sturmflut wird erst ab Werten von 2,5 beziehungsweise 3,5 Meter gesprochen.

An der schleswig-holsteinischen Nordseeküste gab es in einigen Orten eine Sturmflut – in Husum etwa wurde ein Pegelstand von 1,64 Meter über dem mittleren Hochwasser gemessen. An vielen anderen Pegeln blieben die Wasserstände allerdings unter dem Wert einer Sturmflut. So fehlten in Dagebüll drei Zentimeter für eine Sturmflut (1,47 Meter über MHW) und auch in Büsum blieb der Wert mit 1,45 Meter knapp unter einer Sturmflut. In Hörnum auf Sylt wurden nur 1,35 Meter über dem mittleren Hochwasser gemessen.

Lufthansa annulliert 20 Flüge wegen Sturm

Das Sturmtief über Deutschland beeinträchtigt am Donnerstagmorgen auch den Flugverkehr. Die Lufthansa hat bislang vorsorglich 20 Flüge gestrichen, wie das Unternehmen in der Nacht auf Anfrage mitteilte. Fluggästen wird empfohlen, sich auf der Website der Fluggesellschaft über den Status ihres Fluges zu informieren. Am größten deutschen Flughafen in Frankfurt sind nach Betreiberangaben Verbindungen mit Berlin, Hamburg und München betroffen.

Berliner Feuerwehr ruft den Ausnahmezustand aus

Die Feuerwehr in Berlin hat um 2.30 Uhr den Ausnahmezustand Wetter ausgerufen. sie bekomme nun Unterstützung von der Freiwilligen Feuerwehr, um die vielen Einsätze zu bewältigen. Auf Twitter forderte die Feuerwehr die Bevölkerung dazu auf, wenn möglich zu Hause zu bleiben, Fenster und Balkone geschlossen zu halten.

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In Lichterfelde seien beispielsweise drei Bäume auf mehrere parkende Autos gefallen und auch ein Lichtmast sei mitgerissen worden. Meldungen von Verletzten lagen aus Berlin zunächst nicht vor.

NRW: Zug fährt gegen Baum – Sturm droht Baukran umzustürzen

Die Feuerwehren im Münsterland zählen laut einem Bericht des WDR Dutzende Sturmeinsätze, darunter viele kleinere wegen umgestürzter Bäume. In Münster ist demnach ein Zug gegen einen Baum gefahren. Verletzte gab es nicht. In Senden bewegte der Sturm dem Bericht zufolge das Fundament eines Baukrans etwa fünf Meter über den Boden. Die Polizei sei dank eines Hinweises schnell vor Ort gewesen.

Bis zu 152 km/h Windgeschwindigkeit auf dem Brocken gemessen

Es ist ungemütlich: Das Sturmtief "Ylenia" zieht in der Nacht zu Donnerstag zum Teil mit Orkanböen über Deutschland. Auf dem exponiert liegendem Brocken im Harz wurden nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes zwischen 00.30 und 1.00 Uhr durchschnittliche Windgeschwindigkeiten von 120 Stundenkilometern gemessen. Die Windspitze in dem Zeitraum lag hier bei 152 Kilometern pro Stunde.

Auch in anderen Teilen Deutschlands gab es in exponierten Lagen wie Bergspitzen zum Teil Orkanböen und orkanartige Böen.

Bisherige Spitzenstände der Sturmböen (Stand bis 03.40 Uhr):

  • Brocken: 152 km/h
  • Zugspitze: 126 km/h
  • Angermünde: 124 km/h (Windrekord von 1990 gebrochen)
  • Feldberg (Schwarzwald): 124 km/h
  • Wasserkuppe: 120 km/h
  • Weinbiet: 120 km/h
  • Kiel Leuchtturm: 119 km/h

Deutsche Bahn warnt vor Umleitungen – Bäume auf Gleise gestürzt

Die Deutsche Bahn hat mitgeteilt, dass sowohl Regional als auch Fernverkehrszüge umgeleitet werden müssen und sich dadurch verspäten könnten. Fahrgäste sollen sich demnach regelmäßig informieren. Wer seine Fahrt wegen des Sturms verschiebt, kann die schon gebuchte Fahrkarte bis sieben Tage nach Störungsende flexibel nutzen oder kostenfrei stornieren.

