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Amber Heard: Verlor sie den Prozess gegen Johnny Depp wegen Hetzkampagne?


Manipulation durch Social Media
Verlor Amber Heard wegen Hetzkampagne den Prozess?

Von t-online, CKo

Aktualisiert am 08.06.2022Lesedauer: 3 Min.
Amber Heard: Die Schauspielerin warf Johnny Depp vor Gericht häusliche Gewalt vor.Vergrößern des BildesAmber Heard: Die Schauspielerin warf Johnny Depp vor Gericht häusliche Gewalt vor. (Quelle: Win McNamee/Getty Images)
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Johnny Depp erhielt während des Prozesses gegen seine Ex-Frau viel Zuspruch aus den sozialen Medien. Trug diese Unterstützung zu Amber Heards Niederlage bei ebenso wie das fragwürdige Handeln eines Nachrichtenportals?

Zwar muss Johnny Depp Amber Heard nach dem Juryurteil auch eine hohe Summe zahlen, doch den Verleumdungsprozess verließ der "Fluch der Karibik"-Star als Gewinner. Schon im Vorfeld hatte sich abgezeichnet, dass der 58-Jährige den Großteil der Öffentlichkeit hinter sich stehen hat. Oft wurde er in den sozialen Netzwerken als Opfer häuslicher Gewalt betitelt – seine Ex-Frau hingegen als Lügnerin.

Dem Social-Media-Tracking-Unternehmen NewsWhip zufolge war der Prozess zwischen dem 4. April und 16. Mai Thema Nummer eins im Internet. Es gab mehr Interaktionen pro veröffentlichtem Artikel als etwa bei jenen über den Krieg in der Ukraine. Dabei stachen vor allem Inhalte in Bezug auf "Pro-Depp" und "Anti-Heard" hervor. Hashtags wie #amberheardisapsycopath gingen auf Twitter viral, #amberheardisguilty hatte laut "Today" bis vergangene Woche 900 Millionen Klicks. Zudem gibt es zahlreiche TikTok-Videos, die über den Auftritt der 36-Jährigen vor Gericht spotten.

Zeitung soll bewusst gegen Amber Heard berichtet haben

Hat die konservative und in der Vergangenheit oft kontroverse Webseite "The Daily Wire" bewusst – und mit unlauteren Mitteln – dafür gesorgt, dass die Stimmen gegen Heard lauter wurden? Das wollen zumindest die gemeinnützige Medienorganisation "The Citizens" und das Portal "VICE World News" in Zusammenarbeit herausgefunden haben.

"The Daily Wire" hat Recherchen zufolge umgerechnet zwischen 32.000 und 44.000 Euro für Anzeigen auf Instagram und Facebook ausgegeben, um für Artikel über den Prozess zu werben. Auf Facebook soll das Medium aktuell zu dem zweitbeliebtesten Nachrichtenportal gehören. Die Webseite nutzte, wie viele andere Medien auch, den aufsehenerregenden Prozess dafür, um Kapital zu schlagen und Leser auf die eigene Seite zu locken. Doch bei den Inhalten der genannten Redaktion soll es sich weniger um eine objektive Berichterstattung der Ereignisse handeln, sondern um die Unterstützung einer Anti-Haltung gegen Heard.

In einer Anzeige des Unternehmens wird etwa für den Artikel "The Attempted Character Assassination of Johnny Depp" (zu deutsch: "Der Versuch des Rufmordes von Johnny Depp") geworben. In diesem steht unter anderem, dass "die einzigen negativen Worte, die über den Hollywoodstar geschrieben wurden, von gelegentlichen Filmkritikern kamen. Bis er Amber Heard heiratete". Der Artikel soll mit vielen Falschaussagen gespickt sein.

"Es war wirklich, wirklich einseitig"

Die Frage ist nun, inwieweit derartige Artikel zum Stimmungsmacher wurden. Und: Haben sich die Geschworenen von der öffentlichen Meinung beeinflussen lassen? Heards Anwältin Elaine Charlson Bredehoft erklärt bei "Today" in Bezug auf die Jury: "Sie sind jeden Abend nach Hause. Sie haben Familien. Die Familien sind auf Social Media. Es gibt keine Möglichkeit, dass sie nicht davon beeinflusst wurden, und es war schrecklich. Es war wirklich, wirklich einseitig." Zu Beginn hatte sich die Juristin gegen einen öffentlichen, von Kameras begleiteten Prozess ausgesprochen.

Johnny Depps Anwälte halten dagegen, als es Vorwürfe der inszenierten Hetzkampagne gibt: "So sehr Ambers PR-Vertreter auch glauben möchten, dass es keine natürliche, unbezahlte Unterstützung für Johnny im Internet gibt, ist dies einfach nicht der Fall."

Social Media kann die Masse beeinflussen

Wie "Today" weiter berichtet, beauftragte Heards Team die Firma Bot Sentinel, um die negativen Kommentare in den sozialen Medien zu bewerten. Die Ergebnisse sprechen laut Angaben des Unternehmens von 300 gefälschte Twitter-Konten, die öffentlich gegen die Schauspielerin gehetzt hatten. Allerdings seien die Profile bisher nicht noch einmal unabhängig verifiziert worden.

Laut Christopher Bouzy, CEO von Bot Sentinel, habe sich bei früheren Untersuchungen gezeigt, dass es manchmal nur bis zu 100 Accounts benötige, um eine Diskussion in eine andere Richtung zu drehen und Einfluss auf die öffentliche Meinung zu nehmen. Wie also wäre das Juryurteil bei Johnny Depp und Amber Heard in einer Gesellschaft ohne Social Media ausgefallen?

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