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Putin droht Nato mit Krieg: Diese westlichen Waffen machen ihn nervös


Entscheidung des Westens erwartet
Diese Waffen machen Putin jetzt nervös

Von t-online, luc

Aktualisiert am 13.09.2024Lesedauer: 4 Min.
Artillerie-Raketen ATACMSVergrößern des BildesWürde die Ukraine gerne gegen Ziele in Russland einsetzen: ATACMS-Raketen aus den USA. (Archivbild) (Quelle: -/yonhap/dpa/dpa-bilder)

Der Westen könnte der Ukraine bald erlauben, mit seinen Waffen auch Ziele in Russland anzuvisieren. Putin droht und sieht das als Kriegseintritt der Nato. Welche Waffen bereiten ihm Sorgen?

Im Ukraine-Krieg bahnt sich eine Entscheidung an, die den weiteren Verlauf der Kampfhandlungen maßgeblich beeinflussen könnte. Am Mittwoch reisten die Außenminister der USA und Großbritanniens, Antony Blinken und David Lammy, nach Kiew. Mit im Gepäck hatten sie womöglich die Freigabe für den Einsatz westlicher weitreichender Waffen gegen Ziele in Russland. US-Präsident Joe Biden hatte vor dem Besuch seines Außenministers erklärt, dass die Aufhebung der bisherigen Beschränkungen geprüft werde. "Wir arbeiten daran", sagte Biden.

Nach den Worten von Russlands Präsident Wladimir Putin bedeute die Freigabe, dass sich die Nato "im Krieg" mit Russland befände. "Dies würde die Natur des Konflikts in erheblichem Maß verändern", sagte Putin am Donnerstag einem Reporter des staatlichen Fernsehens. t-online stellt die Waffen vor, die Putin so nervös machen.

ATACMS

Die ATACMS, deren vollständiger Name "MGM-140 Army Tactical Missile System" lautet, ist eine Artillerie-Kurzstreckenrakete. Sie wird von Himars abgefeuert, einem Mehrfachraketenwerfersystem.

Im Herbst 2023 lieferten die USA ein älteres Modell der ATACMS-Rakete mit einer Reichweite von etwa 165 Kilometern an die Ukraine. Im Frühjahr 2024 berichtete die "New York Times", dass die USA etwa 100 modernisierte Versionen der Raketen geliefert hätten, die eine Reichweite von bis zu 300 Kilometern erreichen können.

Die weitreichenden Raketen könnten der Ukraine helfen, russische Ziele weit hinter der Frontlinie anzugreifen. Sie hat die Raketen bereits erfolgreich eingesetzt, insbesondere um Ziele auf der besetzten Krim zu treffen, darunter russische Luftwaffenstützpunkte, militärische Fährverbindungen und die Krim-Brücke. Bislang durften sie aber nicht gegen Ziele auf russischem Gebiet eingesetzt werden.

Storm Shadow/Scalp

Der "Storm Shadow"-Marschflugkörper gilt als Langstreckenrakete, obwohl er lediglich eine Reichweite von 250 Kilometern hat. Nominell hat er eine Reichweite von mehr als 500 Kilometern, aber für den Export an Staaten, die nicht der Nato angehören, wurde eine Version mit geringerer Reichweite entwickelt.

Trotzdem gehört die Rakete zu den effektivsten und präzisesten Waffen im Arsenal der Nato-Staaten. Sie wurde ursprünglich von Großbritannien, Italien und Frankreich entwickelt (die französische Version hieß Scalp) und traf erstmals im Mai 2023 in der Ukraine ein.

Die "Storm Shadow"-Rakete bietet eine Vielzahl von Einsatzmöglichkeiten und ist dafür konzipiert, tief in feindliches Gebiet einzudringen und Ziele mit Präzision zu zerstören. Der Sprengkopf wiegt 450 Kilogramm und hat eine weitaus größere Schlagkraft als die Angriffsdrohnen der Ukraine.

Mit den Marschflugkörpern können auch Bunker angegriffen werden. "Storm Shadows" waren für einige der verheerendsten Angriffe auf die besetzte Krim verantwortlich. Die ukrainischen Bestände an den Marschflugkörpern dürften mittlerweile weitgehend aufgebraucht sein.

Einer der spektakulärsten Angriffe wurde im September vergangenen Jahres auf Video festgehalten, als die Ukraine das Hauptquartier der russischen Schwarzmeerflotte mit mindestens drei dieser Raketen traf, wobei Berichten zufolge mehr als 30 Offiziere getötet wurden. Mehr zu den "Storm Shadow"-Marschflugkörpern lesen Sie hier.

JASSM

Derzeit besitzt die Ukraine noch keine Joint Air-to-Surface Standoff Missiles (JASSM), aber jüngste Berichte deuten darauf hin, dass die USA in den kommenden Wochen einige davon liefern könnten.

Der Marschflugkörper ist rund eine Tonne schwer und hat einen 450 Kilogramm schweren Sprengkopf. Durch die Reichweite von rund 370 Kilometern könnte die Ukraine auch Ziele auf der Halbinsel Krim erreichen, wo sich Hunderte russische Militärstützpunkte, Flugplätze, Luftabwehrsysteme und Logistikzentren befinden.

Der neue Marschflugkörper ermöglicht zudem Angriffe tief hinter den Frontlinien in den teilweise besetzten Regionen Donezk und Luhansk. Zudem könnten russische Militärflughäfen und Flugzeuge bis zu 200 Kilometer hinter der Grenze zerstört werden.

Taurus

Taurus ist ein gemeinsam von Deutschland und Schweden hergestellter Marschflugkörper mit einer Reichweite von über 500 Kilometern, der es Kiew ermöglichen würde, Ziele noch tiefer in Russland zu treffen. Die aus der Luft abzufeuernde Rakete ist wie gemacht, um Bauwerke wie die illegal errichtete Kertsch-Brücke zu zerstören. Außerdem könnten russische Nachschublinien und Waffendepots einfacher getroffen werden.

Anders als ballistische Raketen, die vom Boden abgefeuert werden und in einem Bogen direkt auf ihr Ziel zusteuern, können Marschflugkörper wie Taurus komplizierte "Umwege" fliegen. Das fünf Meter lange und knapp 1,4 Tonnen schwere Geschoss lässt sich so programmieren, dass es nur wenige Meter über dem Boden entlang von Wegmarken im Gelände sein Ziel ansteuert. Das macht es für die gegnerische Flugabwehr schwieriger, den Marschflugkörper zu orten und zu bekämpfen. Kurz vor dem Ziel steigt Taurus dann in die Höhe, um in einem vorgegebenen Winkel und mit mehr als 1.000 km/h einzuschlagen.

Die Waffe kann insgesamt knapp 500 Kilo Sprengstoff tragen, verteilt auf einen sogenannten Tandem-Gefechtskopf, der beim Einschlag im Ziel eine doppelte Detonation erzeugt. Sein doppelter Gefechtskopf macht Taurus zur perfekten Waffe für Angriffe auf unterirdische Bunker. Mehr zum Marschflugkörper Taurus lesen Sie hier.

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