In NRW sorgte ein umgestürzter Baum auf der Strecke Dortmund–Münster bei Capelle für Verspätungen.

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Auch zwischen Bremen und Hamburg stürzte bei Buchholz (Nordheide) ein Baum auf die Gleise. Ein ICE musste deshalb umgeleitet werden, wie ein Bahnsprecher sagte. Fernzüge würden nun an geeigneten Bahnhöfen zurückgehalten und warteten zunächst, hieß es.

DWD warnt vor orkanartigen Böen

Der Deutsche Wetterdienst hat in der Nacht weiter vor orkanartigen Böen an den Küsten und im Bergland sowie auf dem Brocken und dem Fichtelberg gewarnt. Schwere Sturmböen sollte es im Westen und Süden geben. Ab der Nacht zum Samstag erwartete der DWD ein neues Sturmtief mit Orkanböen im Bergland und orkanartigen Böen im Norden und in der Mitte Deutschlands. Für das Sauerland und den Harz sagte er Dauerregen voraus.

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Umstürzender Baum in Hamburg landet neben Menschengruppe

Die ersten richtig starken Böen haben laut "Bild" einen Baum im Hamburger Stadtteil Eimsbüttel entwurzelt. Der Stamm kippte demnach mitten auf eine Straßenkreuzung in Richtung einer Kneipe und zertrümmerte draußen stehendes Mobiliar. Herunterfallende Äste sollen zudem eine Personengruppe getroffen haben. Einsatzkräfte konnten den Baum laut Bericht zersägen.

Pegelstände an der Küste zum Teil niedriger als erwartet

Die Hochwasserstände an der niedersächsischen Nordseeküste sind zum Teil niedriger geblieben als erwartet. Anders als für Schleswig-Holstein und Hamburg hatte das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) hier auch nicht vor einer Sturmflut gewarnt. Es wurde allerdings mit Pegelständen etwa 1 Meter höher als das mittlere Hochwasser (MHW) gerechnet. Auf Borkum lagen die Wasserstände nach Angaben eines BSH-Sprechers mit etwa 84 Zentimeter über dem mittleren Hochwasser darunter. Auf Norderney stieg das Wasser demnach auf 1,01 Meter über MWH. In Emden wurden Werte von 1,15 Metern erreicht und in Wilhelmshaven von 1,09.

An der Nordseeküste spricht das BSH ab 1,5 Meter über MHW von einer Sturmflut. Von einer schweren oder sehr schweren Sturmflut wird erst ab Werten von 2,5 beziehungsweise 3,5 Meter gesprochen. In Schleswig-Holstein hingegen gab es eine Sturmflut. In Husum, am Eidersperrwerk und in Büsum beispielsweise lagen die Hochwasserwerte am frühen Donnerstagmorgen über 1,5 Meter über dem mittleren Hochwasser. Genaue Zahlen lagen zunächst nicht vor.

Im Hamburger Elbegebiet sollte das Hochwasser Werte erreichen, die 1,5 bis 2 Meter höher als das mittlere Hochwasser liegen. Die Sturmflutgefahr besteht hier bis etwa 5.00 Uhr am Donnerstagmorgen. Dann wird der höchste Wasserstand in Hamburg erwartet. Dann dürfte der Fischmarkt in Altona wieder zum Teil überspült werden – wie schon ein paar Mal zuvor in diesem Jahr.

Abgebrochener Ast trifft Hamburger U-Bahn

Ein durch den Sturm abgebrochener Ast ist in Hamburg auf einem U-Bahn-Waggon gelandet. Die Bahn sei am Mittwochabend an der oberirdischen Haltestelle "Lattenkamp" von einem „dickeren Ast“ getroffen worden, sagte ein Sprecher der Polizei gegenüber der Nachrichtenagentur dpa. Es habe keine Verletzten gegeben. Der Ast sei entfernt worden, sodass die Linie U1 wieder fahren könne.

