AKTIEN IM FOKUS 2: Medizintechnikhersteller teils unter Druck - China-Sanktionen

07.07.2025, 12:08

(neu: Kurse, Details und Experten)

t-online aktuell 07.07.2025

FRANKFURT/AMSTERDAM/STOCKHOLM (dpa-AFX Broker) - Die Aktien von Medizintechnikherstellern sind am Montag nach negativen Nachrichten teilweise etwas unter Druck geraten. China reagiert auf EU-Beschränkungen und belegt Medizinprodukte aus der EU mit Sanktionen. Zudem steht weiter die Gefahr von US-Zöllen auf EU-Pharmaprodukte im Raum.

Die anfänglichen Kursabschläge schrumpften allerdings. Siemens Healthineers und Carl Zeiss Meditec zählten mit Verlusten von zuletzt 0,9 beziehungsweise 2,5 Prozent zu den schwächsten Werten in Dax und MDax. Für Drägerwerk im Nebenwerte-Index SDax ging es nach Anfangsverlusten sogar um 0,9 Prozent nach oben. Ähnlich sah es beim niederländischen Branchenkollegen Philips mit einem Plus von 0,7 Prozent aus. Die Titel der schwedischen Elekta sanken um 1,3 Prozent. Der europäische Branchenindex verlor 0,4 Prozent.

Man sehe sich gezwungen, "gleichwertige Gegenmaßnahmen" zu ergreifen, um die "legitimen Rechte und Interessen chinesischer Unternehmen" zu schützen und einen fairen Wettbewerb zu wahren, zitierte die staatliche chinesische Nachrichtenagentur Xinhua am Wochenende einen Sprecher des Pekinger Handelsministeriums. Demnach werden seit Sonntag in China auch EU-Firmen bei Ausschreibungen für Medizingeräte in einem Wert von über 45 Millionen Yuan (etwa 5,3 Millionen Euro) ausgeschlossen.

Am 20. Juni hatte die EU-Kommission entschieden, chinesische Anbieter von öffentlichen Ausschreibungen für Medizinprodukte im Wert von über fünf Millionen Euro auszuschließen. Es war das erste Mal, dass Brüssel ein 2022 eingeführtes Sanktionsinstrument anwendete, das auf diskriminierende Vergabepraxis anderer Staaten reagiert. Die Kommission begründete den Schritt mit ungleichen Wettbewerbsbedingungen: In fast 90 Prozent der Ausschreibungen in China seien europäische Anbieter benachteiligt.

In China hergestellte Produkte von EU-Unternehmen sowie Importprodukte, deren EU-Komponenten weniger als 50 Prozent des Auftragswerts ausmachen, blieben von den chinesischen Maßnahmen aber unberührt, betonte Jefferies-Branchenexperte Julien Dormois. Denn die meisten der von ihm beobachteten Unternehmen - darunter Elekta, Philips und Siemens Healthineers - hätten erhebliche Produktionskapazitäten in China.

An diesem Mittwoch läuft derweil eine Frist von US-Präsident Donald Trump für eine Einigung im Zollkonflikt mit der EU ab. "Die Börsenwelt spekuliert, an wen die ersten zwölf Zoll-Drohbriefe adressiert sein werden", kommentierte Portfoliomanager Thomas Altmann vom Frankfurter Vermögensverwalter QC Partners. "Und es kann nicht ausgeschlossen werden, dass die EU unter den Empfängern ist. Gerade für die exportorientierten europäischen Volkswirtschaften wären die Zölle eine immense Belastung."

Davon könnte auch die Pharmaindustrie betroffen sein, deren Produkte bisher von US-Zöllen weitgehend verschont geblieben sind. Ein möglicher Deal zwischen den USA und der EU könnte nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur einen bereits eingeführten Basiszoll der USA weiter erlauben. Für einzelne Branchen - wie die Autoindustrie sowie die Pharma-, Chemie-, Stahl- und Aluminiumindustrie - müssten dann aber Sonderregelungen vereinbart werden. Auf Importe von Autos und Autoteilen sowie von Stahl und Aluminium hatte Trump besonders hohe Extrazölle von 25 beziehungsweise 50 Prozent erhoben./gl/mne/jha/

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