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Vermögen von 100.000 Euro: Mit diesen fünf Strategien klappts


Fünf Strategien
Vermögen von 100.000 Euro – so ist es für jeden möglich


Aktualisiert am 26.04.2021Lesedauer: 6 Min.
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Sorgenfreier Ruhestand: Ob für die Kinder oder eine Zusatzrente im Alter – 100.000 Euro sind für viele Arbeitnehmer ein realistisches Polster.Vergrößern des Bildes
Sorgenfreier Ruhestand (Symbolbild): Ob für die Kinder oder eine Zusatzrente im Alter – 100.000 Euro sind für viele Arbeitnehmer ein realistisches Polster. (Quelle: Westend61/imago-images-bilder)

Egal, ob fürs Alter, das Eigenheim oder die Ausbildung der Kinder: Ein finanzielles Polster ist wichtig – und einfacher zu erreichen als gedacht. t-online zeigt fünf Wege, wie auch Sie zu 100.000 Euro Vermögen kommen.

100.000 Euro als eigenes Vermögen: Für den durchschnittlichen Deutschen wirkt es unerreichbar.

Doch der Schein trügt: Tatsächlich ist es bereits mit 150 Euro im Monat möglich, ein solches Kapital langfristig anzusammeln. Egal, ob für Turbodurchstarter oder Marathonanleger – die Stiftung Warentest hat in ihrer neuesten Ausgabe fünf Strategien aufgezeigt, mit denen fast jeder ein schönes Finanzpolster für seine Kinder, den Hausbau oder den Altersruhestand erzielen kann.

Drei Zutaten brauchen Sie allerdings in jedem Fall dafür:

  • den Mut zu Aktien
  • Zinsanlagen
  • und oft eine große Portion Geduld

Die Strategien sind langfristig auf zehn, zwanzig und dreißig Jahre Investment ausgelegt. Laufende Kosten – für den ETF, den Sparplan sowie durchschnittliche Kaufkosten bei Einmalanlagen – rechneten die Experten bereits ein.

Bei den Strategien empfehlen die Experten die Anlage mit ETFs: Diese sind am kostengünstigsten und streuen das Risiko auf viele Unternehmensaktien. Mit Indexen wie dem MSCI World, dem S&P 500 oder dem Dax investieren Sie zudem in erfolgreiche Unternehmen und können mit einer soliden Rendite rechnen (mehr dazu hier). Der MSCI World hat seit 1970 etwa eine durchschnittliche Jahresrendite von 7,1 Prozent erzielt. Das ist wichtig, wenn Sie berechnen wollen, wie viel Geld Ihre Anlage später erwirtschaftet.

Die Experten von Stiftung Warentest haben in ihren Analysen neben den Kosten auch eine Inflation von einem Prozent und einen gleichbleibenden Steuersatz berücksichtigt. Sie können also gleich mit dem Sparen loslegen – je nachdem, welcher der folgenden Strategietypen Sie sind:

Der Vorsichtige: Monatlicher Sparplan

Der vorsichtige Anlegertyp ist jung, Berufsanfänger und möchte mit einem monatlichen Sparplan früh für sein Alter vorsorgen. Er hat keine großen Börsenkenntnisse, stattdessen setzt er auf ein aktienarmes Portfolio. 75 Prozent seiner Sparquote legt er in Tages- und Festgeld an, 25 Prozent in einen Aktien-ETF.

Dafür nimmt er einen langen Zeitraum im Kauf. 30 Jahre braucht der vorsichtige Anleger, um mit einer Sparquote von 230 Euro im Monat ein durchschnittliches Vermögen von 100.000 Euro zu erreichen. Warum durchschnittlich? Da der Markt nicht vorhersehbar ist, hat die Stiftung Warentest verschiedene Szenarien berechnet. Bei dem durchschnittlichen Szenario hat die Hälfte der Anleger nach 30 Jahren die 100.000 Euro erreicht, die andere Hälfte nicht.

