Newsblog zum Ukraine-Krieg Russland greift polnische Firma in der Ukraine an

Eine polnische Fabrik findet sich im Visier der russischen Armee wieder. Eine russische Bombe tötet mindestens zwei Menschen in Dobropillja. Alle Entwicklungen im Newsblog.
Inhaltsverzeichnis
- Russland greift polnische Firma in der Ukraine an
- US-Neo-Nazi-Gruppe soll ukrainischen Offizier getötet haben
- Tote und Verletzte nach Gleitbombenangriff in der Ostukraine
- Patriot-Lieferung an Ukraine? Bundesregierung widerspricht
- "Kommen aus Deutschland": Trump bestätigt Lieferung von Patriot-Flugabwehrraketen
Donnerstag, 17. Juli
Selenskyj baut Regierung um: "Die Machtverschiebung wird nun noch deutlicher"
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Russland greift polnische Firma in der Ukraine an
Bei einem russischen Drohnenangriff auf die ukrainische Stadt Winnyzja wurden wohl auch Fabrikhallen der polnischen Firma "Barlinek" getroffen. Das erklärte der polnische Außenminister Radosław Sikorski auf X. Demnach soll es sich beim Luftangriff um eine gezielte Attacke gehandelt haben. Die Barlink-Gruppe ist auf die Herstellung von Parkettböden spezialisiert.
Wie Sikorski weiter erklärte, arbeiten vor Ort nun polnische und ukrainische Kräfte zusammen. Mindestens zwei Menschen sollen bei dem Luftangriff schwere Verbrennungen erlitten haben. Sikorski schreibt, dass ihm der Werksleiter erklärte, dass die Angriff aus drei verschiedenen Richtungen gekommen seien.
Tote und Verletzte bei Drohnenangriffen in Russland und Ukraine
Bei gegenseitigen Attacken im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine hat es auf beiden Seiten erneut Tote und Verletzte gegeben. Bei einem russischen Gleitbombenangriff auf Dobropillja nahe der Frontlinie starben nach ukrainischen Angaben zwei Menschen, Dutzende wurden verletzt.
Russland meldete in der Nacht zwei Tote nach ukrainischen Drohnenangriffen im Westen Russlands sowie den Abschuss mehrerer Drohnen auch nahe der Hauptstadt. In der Ukraine richten sich die Blicke heute auf das Parlament in Kiew: Dort soll über die neue Ministerpräsidentin Julia Swyrydenko und ihr Kabinett abgestimmt werden.
Drohnen nahe Moskau abgeschossen
Russland hat nach Angaben des Moskauer Bürgermeisters Sergej Sobjanin einen Angriff mit drei ukrainischen Drohnen auf die Hauptstadt abgewehrt. Zu Opfern oder Schäden äußert er sich zunächst nicht. Spezialisten untersuchen die Trümmerteile an den Absturzorten, teilt Sobjanin mit.
Ukraine will heimische Waffenproduktion massiv erhöhen
Die Ukraine will den Anteil heimischer Waffen in der Armee binnen sechs Monaten auf 50 Prozent steigern. "Unser Ziel ist es, den Anteil ukrainischer Waffen innerhalb der ersten sechs Monate der neuen Regierung auf 50 Prozent zu bringen, indem wir unsere heimische Produktion ausbauen", sagt Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. "Ich bin zuversichtlich, dass dies erreichbar ist, wenn auch nicht einfach." Derzeit machen ukrainische Waffen seinen Angaben zufolge etwa 40 Prozent der an der Front und bei Einsätzen verwendeten aus. Dies sei bereits deutlich mehr als zu jedem anderen Zeitpunkt in der Unabhängigkeit des Landes.
Russische Staatskasse leert sich
Das Loch im russischen Staatshaushalt wird größer. Der Vorsitzende des russischen Finanzkomitees hat Alarm geschlagen. Lesen Sie hier mehr über die Hintergründe.
US-Neo-Nazi-Gruppe soll ukrainischen Offizier getötet haben
Ein Anschlag auf einen ukrainischen Geheimdienstoffizier in Kiew soll von einer rechtsgerichteten Organisation durchgeführt worden sein, die ihre Wurzeln in den USA hat. Nach Angaben der "Moskau Times" soll die Gruppe "The Base" die Verantwortung für den Tod von Iwan Woronytsch übernommen haben, der vor einer Woche auf einem Parkplatz in der ukrainischen Hauptstadt erschossen wurde.
"Die Erschießung des SBU-Oberst ist nicht das Ende, sondern erst der Anfang", heißt es in einer Erklärung, die auf einem Telegram-Kanal gepostet wurde, der mit einer mutmaßlichen ukrainischen Zelle der Gruppe verbunden ist. Lesen Sie hier mehr dazu.
Mittwoch, 16. Juli
Russland meldet Angriff auf Belgorod
In der westrussischen Grenzregion Belgorod ist infolge eines ukrainischen Drohnenangriffs mindestens ein Zivilist getötet worden. Weitere fünf Menschen wurden verletzt, teilte Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow bei Telegram mit. Diese seien mit Splitterverletzungen in ein Krankenhaus gebracht worden. Sechs Häuser seien beschädigt worden.
Zuvor hatte Gladkow ein Video einer russischen Abfangdrohne bei der Abwehr einer ukrainischen Drohne veröffentlicht. Dem russischen Verteidigungsministerium zufolge sind 40 ukrainische Drohnen über den Gebieten Belgorod, Brjansk und Lipezk abgefangen worden.
Diplomaten: Slowakei verhindert erneut EU-Sanktionen gegen Russland
In der Europäischen Union sind erneut neue Sanktionen gegen Russland am Widerstand der Slowakei gescheitert. Das osteuropäische Land blockierte am Mittwoch das 18. Russland-Sanktionspaket, sagten vier EU-Diplomaten der Nachrichtenagentur Reuters. Bereits am Dienstag hatte das osteuropäische Land verhindert, dass Russland wegen des Angriffs auf die Ukraine mit neuen Strafmaßnahmen belegt wird. Auch Malta lehnte die Sanktionen ab.
Der slowakische Ministerpräsident Robert Fico will eine Ausnahmeklausel für sein Land durchsetzen, die es ihm erlaubt, einen Vertrag über Erdgaslieferungen des russischen Staatskonzerns Gazprom bis zum Jahr 2034 laufen zu lassen. Ziel der EU ist die Beendigung aller Gasimporte aus Russland bis zum 1. Januar 2028. Die EU-Kommission hatte vergangenen Monat das 18. Sanktionspaket gegen Russland wegen des Ukraine-Kriegs vorgeschlagen. Ziel sind neben den russischen Exporten von Gas und Öl auch russische Banken und die Rüstungsindustrie.
- Nachrichtenagenturen AFP, dpa und Reuters