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FC Bayern | Kylian Mbappé: Spekulationen – Nur ein Märchen oder doch mehr?


Tuchel spricht über Stürmertraum
Nur ein Münchner Märchen – oder doch mehr?

Von Julian Buhl

Aktualisiert am 15.11.2023Lesedauer: 5 Min.
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Thomas Tuchel (l.) und Kylian Mbappé: Die beiden arbeiteten bereits bei Paris Saint-Germain sehr erfolgreich zusammen.Vergrößern des Bildes
Thomas Tuchel (l.) und Kylian Mbappé: Die beiden arbeiteten bereits bei Paris Saint-Germain erfolgreich zusammen. (Quelle: IMAGO/Niviere David/ABACAPRESS.COM)

Mit einem launigen Spruch über den Superstar befeuert Tuchel die Spekulationen um einen Wechsel von Kylian Mbappé zum FC Bayern. Steckt doch mehr dahinter?

Mit der Ankündigung seiner ganz persönlichen Tour de France lässt Thomas Tuchel zumindest die Fans des FC Bayern von einem Sensationstransfer von Kylian Mbappé träumen. "Ja ja, er wird für uns spielen, das ist klar", sagte Tuchel und lachte, nachdem er Anfang dieser Woche in einem Interview mit dem französischen TV-Sender Canal+ allen Ernstes danach gefragt worden war, ob er den Superstar von Paris Saint-Germain verpflichten wolle.

"Kylian ist Kylian. Er ist sehr intelligent und wir haben eine gute Beziehung", parlierte er in fließendem Französisch und nannte seinen ehemaligen Schützling, den er schon von 2018 bis 2020 bei PSG trainiert hatte, "extraordinaire", also außergewöhnlich. "Wenn er mitkommen möchte, hole ich ihn mit dem Fahrrad ab", sagte Tuchel grinsend, "aber ich denke, das wird nicht die Realität sein."

So frei heraus, wie er zuvor in unverkennbar ironischem Ton über Mbappé als vermeintliches Transferziel von ihm und dem FC Bayern geplaudert hatte, wäre dieser abschließende Zusatz eigentlich gar nicht mehr nötig gewesen, um zu verdeutlichen, dass er sich da nur einen kleinen Scherz erlaubt hatte.

Hoeneß: "Mbappé würde ich sofort kaufen"

Zumal weder der Trainer noch die Chefetage der Bayern eine potenzielle Verpflichtung des Weltmeisters von 2018 als komplett ausgeschlossen und unmöglich einstufen soll. Das berichtet zumindest Sport1.

Mbappé werde bei den Münchnern schließlich enorm geschätzt, gerade die langjährigen Vereinsoberhäupter Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge seien riesige Fans von dem 24-Jährigen. "Mbappé würde ich sofort kaufen. Der Spieler ist toll", verriet Ehrenpräsident Uli Hoeneß im April 2019 mal im Interview mit der dpa.

Seither soll der Name des Ausnahmekönners in mehreren Diskussionen unter den Bayern-Verantwortlichen über den Kader zumindest lose zur Sprache gekommen sein. Sollte sich irgendwann eine Gelegenheit auf die Verpflichtung Mbappés ergeben, so berichtet Sport1: Die Münchner würden sich "mindestens Gedanken darüber machen".

Auch Hoeneß ließ allerdings bereits damals, als er über den französischen Superstar sprach, noch einen entscheidenden Halbsatz folgen: "Aber für den fehlt uns das notwendige Geld."

Schon Haaland war für Bayern zu teuer

Das galt im vergangenen Jahr bereits für Erling Haaland, für den die Münchner bereit gewesen wären, über ihre eigentliche finanzielle Schmerzgrenze hinauszugehen. Laut "Kicker" sollen die Bayern dem Norweger vor dessen Wechsel von Borussia Dortmund zu Manchester City ein Jahresgehalt von 35 Millionen Euro angeboten haben.

Über die angeblich bei Haaland anvisierte Laufzeit von fünf Jahren und kombiniert mit der in seinem damaligen BVB-Vertrag festgeschriebenen Ablösesumme von 75 Millionen Euro hätte sich dem Bericht zufolge für den Deal ein finanzielles Gesamtvolumen von rund 250 Millionen Euro ergeben.

Laut der britischen "Daily Mail" soll Haaland bei ManCity inklusive Bonuszahlungen 51 Millionen Euro im Jahr verdienen – und damit immer noch nur knapp die Hälfte von den 100 Millionen Euro, die Mbappé derzeit in Paris laut Sport1 bekommen soll. Zum Vergleich: Starneuzugang Harry Kane soll bei Bayern dem Vernehmen nach lediglich geschätzte 24 Millionen Euro pro Jahr bekommen (ohne Prämien), und die übrigen Spitzenverdiener um Manuel Neuer und Thomas Müller sich irgendwo dahinter bei knapp über 20 Millionen Euro einreihen.