Vorboten des Sturmtiefs erreichen Deutschland

Erste Ausläufer des von Westen kommenden Unwetters haben am Mittwoch mancherorts bereits für heftigen Wind und Regen gesorgt. Behörden mahnten zur Vorsicht wegen umstürzender Bäume, Feuerwehren und andere Helfer prüften ihre Einsatzgeräte.

"Es fängt im Nordwesten an und zieht dann Richtung Südosten bis etwa zur Mitte Deutschlands", erklärte DWD-Meteorologe Adrian Lyser. Es seien Böen mit einem Tempo bis zu 120 Stundenkilometer möglich. In einigen Regionen, etwa im Harz, gingen die Vorhersagen sogar darüber hinaus. Dort machten die Böen Fußgängern schon am Mittwoch Probleme.

Sturmflut an Nordseeküste erwartet

Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) hat für die Nordseeküste vor der Gefahr einer Sturmflut in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag gewarnt. An der nordfriesischen Küste und im Weser- und Elbegebiet wird das Hochwasser 1 bis 1,5 Meter höher sein als normal, wie das BSH am Mittwochmorgen mitteilte.

Im Hamburger Elbegebiet erreiche es Werte, die 1,5 bis 2 Meter höher als das mittlere Hochwasser lägen. Die Sturmflutgefahr besteht bis etwa 5.00 Uhr am Donnerstagmorgen.

Thüringen warnt vor Überschwemmungen

Wegen des Sturmtiefs wurde in Thüringen vor Überschwemmungen gewarnt, so etwa in Teilen von Sonneberg. "Bringen Sie persönliche Wertgegenstände in höher liegende Gebäudeteile. Schalten Sie Strom und Heizungen in gefährdeten Räumen ab. Eine Stromschlaggefahr besteht bereits bei Kondenswasser", hieß es am Abend in einer Mitteilung der Landespolizeidirektion Thüringen. Menschen in Teilen der Stadt Schleusingen hatten sich bereits auf mögliches Hochwasser des Werra-Zuflusses Schleuse vorbereitet. Zahlreiche Freiwillige halfen dabei, rund 2.000 Sandsäcke zu füllen, wie der Sprecher des Landratsamtes Hildburghausen, Tim Pechauf, sagte.

Kreis Ahrweiler warnt Flutopfer vor Sturmtief "Xandra"

Die Flutkatastrophe im Sommer traf viele Menschen im Kreis Ahrweiler unvorbereitet – auch, weil die Behörden nicht rechtzeitig vor dem Unwetter gewarnt hatten. Diesen Fehler wollen die Verantwortlichen jetzt offenbar vermeiden: Auf Facebook und der Homepage des Landkreises warnt die Verwaltung explizit vor dem herannahenden Sturmtief "Xandra".

"Aufgrund zahlreicher Meldungen und Fehlinformationen: Der Deutsche Wetterdienst hat nicht die Warnung vor einer Extremwetterlage mit Sturm aufgehoben", heißt es in der amtlichen Warnung. Alle Kommunen im Kreis seien aufgefordert worden, Versorgungspunkte und andere Einrichtungen für Flutbetroffene und Helfer zu sichern. Betreiber von Zeltanlagen sollten ihre Einrichtungen der Wetterlage anpassen oder den Betrieb einstellen.

Eine erste Zeltanlage ist dem Wind unterdessen schon zum Opfer gefallen, wie t-online-Reporter Lars Wienand unter Berufung auf einen Blogger vor Ort berichtet:

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Den "Fluthelden" setzt Wienand in seinem Tweet nicht ohne Grund in Anführungszeichen. Sowohl Hartmann als auch der als Fluthelfer bekannt gewordene Landwirt Markus Wipperfürth sind in der Region inzwischen umstritten. Lesen Sie die ganze Geschichte hier.

Auch Saarland stellt Schulbesuch frei

Auch das Bildungsministerium im Saarland stellt den Schulbesuch wegen der aktuellen Wetterwarnung in den nächsten beiden Tagen frei. "Bei extremen Witterungsverhältnissen entscheiden grundsätzlich die Erziehungsberechtigten am Morgen, ob der Schulweg für ihre Kinder zumutbar ist", teilte das Ministerium am Mittwoch in Saarbrücken mit. Volljährige Schüler entschieden selbst. Wer dem Unterricht fernbleibe, müsse die Schule benachrichtigen, hieß es.

