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"Bluthund" Kadyrow lässt Mobile des "Islamischen Staats" nachbauen


Statt Lada
Kadyrow lässt "Dschihad-Mobile" bauen

Von t-online, mk

Aktualisiert am 23.01.2023Lesedauer: 2 Min.
imago 89656213Vergrößern des BildesRamsan Kadyrow in einem vierrädrigen Militär-Buggy vom Typ Chaborz aus heimischer Produktion: "Sie sollen schnell angreifen und sich dann wieder verstecken." (Quelle: Yelena Afonina)
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In Syrien hatte die russische Armee Probleme mit rollenden Bomben des "Islamischen Staats". Greift Moskau in der Ukraine jetzt zur Taktik der Islamisten?

Den Überfall auf die Ukraine hat Ramsan Kadyrow schon im Oktober zum "heiligen Krieg" erklärt, jetzt will der Tschetschenenführer offenbar das passende Fahrzeug dazu liefern. So soll der heimische Autohersteller ChechenAvto künftig "Dschihad-Mobile" für die russische Armee produzieren, schreibt die russische Propagandaagentur Tass unter Berufung auf zwei von Kadyrows Regierungsmitgliedern.

Einzelheiten zur Ausstattung der "Dschihad-Mobile" nennt Tass nicht, einen Hinweis könnte aber die Produktionsstätte liefern. In der Fabrik von ChechenAvto in der Kleinstadt Argun gehen seit 2017 nicht nur Pkw vom Typ Lada vom Band, sondern auch leichte, vierrädrige Militär-Buggys vom Typ Chaborz. Dem russischen Militärexperten Viktor Litowkin zufolge soll der Chaborz als Grundlage für die "Dschihad-Mobile" dienen: "Die sind für Aufklärungsfahrten hinter feindlichen Linien und Angriffe an der Front ausgelegt", zitiert der "Telegraph" Litowkin. "Sie sollen schnell angreifen und sich dann wieder verstecken."

Kadyrow fordert Härte gegen Ukraine

"Dschihad-Mobile" sind bislang vor allem von den Schlachtfeldern im Mittleren Osten bekannt. So hat die Terrororganisation "Islamischer Staat" im Irak und Syrien immer wieder gepanzerte Lkw voller Sprengstoff für Selbstmordattentate eingesetzt – auch gegen die russische Armee, die Syriens Diktator Baschar al-Assad half an der Macht zu bleiben. 2017 und 2018 übten Putins Truppen in Tadschikistan gezielt die Abwehr von Terrorangriffen, auch mit "Dschihad-Mobilen", wie Tass damals schrieb. Welchen militärischen Nutzen sich Russland von den "Dschihad-Mobilen" erhofft, ist unklar.

Das Verhältnis zwischen dem Kreml und dem tschetschenischen Regionalfürsten Kadyrow gilt zurzeit als angespannt. Im Verbund mit dem Chef der Söldner-Truppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, hatte Kadyrow in den vergangenen Monaten immer wieder die russische Militärführung scharf kritisiert und einen härteren Kurs gegen die Ukraine gefordert. Erst vorige Woche drohte Kadyrow mit einem Atomschlag, sollte Russland den Krieg verlieren.

Wütend reagierte Kadyrow auch auf einen angeblichen Befehl der russischen Militärführung, wonach sich russische Soldaten in der Ukraine aus hygienischen Gründen ihre Bärte abrasieren sollten. Weil Kadyrows Einheiten aus religiösen Gründen häufig einen Vollbart tragen, fühlte sich der Tschetschenenführer besonders angegriffen. Unklar ist aber, ob es diesen Befehl überhaupt gab. Russlands Stellvertreter in der besetzten Region Donezk, Denis Puschilin, widersprach den Gerüchten und sagte, es gebe keinen Befehl zur Bartrasur.

Verwendete Quellen
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