Möchte der vorsichtige Anleger dieses Risiko nicht eingehen, muss er mehr Geld investieren, um sich gegen jede Krise am Markt abzusichern. In diesem Fall muss er für 30 Jahre 240 Euro zur Seite legen – eine Menge Geld für einen Berufsanfänger. Es geht aber auch anders.

Und zwar mit etwas mehr Risiko. Wenn der vorsichtige Anleger die Hälfte seines Portfolios in einen ETF – etwa den MSCI World – investiert, muss er deutlich weniger Geld in die Hand nehmen. Mit 150 Euro monatlicher Sparrate kommt der Berufsanfänger nach 30 Jahren durchschnittlich auf 100.000 Euro. Wenn er sich komplett gegen Marktschwankungen absichern will, sind es 190 Euro – also 50 Euro weniger als bei dem aktienärmeren Portfolio.

Gerade in Zeiten des Niedrigzinses ist es daher ratsam, eine höhere Aktienquote im Portfolio zu haben. Denn Tages- und Festgeld werfen als Anlageform kaum Zinsen ab. Oft gleichen diese nicht einmal die Inflation aus – Ihr Geld schrumpft also während des Anlagezeitraumes.

Die Schnellsparerin: Investieren fürs Eigenheim

Die Schnellsparerin wohnt mit ihrer Familie zur Miete. Noch teilen sich die kleinen Kinder ein Zimmer, doch auf Dauer ist das keine Lösung. Die Schnellsparerin will daher eine Immobilie kaufen und das möglichst bald. Sie vertraut deswegen komplett auf Aktien und meidet zinsarme Anlageformen wie Tages- oder Festgeld völlig. 100 Prozent der Sparquote gehen in Aktien-ETFs – das ist die Strategie der Schnellsparerin.

Laut Stiftung Warentest braucht sie eine Sparquote von 530 Euro, um innerhalb von zehn Jahren die durchschnittlichen 100.000 Euro zu erreichen. Hätte sie etwas mehr Zeit und würde erst in 20 Jahren das Eigenheim beziehen wollen, müsste sie nur 190 Euro im Monat zur Seite legen. Möchte sie sich gegen alle Marktlagen absichern, bräuchte sie dagegen eine monatliche Sparquote von 1310 Euro auf zehn Jahre beziehungsweise 400 Euro monatlich auf 20 Jahre.

Der Erbe: Die große Einmalanlage

Der Erbe ist Mitte 40 und hat bisher keine nennenswerten Ersparnisse. Auch die Börsenkenntnisse des Erben halten sich in Grenzen – sein Erbe von 80.000 Euro möchte der neue Investor nun aber ausgewogen als Einmalanlage an der Börse anlegen. Sein Ziel: 100.000 Euro in etwa zehn Jahren für die Altersvorsorge erzielen – und sich im besten Fall ein Jahr Auszeit von dem restlichen Geld ermöglichen.

Um mit einem 50/50-Portfolio in zehn Jahren durchschnittlich 100.000 Euro zu erreichen, müsste der Erbe 65.100 Euro seines neuen Vermögens anlegen und hätte somit noch 14.900 Euro für ein Sabbatical übrig. Auf Nummer sicher gehen kann der Erbe allerdings nicht. Wenn er auch für schwierige Marktsituationen abgesichert sein möchte, müsste er 155.000 Euro investieren, um auch im schlechtesten Szenario nach zehn Jahren 100.000 Euro in seinem Depot zu haben – so viel Geld hat der Erbe aber nicht zur Verfügung.

Es zeigt sich auch hier: Es lohnt sich der Mut zu Aktien. Wenn der Erbe bereit ist, 75 Prozent seines Portfolios in ETFs zu investieren, muss er sogar nur 53.700 Euro seines Erbes anlegen, um im Schnitt nach zehn Jahren 100.000 Euro zu erwirtschaften. Das Beispiel des Erben macht deutlich: Wer bereits mit einer höheren Summe startet, kommt durch den Zinseszinseffekt schneller ans Ziel (mehr dazu hier).