Die Schulen könnten auch "eigenständig entscheiden, ob es zur Gefahrenabwehr nötig ist, den Unterricht witterungsbedingt nicht stattfinden zu lassen". In diesen Fällen müsse aber möglichst eine Notbetreuung angeboten werden. Vom 21. Februar bis 1. März sind im Saarland Winterferien.

Haseloff: "Vermeiden Sie unnötige Wege"

Der Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt, Reiner Haseloff (CDU), rief für die kommenden Tage zu besonderer Vorsicht auf. "Bitte vermeiden Sie unnötige Wege und bleiben Sie, wenn möglich, zu Hause", hieß es in einer Mitteilung der Staatskanzlei. Die Gefahrenlage gelte insbesondere für den Harz. "Achten Sie auch auf Ihre Mitmenschen und informieren Sie sich über die aktuelle Lage."

Bahn: Kulanzregeln für Sturmtief

Die Deutsche Bahn warnt davor, dass es aufgrund des Unwetters zu Verspätungen und Zugausfällen kommen kann. Für den Zeitraum gelten Kulanzregeln: Fahrgäste, die ihre am 17. oder 18. Februar geplante Reise verschieben wollen, können ihr Ticket bis zu sieben Tage nach Störungsende nutzen oder kostenfrei stornieren, heißt es bei der Bahn.

NRW: Schule fällt am Donnerstag aus

Große Überraschung infolge einer Unwetterwarnung für Donnerstag: Der Unterricht an allen Schulen in NRW fällt einen Tag lang aus. Auch Kita-Kinder sollen möglichst zu Hause bleiben. Mehr dazu lesen Sie hier.

Sturmflutgefahr an der Nordsee

An der deutschen Nordseeküste besteht die Gefahr einer Sturmflut. Laut Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) wird das Hochwasser an der ostfriesischen Küste 0,75 Meter bis 1 Meter höher als das mittlere Hochwasser ausfallen. An der nordfriesischen Küste und im Weser- und Elbegebiet wird das Hochwasser 1 bis 1,5 Meter höher sein als normal. Im Hamburger Elbegebiet erreicht das Hochwasser Werte, die 1,5 bis 2 Meter höher als das mittlere Hochwasser liegen. Die Sturmflutgefahr besteht bis etwa 5 Uhr am Donnerstagmorgen. Erste Fährverbindungen, wie die Föhr-Amrum-Linie, wurden für den Donnerstag abgesagt.

Schwerer Sturm in Berlin erwartet – Zoo und Tierpark bleiben zu

In der Hauptstadt wird es stürmisch: Experten des Deutschen Wetterdienstes erwarten Orkanböen und Gewitter in Berlin und Brandenburg. Zoo und Tierpark bringen deshalb ihre tierischen Bewohner in Sicherheit. Mehr dazu lesen Sie hier.

Kachelmann warnt vor Zugausfällen

Der Meteorologe und Moderator Jörg Kachelmann empfiehlt auf Twitter, sich auf den Ausfall von Zugverbindungen einzustellen: "Bitte planen Sie Ihr Leben so, dass es ok ist, wenn am Samstag zumindest in den Bundesländern (…) der Bahnverkehr eingestellt ist." Die gefährdeten Bundesländer reichen dabei von Schleswig-Holstein bis Sachsen.

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Warnung vor Extremwetter für die Nacht und Donnerstag

Für die Nacht von Mittwoch auf Donnerstag und den folgenden Tag rechnet der Deutsche Wetterdienst mit einem schweren Sturmtief mit orkanartigen Böen. Betroffen sind voraussichtlich der Norden und die Mitte Deutschlands.

In Gewitternähe kann es neben starkem Regen zu Orkanböen von bis zu 120 Kilometern pro Stunde kommen. Die Unwetter können bis in den Donnerstagnachmittag anhalten. Dann lässt der Wind langsam nach, die Verschnaufpause ist jedoch nur kurz. Bereits für Freitagmittag wird das nächste Orkantief erwartet. Laut DWD wird hiervon wahrscheinlich wieder vor allem die nördliche Hälfte betroffen sein.

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