ETF verkaufen: Wann das sinnvoll ist und wie Sie richtig vorgehen

Jederzeit können Sie einen ETF verkaufen, da er an der Börse gehandelt wird. Damit Sie keine Verluste erleiden, sollten Sie auf den Kurs achten.

Es gibt verschiedene Gründe dafür, einen Exchange Traded Fund (ETF) zu verkaufen. Das kann ein für Sie ertragreicher Kurs sein, bei dem Sie einen hohen Gewinn erzielen. Verkaufen können Sie auch, wenn herbe Kursverluste drohen, um Verluste zu begrenzen oder wenn Sie von der Qualität des ETF nicht mehr überzeugt sind.

Zudem planen Sie den Verkauf, wenn Sie das Geld verfügbar haben wollen. Beim Verkauf von ETFs fallen Gebühren an. Erzielen Sie beim Verkauf eines ETFs einen Gewinn, müssen Sie unter Umständen Steuern zahlen. Mehr dazu, wie ETFs versteuert werden, lesen Sie hier.

Wie Sie einen ETF verkaufen

Sie können alle Anteile eines ETFs, die Sie besitzen, aber auch nur einen Teil davon verkaufen. Der Verkauf ist wie der Kauf der Anteile direkt über Ihre Bank oder den Broker möglich. Dafür müssen Sie eine Verkaufsorder stellen.

Öffnen Sie Ihr Online-Depot, sehen Sie, zu welchem Kurs Sie Ihre Anteile ursprünglich gekauft haben. Zusätzlich sehen Sie den aktuellen Kurs. Abhängig vom Kurs können Sie überlegen, ob Sie Ihre Anteile verkaufen oder halten möchten.

Halten ist sinnvoll, wenn der aktuelle Kurs niedriger oder nicht deutlich höher ist als der Kurs, zu dem Sie die Anteile erworben haben. In Ihrer Verkaufsorder geben Sie an, wie viele Anteile Sie verkaufen möchten. Zusätzlich können Sie die Gültigkeit Ihrer Verkaufsorder angeben. Mit einer Limit-Order legen Sie den Mindestpreis fest, zu dem Sie verkaufen möchten. Zum Schluss bestätigen Sie Ihren Verkauf. Meist müssen Sie dafür eine TAN angeben.

ETF als langfristige Geldanlage sehen

Grundsätzlich empfiehlt es sich, mit ETFs eine "Buy-and-Hold-Strategie" zu verfolgen, also die Indexfonds nicht zu kaufen und schnell wieder zu verkaufen, sondern über längeres Halten die Gewinne kontinuierlich wachsen zu lassen. Dazu gehört auch, Schwächephasen der Märkte auszuhalten und nicht vorschnell bei Verlusten zu verkaufen.

Kosten beim Verkauf von ETFs

Welche Kosten beim Verkauf von ETF-Anteilen auf Sie zukommen, hängt von der jeweiligen Bank oder Ihrem Broker und vom Handelsplatz ab. Sie sollten die folgenden Kosten einplanen:

• Handelsplatzgebühr, die von der Börse erhoben wird
• Grundgebühr beim Broker
• Provision des Brokers als fixer Geldbetrag oder prozentualer Betrag

Ob eine Grundgebühr und eine Provision anfallen, richtet sich nach dem jeweiligen Händler. Bei einigen Brokern gelten für ETFs außerordentlich geringe Ordergebühren. Die Handelsplatzgebühr unterscheidet sich bei den verschiedenen Börsen. Vergleichen Sie daher die Handelsplatzgebühren bei den einzelnen Börsen, bevor Sie eine Verkaufsorder erstellen.

Steuern beim Verkauf von ETF-Anteilen

Verkaufen Sie ETF-Anteile und erzielen Sie einen Gewinn, müssen Sie Steuern zahlen. Die Steuern fallen auch auf die Dividende an. Es handelt sich um die Abgeltungssteuer, die 25 Prozent auf Gewinne und Dividende beträgt. Zusätzlich zur Steuer fallen noch der Solidaritätszuschlag von 5,5 Prozent an und eventuell die Kirchensteuer von 8 oder 9 Prozent je nach Bundesland. Haben Sie beim Verkauf einen Verlust erlitten, müssen Sie keine Steuern zahlen. Für ETF-Anteile, die Sie vor 2009 erworben haben, zahlen Sie beim Verkauf keine Steuern auf den Gewinn. Mehr zur Abgeltungssteuer erfahren Sie hier.

Sparerpauschbetrag und Freibetrag

Um Steuern zu sparen, sollten Sie den Sparerpauschbetrag nutzen. Er beträgt pro Jahr 1.000 Euro für Alleinstehende und 2.000 Euro für gemeinsam veranlagte Ehepaare. Um den Sparerpauschbetrag einzusetzen, erteilen Sie der depotführenden Bank einen Freistellungsauftrag. Wie das funktioniert, lesen Sie hier.

In manchen Fällen können Sie den sogenannten Grundfreibetrag nutzen, der für 2023 bei 10.908 Euro pro Person liegt. Der Steuerfreibetrag gilt für das gesamte Einkommen, also auch für Ihr Gehalt. Erst für den Teil Ihres Einkommens, der oberhalb dieser Grenze liegt, zahlen Sie Steuern.