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Börsen-Ausblick: Blackrock erwartet "schwieriges Umfeld" für zweites Halbjahr


Ausblick aufs zweite Halbjahr
Schutz vor der Inflation – so legen Sie jetzt Ihr Geld am besten an


28.06.2023Lesedauer: 3 Min.
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Rentnerin zählt Geld (Symbolbild): Die Höhe der gesetzlichen Rente hängt von verschiedenen Faktoren ab.Vergrößern des Bildes
Eine Frau zählt ihr Geld (Symbolbild): Wer trotz Inflation etwas übrig hat, sollte es anlegen, um es vor der Geldentwertung zu schützen. (Quelle: Karl-Hendrik Tittel/getty-images-bilder)

An der Börse läuft es rund. Doch so muss es nicht weitergehen, warnt der Vermögensverwalter Blackrock. Was Anleger jetzt wissen sollten.

13 Prozent plus seit Jahresanfang: Der Dax hat im ersten Halbjahr eine beachtliche Entwicklung hingelegt. Selbst mancher Börsenanalyst ist überrascht, dass Deutschlands Leitindex zuletzt einen neuen Rekordstand erzielte und jetzt stabil um die wichtige Marke von 16.000 Punkten pendelt.

An der Börse, und das nicht nur in Deutschland, herrscht gute Stimmung – trotz Putins Angriffskrieg gegen die Ukraine, trotz der Energiekrise und vor allem: trotz der deutlich angehobenen Zinsen, die Aktienanleger eigentlich vergraulen und zu festverzinsten Anleihen treiben.

Warum ist das so? Wie geht es jetzt im zweiten Halbjahr weiter? Und wie sollte ich als Anleger jetzt am besten mein Geld investieren?

Antworten auf diese Fragen hat unter anderem der weltgrößte Vermögensverwalter Blackrock, der am Mittwoch seinen Halbjahresausblick vorgestellt hat. Daran mitgearbeitet hat Ann-Katrin Petersen. Ihr Urteil: "An den Märkten hat sich eine gewisse Sommerlaune breitgemacht. Die Stimmung hält sich teils deshalb so gut, weil viele Anleger und Investoren inzwischen Sorge haben, bei der aktuellen Rally etwas zu verpassen."

Zugleich aber befürchten sie und ihre Kollegen: So gut muss es für die Börsen in der Breite nicht mehr lange weitergehen.

"Das Makro-Umfeld bleibt verhalten", so Petersen. "Die Wirtschaftsaussichten für das zweite Halbjahr deuten nicht zuletzt in Deutschland auf eine Abkühlung der Konjunktur hin, was in der Regel auch negative Folgen für die Unternehmensgewinne und Aktienmärkte hat."

Für alle, die ihr Geld bereits investiert haben, ergeben sich daraus Risiken. Es könnte abwärts gehen mit den Kursen. "Zugleich jedoch gibt es für Anleger mit Fingerspitzengefühl auch Chancen", sagt die Analystin. Wer trotz des schwierigen Umfelds Erträge einfahren will, sollte drei Dinge im Hinterkopf behalten:

  • Die hohen Zinsen: Die Zentralbanken haben im Kampf gegen die Inflation die Zinsen zuletzt stark angehoben – und auf diesem Level dürften sie fürs Erste bleiben. "Wir gehen davon aus, dass die EZB und die Fed in den USA die Leitzinsen erst im zweiten Halbjahr 2024 wieder senken wird, dabei aber nicht mehr auf das Vor-Pandemie-Niveau", sagt Petersen. Für Anleger heiße das: "Die Nullzins-Zeiten sind auf lange Sicht vorbei. Der Anleihenmarkt ist zurück." Neben Aktien würden insbesondere Unternehmens- und Staatsanleihen mit einer hohen Bonität (z.B. deutsche oder amerikanische) und eher kürzerer Laufzeit deshalb stärker in den Fokus rücken.
  • Die starke Marktvolatilität: In den vergangenen zehn Jahren kletterten Aktien auf breiter Front immer weiter nach oben, der sogenannte Gesamtmarkt entwickelte sich gut. "Das ist jetzt anders", erklärt Expertin Petersen. "Es gibt deutlich größere Unterschiede zwischen den einzelnen Titeln, die Wertentwicklung ist breiter gestreut." Daraus ergäben sich Chancen, zumindest für jene, die Unternehmen und Branchen erkennen, die Potenzial haben. Petersen: "Zusätzlich zur breit gestreuten Anlage kann es sich lohnen, auf einzelne Regionen wie zum Beispiel Schwellenländer und Japan oder auf Themen und Ideen zu setzen, die die Welt nachhaltig verändern könnten."
  • Die neuen Mega-Trends: Letztere wiederum können kurzfristig, noch eher aber langfristig aus dem Feld der fünf großen Mega-Trends stammen, die Blackrock unabhängig von der aktuellen Konjunkturlage identifiziert hat: künstliche Intelligenz (KI), die Alterung der Bevölkerung, der grüne Umbau von Industrie und Gesellschaft, Veränderungen in der Finanzarchitektur und eine geopolitische Blockbildung. Konkret heiße das etwa beim Thema KI, so Petersen: "Wer auf Unternehmen baut, die entsprechende Hardware wie Halbleiter herstellen oder angesichts umfangreicher Datenbestände Innovationen vorantreiben, kann damit die Nase vorn haben."

Und Gold? Hier sieht Petersen nur bedingt Potenziale. "Gold trägt als Beimischung fürs eigene Portfolio zur Risikostreuung bei", sagt sie. Gerade in Zeiten hoher Inflation und geopolitischer Unsicherheit könne es dem Werterhalt dienen. Aber: "Gold zahlt weder einen Zins-Coupon noch eine Dividende."

Verwendete Quellen
  • Gespräch mit Ann-Katrin Petersen
  • Blackrock: 2023 Midyear Outlook
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