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Vierschanzentournee in Garmisch: Infos zum Neujahrsspringen im Überblick


Neujahrsspringen in Garmisch
"Hanni"-Mania und Silvesterparty: Alles zum ersten Sporthighlight 2022

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Von Alexander Kohne, Garmisch-Partenkirchen

Aktualisiert am 01.01.2022Lesedauer: 4 Min.
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Vor 20 Jahren: Sven Hannawald gewann als letzter Deutscher die Vierschanzentournee. Dabei siegte er sensationell bei allen vier Springen und holte dabei auch den letzten deutschen Erfolg in Garmisch-Partenkirchen.Vergrößern des Bildes
Vor 20 Jahren: Sven Hannawald gewann als letzter Deutscher die Vierschanzentournee. Dabei siegte er sensationell bei allen vier Springen und holte auch den letzten deutschen Erfolg in Garmisch-Partenkirchen. (Quelle: Pressefoto Baumann/imago-images-bilder)

Am 1. Januar blickt Sportdeutschland nach Garmisch-Partenkirchen – zum traditionellen Neujahrsspringen der Vierschanzentournee. Hier schalten auch Zuschauer ein, die nur einmal im Jahr Skispringen gucken. Zeit, Sie etwas auf Stand zu bringen.

Skispringen gehört in Deutschland zu den populärsten Wintersportarten. Doch die Vierschanzentournee zwischen den Tagen nach Weihnachten und dem Finale am Dreikönigstag sorgt regelmäßig für Rekordeinschaltquoten. Der Höhepunkt dabei: das traditionelle Neujahrsspringen am 1. Tag des neuen Jahres im bayerischen Garmisch-Partenkirchen.

Wenn die Skiflieger die Olympiaschanze runterrasen, schalten regelmäßig auch viele Menschen den Fernseher ein, die nur einmal im Jahr Skispringen schauen. Pünktlich zum Neujahrsspringen 2022 beantwortet t-online direkt von der Schanze die wichtigsten Fragen zum ersten sportlichen Highlight des Jahres:

Wann wird gesprungen?

Los geht es am Neujahrstag 2022 mit dem Probedurchgang um 12.20 Uhr. Das eigentliche Neujahrsspringen (im Liveticker von t-online) startet dann um 14 Uhr mit dem ersten Durchgang. Der Finaldurchgang der beste 30 Springer folgt ab 15 Uhr.

Wie viele Zuschauer werden vor Ort sein?

Leider keine. Aufgrund der Corona-Regeln in Bayern sind keine Fans zugelassen. Normalerweise wären über 25.000 Zuschauer dabei gewesen. Das lokale "Garmisch-Partenkirchner Tagblatt" schreibt in diesem Zusammenhang von einem "traurigen Jubiläum", denn das traditionelle Neujahrsspringen des ausrichtenden SC Partenkirchen findet zum 100. Mal statt – allerdings nicht immer im Rahmen der Vierschanzentournee, die nun zum 70. Mal ausgetragen wird. Rund um das Olympia-Skistadion gibt es eine Bannmeile, das Veranstaltungsgelände ist weiträumig abgesperrt.

Wo kann man das Neujahrsspringen im TV verfolgen?

Das Neujahrsspringen in Garmisch-Partenkirchen läuft unter anderem bei Eurosport. Der Sender überträgt die gesamte Vierschanzentournee im TV und online über den Eurosport Player (kostenpflichtig). ARD und ZDF teilen sich derweil die Übertragungsrechte. In Garmisch-Partenkirchen ist das ZDF auf Sendung und strahlt das Springen auch über die Mediathek aus. Natürlich können sie das Event auch im Liveticker von t-online verfolgen.

Wie ist die Ausgangslage?

Das Auftaktspringen im rund 100 Kilometer weiter westlich gelegenen Oberstdorf gewann der Japaner Ryoyu Kobayashi (Japan). Mit ihm auf dem Podium standen die Norweger Halvor Egner Granerud und Robert Johansson. Dahinter folgen Marius Lindvik (ebenfalls Norwegen) und der deutsche Tournee-Mitfavorit Karl Geier. Obwohl der Weltcupführende Geiger den hohen Erwarten – bezüglich der Platzierung – nicht direkt gerecht wurde, sieht es in der Gesamtwertung für ihn ganz gut aus. Denn: Die Spitze liegt eng beieinander. Geiger rangiert als Fünfter nur etwa sechs Punkte hinter Kobayashi, was auf der Schanze etwa drei Metern entspricht. Kein Wunder, dass der 28-Jährige ganz ruhig bleibt und sagt: "Es ist noch alles drin." Das Ziel, als erster deutscher Springer seit Sven Hannawald vor 20 Jahren die Tournee zu gewinnen, hat er weiterhin fest im Blick. Und auch Hannawald selbst glaubt an Geiger. Allerdings: Die Olympiaschanze in Partenkirchen hat den DSV-Adlern schon oft die Tournee verdorben. Kaum zu glauben: Der bislang letzte Sieg in "GAP" gelang eben jenem Hannawald im Jahr 2002.