Kein Wunder, dass Ex-Vorstandsboss Oliver Kahn letztlich zu der im Sport1-"Doppelpass" geäußerten Erkenntnis kam: "Bei dem Haaland-Paket wird einem schwindelig. Das können wir uns nicht leisten." Für Mbappé, für den Real Madrid bereit sein soll, ein Paket im Volumen einer Milliarde zu schnüren, gilt das erst recht.

Mbappé müsste Bayern finanziell extrem entgegenkommen

Die Avancen, die Real Madrid Mbappé damit bereits seit Jahren macht, waren zuletzt ein wenig abgekühlt. Der spanische Radiosender Cadena SER berichtete von einer angeblichen Entscheidung des Klubs, auf eine Verpflichtung des Ausnahmestürmers verzichten zu wollen. Aus Frankreich ist allerdings, wie RMC berichtet, Gegenteiliges zu hören.

Demzufolge erwarte Real nun allerdings ein Signal von Mbappé, dass dieser tatsächlich dazu gewillt ist, im Sommer 2024 ablösefrei nach Madrid zu wechseln. Die Last-Minute-Absage des Franzosen und die dann doch noch erfolgte Vertragsverlängerung bei PSG im Sommer 2022 hallt schließlich noch immer nach. Die erfolgte damals trotz eines Ablöseangebots von 180 Millionen Euro von Real an PSG.

Sollte Mbappé Paris im kommenden Sommer tatsächlich ablösefrei verlassen können, wäre er auch für Bayern trotzdem keineswegs ein Schnäppchen. Denn dann würde wohl trotzdem ein Betrag in ähnlicher Größenordnung als Handgeld fällig werden.

 
 
 
 
 
 
 

Erst am Sonntag bei der Jahreshauptversammlung hatte Vorstandsboss Jan-Christian Dreesen mit Blick auf den Rekorddeal mit Kane im Sommer klargestellt: "100-Millionen-Transfers sind nicht die neue Tagesordnung." Mbappé liegt da zumindest in allen wirtschaftlichen Bereichen noch eine deutliche Kategorie darüber – allein sein Marktwert momentan bei 180 Millionen Euro. Der Franzose müsste den Münchnern finanziell also schon extrem entgegenkommen, um einen Deal überhaupt in den Bereich des Möglichen zu rücken.

Mbappé schwärmt wiederholt von Bayern

Klammert man die astronomischen Ablösesumme- und Gehalts-Zahlen aber mal aus, dann könnte ein Wechsel von Mbappé nach München rein sportlich betrachtet trotzdem Sinn machen – und zwar für beiden Seiten.

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Bereits im Juni 2021 sagte Mbappé mal der "Sport Bild" über die Avancen seines Landsmannes Lucas Hernández, der nun gemeinsam mit ihm bei PSG spielt: "Lucas hat mir gesagt, dass ich nach München zu Bayern kommen soll." Ein zukünftiges Engagement beim deutschen Rekordmeister schloss er damals zumindest nicht komplett aus und fügte hinzu: "Im Fußball weiß man nie, was passiert. Der FC Bayern gehört zu den fünf besten Klubs der Welt. Man kann ihnen nur gratulieren, wie sie es in jedem Jahr schaffen, die Qualität im Kader zu erhalten. Sie wissen einfach, was sie tun."

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Und nach dem Achtelfinalaus im Frühjahr mit PSG gegen Bayern sagte er beeindruckt in der Münchner Arena: "Bayern hat ein Team, das geformt ist, um die Champions League zu gewinnen. Und was uns betrifft, ist das hier unser Maximum!"

Der Triumph der Königsklasse ist aber nun mal genau das, was dem Weltmeister bislang fehlt und wonach er in seiner Klubkarriere mit aller Macht strebt. Bayern, das ihm und Tuchel im Finale 2020 dabei im Weg stand und PSG mit 1:0 besiegte, hätte zumindest das Potenzial, ihm diesen Traum zu erfüllen. Möglicherweise wird Tuchel also doch im kommenden Sommer mit dem Fahrrad nach Frankreich aufbrechen müssen. Auszuschließen ist es nicht – zumindest nicht komplett.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • www.canalplus.com: "Thomas Tuchel: l'entretien" (Interview)
  • Sport1.de: "Mbappé: Mehr als ein Scherz?"
  • Sendung von Cadena SER
  • rmcsport.bfmtv.com: "MERCATO: LA RÉPONSE DE MBAPPÉ AUX ATTENTES DU REAL MADRID SUR SON AVENIR, SELON LA PRESSE ESPAGNOLE"
  • DPA-Interview mit Uli Hoeneß vom April 2019
  • Sport-Bild-Interview mit Kylian Mbappé im Juni 2021
  • transfermarkt.de: Marktwert und Profil von Kylian Mbappé
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