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Sturmflut an der Ostsee: Zwei Rinder ertrinken bei Stralsund | Newsblog


Newsblog zur Sturmflut
Tierdrama zwischen Rostock und Stralsund: Zwei Rinder ertrinken

Von t-online, hof, mkr, bum, nh, mgr, ads, pab, gda

Aktualisiert am 21.10.2023Lesedauer: 14 Min.
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Verwüstung nach Hochwasser: Die Sturmflut sorgte vor allem in Schleswig-Holstein für viele Schäden. (Quelle: dpa)
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Eine Jahrhundertflut sorgt in Norddeutschland für Chaos: Ein Damm bricht und eine Person kommt ums Leben. Am Barther Bodden verschärft sich die Lage. Alle Infos im Newsblog.

Eine schwere Sturmflut mit außergewöhnlich hohen Wasserständen hat an der Küste Schleswig-Holsteins Millionenschäden angerichtet. Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) kündigte den Betroffenen Hilfe an. Eine Frau wurde von einem Baum erschlagen. Bislang gibt es keine Berichte über weitere verletzte Personen, mindestens 2.000 Menschen mussten wegen Überschwemmungen ihre Häuser verlassen. An mehreren Stellen brachen Deiche oder wurden überspült. Mecklenburg-Vorpommern kam dagegen glimpflicher davon.

Zwei Rinder ertrinken in Sturmfluten

16.30 Uhr: Im Barther Bodden, zwischen Barth und Zingst, sind zwei Rinder in den Fluten ums Leben gekommen. Der Produktionsleiter des Gut Darß bestätigte gegenüber t-online, dass es innerhalb der Herde zwei Abgänge gab, als diese versuchten, an Land zu schwimmen. Zuerst hatte die "Ostsee Zeitung" darüber berichtet.

Weiterhin seien 30 Kühe auf einer Insel zwischen Rostock und Stralsund vom Wasser eingeschlossen. "Sobald es der Wasserstand zulässt, holen wir sie von der Insel", erklärte der Produktionsleiter. Dies sei allerdings frühestens am Montag möglich.

Strandpromenade in Sassnitz schwer beschädigt

11.30 Uhr: Sturm und Hochwasser sind auch an Sassnitz auf Rügen nicht ohne Schäden vorbeigezogen. Das Hochwasser hat laut Angaben der Polizei die Bodenplatten der Strandpromenade beschädigt. Viele Platten wurden demnach durch die Überflutung angehoben und teilweise weggeschwemmt. Zudem liege Treibgut wie Äste auf der Promenade. Eine Bilanz zu Sturmschäden und Einsatzzahlen konnte die Polizei zunächst noch nicht ziehen.

Fähre muss stundenlang vor Hafen ausharren

11 Uhr: Stundenlang hat eine Langeoog-Fähre einen Zwischenstopp kurz vor dem Hafen von Esens (Kreis Wittmund) einlegen müssen. Das Schiff konnte wegen des Niedrigwassers nicht mehr weiterfahren. "Der Kapitän wollte kein Risiko eingehen", sagte ein Sprecher der Wasserschutzpolizei am Samstag. Rund 40 Passagiere mussten am Freitag bis kurz vor Mitternacht auf der Fähre ausharren.

Viele Fähren von und zu den Ostfriesischen Inseln konnten am Freitag nicht fahren. Die Wasserstände an der Nordseeküste sanken laut Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) bis zu zwei Meter unter das sonst übliche mittlere Niedrigwasser. Als Grund nannten die Experten den stürmischen Ostwind. Der Wind drückte das Wasser von der Küste weg. Mit dem ruhigeren Wetter am Samstag normalisierte sich der Fährverkehr.

Boote im Hafen gekentert – riesiger Schaden erwartet

9 Uhr: Wie die "Kieler Nachrichten" berichten, sind im Hafen von Kiel-Schilksee mehrere Segelboote und Sportboote beschädigt worden oder gar gekentert. Die Zeitung schreibt von einem "Bild der Verwüstung" am Austragungsort der Segelwettbewerbe der Olympischen Sommerspiele 1972. Die Kieler Feuerwehr musste in den vergangenen 24 Stunden zu rund 150 wetterbedingten Einsätzen ausrücken. Der Leiter des Stabes Katastrophenschutz im Innenministerium Schleswig-Holstein rechnet mit einem Hochwasserschaden in dreistelliger Millionenhöhe.