Wie ist der Modus?

In der Qualifikation werden die besten 50 Springer ermittelt. Diese treten beim Neujahrsspringen dann im ersten Durchgang in direkten Duellen gegeneinander an – nach dem Modus: Erster gegen 50., Zweiter gegen 49. usw. Die 25 Sieger dieser Duelle ziehen automatischen in den 2. Durchgang ein. Dazu kommen die fünf weiteren punktbesten Springen, die sogenannten "Lucky Loser", sodass im finalen Durchgang ab 15 Uhr insgesamt 30 Springer dabei sind.

Welche deutschen Springer sind dabei?

Die Qualifikation am Freitag gewann der deutsche Sechsfach-Weltmeister Markus Eisenbichler mit einem Sprung auf 137 Metern. Geiger landete hinter Hauptkonkurrent Kobayashi mit 135,5 Metern auf Platz drei. In den Finaldurchgang schafften es außerdem Stephan Leyhe (Willingen) als Neunter, Ex-Weltmeister Severin Freund (Rastbüchl, 17. Platz), Constantin Schmid (Oberaudorf, 20.), Pius Paschke (Kiefersfelden, 29.), Olympiasieger Andreas Wellinger (Ruhpolding, 47.), Justin Lisso (Schmiedefeld, 40.) und Felix Hoffmann (Goldlauter, 45.). Hier ihre Duelle im ersten Durchgang in der Übersicht:

Junshiro Kobayashi (50./Japan) – Markus Eisenbichler (1./Siegsdorf)
Roman Trofimow (48./Russland) – Karl Geiger (3./Oberstdorf)
Andreas Wellinger (47./Ruhpolding) – Jan Hörl (4./Österreich)
Felix Hoffmann (46./Goldlauter) – Piotr Zyla (5./Polen)
Peter Prevc (42./Slowenien) – Stephan Leyhe (9./Willingen)
Justin Lisso (40./Schmiedefeld) – Daniel Andre Tande (11./Norwegen)
Timi Zajc (34./Slowenien) – Severin Freund (17./Rastbüchl)
Ulrich Wohlgenannt (31./Österreich) – Constantin Schmid (20./Oberaudorf)
Pius Paschke (29./Kiefersfelden) – Lovro Kos (22./Slowenien)

Wie feiern die DSV-Stars Silvester?

So gut wie gar nicht. "Ich werde wieder ziemlich schnell ins Bett gehen, was ich jedes Jahr mache. Ich bin nicht da, um Party zu machen, sondern um meine Leidenschaft auszuüben", sagte Eisenbichler am Silvestertag. Beim Abendessen zuvor gebe es vielleicht ein Bierchen – "a kloans", wie der 30-Jährige in seinem bayerischen Dialekt verriet. Aber danach wolle er sich "wie jedes Jahr" schon vor Mitternacht zurückziehen. Ähnlich machen es seine Teamkollegen. Für die DSV-Adler steht vor dem Neujahrsspringen Schlafen statt Silvesterparty auf dem Programm.

Und was für eine Schanze erwartet die Springer?

Das Neujahrsspringen findet traditionell auf der großen Olympiaschanze in Garmisch-Partenkirchen statt. Sie gilt als Wahrzeichen des bekannten Touristenortes und wurde für die Olympischen Spiele 1936 erbaut. 2007 wurde sie dann abgerissen und wich einem architektonisch hochmodernem Neubau, der bereits mehrfach international ausgezeichnet wurde. Die wichtigsten Eckdaten:

Gesamthöhe: 149 Meter
Anlauflänge 103,5 Meter
Absprunggeschwindigkeit: 92 km/h

Der Kalkulationspunkt, an dem das Gefälle des Aufsprunghangs flacher wird, liegt bei 125 Metern. Die Hillsize (die Strecke zwischen der Kante des Schanzentisches und dem Punkt im Aufsprunghang, an dem der Auslauf noch ein Gefälle von 32 Grad hat) ist ein Indikator für die Größe der Schanze und beträgt 142 Meter.

Verwendete Quellen
  • Beobachtung vor Ort an der Olympiaschanze in Garmisch-Partenkirchen
  • Garmisch-Partenkirchner Tagblatt: "Trauriges Jubiläum (Printausgabe von 31. Dezember)
  • Medienmappe "100 Jahre Neujahrsspringen" des SC Partenkirchen (Print)
  • Mit Material der Nachrichtenagentur SID
  • Website der Vierschanzentournee: Garmisch Partenkirchen
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