Die junge Familie: Fonds für die Ausbildung

Die junge Familie hat gerade Nachwuchs bekommen und will mit einem monatlichen Sparplan für das Kind Vermögen aufbauen. Nach zwanzig Jahren soll es das Geld als Starthilfe in den Beruf oder ins Studium bekommen. Um dem Depot einen Anschub zu geben, zahlen die Großeltern einmalig 5.000 Euro dazu.

Bei ihrer Anlage sind die jungen Eltern offen für Aktien und investieren 75 Prozent in ETFs und 25 Prozent in risikoarme Strategien wie Fest- und Tagesgeld. 201 Euro müssen die Eltern pro Monat investieren, um dem Kind in zwanzig Jahren durchschnittlich 100.000 Euro für den Start ins Erwachsenenleben mitzugeben. Hier würde es also sogar ausreichen, wenn die Eltern einen Großteil des Kindergeldes monatlich für den Sparplan beiseitelegen könnten.

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Wollen die Eltern sich gegen Krisen und schlechte Marktlagen absichern, sollten sie dagegen 368 Euro im Monat zur Seite legen – ein Betrag, der jungen Familien schon tiefer einschneidet.

Die Expertin: So klappt die Zusatzrente

Die Expertin will mit einer Kombination aus Einmalanlage und monatlichem Sparplan für das Alter vorsorgen. Mit Mitte 50 hat sie noch zehn Jahre, um sich eine gute Zusatzrente mit ihrer privaten Vorsorge zu sichern. Dafür investiert sie einen Teil ihres Vermögens als Einmalzahlung in ihr Depot und vertraut zu gleichen Teilen auf Aktien und risikoärmere Anlageformen. Sie entschließt sich, 20.000 Euro zu Beginn zu investieren und anschließend monatlich zu sparen.

Will sie nach zehn Jahren durchschnittlich 100.000 Euro haben, muss sie jeden Monat 296 Euro in ihr Depot investieren. Will sie sich gegen alle Eventualitäten absichern, sind es dagegen monatlich 1.132 Euro. Hätte Sie nicht mit Mitte 50, sondern mit Mitte 40 angefangen, hätte sie dagegen nur 264 Euro anlegen müssen, um sich auch vor Krisen zu schützen. Wenn sie mit dem durchschnittlichen Wert zufrieden wäre – hier erreichen 50 Prozent der Anleger das Anlageziel nach 20 Jahren, 50 Prozent dagegen nicht –, hätte sie sogar nur 30 Euro im Monat ansparen müssen.

Fazit

Es zeigt sich also: Der Mut zu Aktien spart Zeit und ermöglicht kleinere Sparquoten im Monat. Doch auch wenn Sie auf Tages- und Festgeld setzen, kommen Sie ans Ziel – brauchen aber mehr Geduld und mehr finanziellen Spielraum pro Monat. Wenn möglich, lohnt sich auch eine höhere Einmalzahlung: Denn wenn Sie einen Teil des Vermögens zu Anfang ins Portfolio investieren, schieben Sie Ihr Depot damit massiv an und können die monatliche Sparrate so drücken.

Wenn Sie nach dem gewählten Anlagezeitraum – also zehn, zwanzig oder dreißig Jahren – das Geld pünktlich brauchen, sollten Sie die vorsichtigere Variante wählen und mehr einzahlen. Können Sie dagegen auch fünf Jahre länger anlegen, können Sie sich getrost am Durchschnittspreis orientieren.

Alle Tabellen finden Sie zudem unter test.de.

Zur Methode:Für ihre Strategien betrachtete die Stiftung Warentest vergangene Depotverläufe. Sie wertete aus, wie sich die verschiedenen Portfolios in den festgelegten 10-, 20- und 30-Jahreszeiträumen zwischen 1969 und 2020 geschlagen haben. Bei ihren Rechnungen für Aktieninvestments nahmen sie den MSCI World als Analysebeispiel. Mehr als fünf Millionen Depotverläufe hat die Stiftung Warentest insgesamt nach eigenen Angaben analysiert.

Verwendete Quellen
  • Stiftung Warentest: So viel müssen Sie monatlich zur Seite legen
  • Eigene Recherche
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