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SpaceX: erster Start in Cape Canaveral abgesagt – Musk-Rakete bleibt am Boden


Start der Rakete von Tesla-Gründer Elon Musk abgesagt

Von afp
Aktualisiert am 28.05.2020Lesedauer: 3 Min.
Douglas Hurley, Robert Behnken: Die zwei US-Astronauten wollen mit SpaceX in den Weltraum starten.Vergrößern des BildesDouglas Hurley, Robert Behnken: Die zwei US-Astronauten wollen mit SpaceX in den Weltraum starten. (Quelle: John Raoux/ap-bilder)
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Neun Jahre ist es her, dass zuletzt Astronauten von den USA aus zur Internationalen Raumstation starteten. Das soll sich jetzt ändern – ein erster Teststart musste allerdings erstmal wieder verschoben werden.

Um 16.33 Uhr Ortszeit, in Deutschland 22.33 Uhr, sollte eine Falcon-9-Rakete vom Kennedy Space Center in Cape Canaveral zur Internationalen Raumstation ISS starten. An Bord sollten die beiden erfahrenen US-Astronauten Robert Behnken und Douglas Hurley sein. Doch etwa eine Viertelstunde vor Beginn des historischen Ereignisses musste das Event abgesagt werden. Die Luke der Raumkapsel "Crew Dragon" hatte sich bereits hinter den beiden Astronauten geschlossen.

Schlechtes Wetter hat den ersten bemannten Flugtest einer US-Raumkapsel seit knapp neun Jahren vorläufig gestoppt. Über dem Weltraumbahnhof Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida waren dunkle Wolken zu sehen und es regnete immer wieder leicht, zudem gab es Sorge vor Blitzen. Im Vorfeld hatte die Nasa eine 60-prozentige Chance auf geeignete Wetterbedingungen gesehen

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Die Raumfahrer Robert Behnken und Douglas Hurley verließen ihre Sitzplätze nach rund drei Stunden im "Crew Dragon" wieder und begaben sich zurück in ihr Quartier in Quarantäne. "Alle sind bestimmt ein bisschen enttäuscht", sagte Hurley. SpaceX arbeitet seit 18 Jahren auf den Moment hin.

Weltweit war der Start mit Spannung erwartet worden. US-Präsident Donald Trump und Vizepräsident Mike Pence waren in den US-Bundesstaat Florida gereist, um den Start live vor Ort zu verfolgen. Wegen der Coronavirus-Pandemie war der Zugang zu dem Gelände des Weltraumbahnhofs, wo normalerweise Besucher bei Starts zuschauen dürfen, ansonsten aber stark eingeschränkt.

Ein nächster Startversuch könnte am Samstag unternommen werden. Dann sollen Behnken und Hurley erneut versuchen, mit einer "Falcon 9"-Rakete in einer "Crew Dragon"-Raumkapsel zur ISS zu starten. Die Sicherheit der Astronauten sei die oberste Priorität der Nasa, kommentierte Nasa-Chef Jim Bridenstine per Kurznachrichtendienst Twitter nach der Verschiebung.

Seit neun Jahren kein Start einer US-Rakete mehr

Es handelt sich um den letzten Flugtest für den vom privaten Raumfahrtunternehmen SpaceX entwickelten "Crew Dragon". SpaceX wurde gegründet vom Unternehmer Elon Musk und hat bislang nur Fracht zur ISS transportiert. Trump dankte der Nasa und Space X. Er kündigte per Twitter an, am Samstag erneut nach Cape Canaveral zu reisen, um dem Start beizuwohnen.

Zuletzt waren im Sommer 2011 Astronauten mit der Raumfähre "Atlantis" zur ISS geflogen. Danach mottete die US-Raumfahrtbehörde Nasa ihre Space-Shuttle-Flotte aus Kostengründen ein und war für Flüge zur ISS seither auf Russland angewiesen. Das war mit rund 80 Millionen Euro pro Flug in einer russischen Sojus-Kapsel nicht nur teuer, sondern kratzte auch mächtig am Ego.

Eigentlich waren eigene Flüge aus den USA zur ISS von der Nasa schon für 2017 angekündigt gewesen – im Zuge technischer Probleme, Finanzierungsschwierigkeiten und Umstrukturierungen nach der Wahl von US-Präsident Trump wurde das Projekt aber immer weiter aufgeschoben.

"Viele Menschen haben gesagt, dass das nicht möglich ist", hatte Nasa-Chef Bridenstine in einem Interview vor dem verschobenen Startversuch gesagt. "Aber SpaceX kann Sachen tun, die die Nasa in ihrer Geschichte noch nicht gemacht hat." Das Ganze sei eine "herkulische Aufgabe". Er hätte sich nie träumen lassen, dass dieser Tag wirklich kommen würde, sagte Musk. "Das ist das Ergebnis davon, dass 100.000 Menschen unglaublich hart gearbeitet haben."

Reisemöglichkeiten in den Kosmos

"Kommerzialisierung ist richtig und wichtig", sagte Europas Raumfahrtchef Jan Wörner der Nachrichtenagentur dpa. Deshalb sei auch die Europäische Raumfahrtbehörde Esa sehr aktiv in dieser Richtung. Mit dem US-Raumschiff könnte es nun künftig eine weitere Reisemöglichkeit in den Kosmos geben –neben zum Beispiel dem russischen "Taxi" Sojus. "Redundanz ist ein wichtiges Element in der Raumfahrt und speziell in der astronautischen Raumfahrt."

"Gleichzeitig war die Situation der Angewiesenheit auf eine Transportfähigkeit ein Ansporn zur internationalen Zusammenarbeit auch in Zeiten von politischen Krisen", erinnerte der Esa-Chef. Genau vor sechs Jahren, am 28. Mai 2014, war der deutsche Raumfahrer Alexander Gerst mit dem Russen Maxim Surajew und dem US-Amerikaner Reid Wiseman zur ISS geflogen. Die gemischte Besatzung galt inmitten der Ukraine-Krise auch als wichtiges politisches Signal.

Verwendete Quellen
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