Fähren auf der Nordsee fahren nicht

8.45 Uhr: Wegen des extremen Niedrigwassers im schleswig-holsteinischen Wattenmeer sind die Fährverbindungen zu den Inseln und Halligen am Samstag noch beeinträchtigt. Betroffen seien Verbindungen ab Pellworm und Nordstrand. Am Nachmittag soll der Betrieb wieder aufgenommen werden. Die Wyker Dampfschiffs-Reederei kündigte am Morgen an, es könne auf der Föhr-Amrum-Linie und auf der Hallig-Linie zu Änderungen des Fahrplans kommen.

Der Oststurm, der am Freitag und in der Nacht zu Samstag zu einer sehr schweren Sturmflut an der Ostseeküste geführt hatte, trieb das Wasser der Nordsee aus dem Wattenmeer, sodass der Schiffsverkehr eingeschränkt werden musste.

Einschränkungen im Bahnverkehr

8 Uhr: Im Fern- und Regionalverkehr der Deutschen Bahn kommt es wegen des Sturms weiter zu Einschränkungen. Aufgrund einer Reparatur an der Oberleitung zwischen Bergen auf Rügen und Ostseebad Binz komme es zu Beeinträchtigungen im Fernverkehr, teilt die Deutsche Bahn mit. Zwischen Lübeck und Travemünde Strand ist die Strecke derzeit noch gesperrt, es kommt bis mindestens 10 Uhr zu Ausfällen. Auch zwischen Rendsburg und Kiel sowie Eckernförde und Kiel geht aktuell nichts, teilt die Bahn auf ihrer Webseite mit. Auf allen anderen Strecken im Norden wurde der Betrieb wieder aufgenommen, es kommt aber zu zahlreichen Verspätungen.

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Fähren nach Dänemark starten wieder

7.30 Uhr: Die Fähren von Scandlines nach Dänemark nehmen den Betrieb wieder auf. Wie das Unternehmen auf seiner Webseite mitteilt, wird die Strecke Puttgarden (Fehmarn) nach Rødby bereits wieder seit dem frühen Morgen bedient. Zwischen Rostock und Gedser sollen die ersten Fähren wieder um 11.15 Uhr starten.

Entwarnung nach schwerer Sturmflut

6.45 Uhr: Die Situation an der Ostseeküste hat sich am frühen Samstagmorgen etwas entspannt. Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) geht am Samstag von sinkenden Pegelständen aus. Die Pegelstände sind zwar immer noch hoch, sollen sich aber bis zum Abend weiter normalisieren: In Flensburg ist der Pegel auf unter 1,70 Meter über dem mittleren Wasserstand gefallen.

Feuerwehr pumpt Keller der Polizeidirektion leer

2.55 Uhr: Das Hochwasser durch die Ostsee-Sturmflut hat auch vor der Polizei nicht haltgemacht. Nach lokalen Medienberichten pumpte die Feuerwehr den Keller der Polizeidirektion Flensburg leer. Dort sei Wasser eingedrungen, in den Räumlichkeiten sollen sich technische Anlagen befinden. Es wird damit gerechnet, dass die Pumparbeiten in Flensburg noch bis zum Morgen dauern.

Bericht: Ostseedeich in Hasselberg gebrochen

1.20 Uhr: Nach Angaben der Schleswig-Holsteinischen Zeitung ist der Ostseedeich in der Gemeinde Hasselberg an einer Stelle gebrochen. Wasser sei auf das Gelände eines Gutshofes geflossen. An andere Stellen habe die Feuerwehr mit großen Säcken den Deich sichern können.

Pegel in Flensburg klettert auf 2,27 Meter

0.41 Uhr: Gegen Mitternacht kletterte der Pegel in Flensburg auf 2,27 Meter über dem mittleren Wasserstand, wie eine Sprecherin des Bundesamts für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) in Rostock der Nachrichtenagentur dpa sagte. Erwartet worden waren "lediglich" 2 Meter. Zwar wehte der Wind noch heftig, doch gebe es Anzeichen für ein Stabilisieren der Lage.

Freitag, 20. Oktober 2023


Verwendete Quellen
  • bsh.de: Wasserstandsvorhersage des Bundesamts für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH)
  • Website der Reederei Scandlines
  • Reporter vor Ort
  • Telefonat mit dem Wasserstandsvorhersagezentrum Nordsee
  • warnung.bund.de: Extremwetterlage - Mönchgut - Granitz
  • ndr.de: "Sturmflut an der Ostseeküste: Höhepunkt heute Abend in Flensburg"
  • Eigene t-online-Artikel
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
  • Aktuelle Verkehrsinformationen der Deutschen Bahn
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